Sargis Adamyan und Davie Selke beim Ecken-Training. (Foto: Bucco)

Sargis Adamyan und Davie Selke beim Ecken-Training. (Foto: Bucco)

Das Mittel der Wahl als einziger Ausweg gegen die Bayern?

Beim 1. FC Köln wurden in dieser Woche intensiv Standards trainiert. Gegen den FC Bayern München, der mit besten Defensive der Liga anreist, hoffen die Kölner auf die Effektivität des ruhenden Balls.

Auf den 1. FC Köln wartet am Freitagabend die wohl undankbarste Aufgabe der Saison. Die Geißböcke müssen mit dem FC Bayern München die offensivstärkste und torgefährlichste Mannschaft der Liga stoppen und gleichzeitig versuchen, sich vorne gegen die beste Abwehr durchzusetzen. Dass der FC nach dem zweitschlechtesten Saisonstart der Vereins-Geschichte gleichzeitig mit relativ wenig Selbstvertrauen daherkommt, tut dabei sein Übriges.

Auf zahlreiche eigene Abschlüsse werden die Kölner gegen den Rekordmeister wohl nicht hoffen können. Die Bayern haben in elf Spielen erst neun Gegentreffer kassiert, einen davon per Elfmeter und einen von außerhalb des Strafraums. Allgemein lassen die Münchener nur 7.45 Schüsse pro Spiel auf ihr Tor zu – der FC derer derweil 13.27.

Potential nach oben

Wie also will der FC am Freitagabend in Müngersdorf in die Nähe eines Torerfolges kommen? Das Hauptaugenmerk in der bisherigen Trainingswoche lag dabei deutlich erkennbar auf Standardsituationen. Am Montag wie am Dienstag trainierten die Geißböcke zahlreiche Eckbälle. “Es soll nicht nur für den Freitag ein gutes Mittel sein. Ich glaube, dass ein Großteil der Tore in der Bundesliga mittlerweile durch Standards fällt”, erklärte Timo Hübers die Trainingsinhalte und stellte fest: “Da haben wir noch Potential nach oben, gerade in der Offensive.”

In der bisherigen Saison war der FC erst ein einziges Mal nach einem ruhenden Ball erfolgreich – die drei Elfmetertore von Florian Kainz ausgenommen. Beim SV Werder Bremen hatte Davie Selke den FC in Folge einer Ecke des FC-Kapitäns per Kopf in Führung gebracht. Zwar kamen die Kölner in den restlichen Spielern immer mal wieder nach einer Ecke in eine aussichtsreiche Abschlussposition, ein Tor wollte jedoch nicht mehr gelingen. Dabei haben sich die Kölner mit 65 Ecken im bisherigen Saisonverlauf sogar die fünftmeisten der Liga erspielt (27 von links, 38 von rechts).

Während zuletzt Leart Pacarada (31 Ecken) und Florian Kainz (20) den Großteil der Eckbälle übernahmen, gingen in dieser Woche auch einige andere Spieler zur Fahne. So schlugen am Montag und Dienstag unter anderem Mark Uth, Luca Waldschmidt, Linton Maina und Meiko Wäschenbach immer wieder die Bälle in den Strafraum. “Darüber können wir auch Spiele entscheiden”, zeigte sich Hübers optimistisch für die nächsten Wochen.

60 bis 80 Einwürfe pro Spiel

Auch bei den Freistößen hat der FC noch Luft nach oben. Ein direktes Freistoß-Tor liegt bereits über dreieinhalb Jahre zurück. Beim 5:0-Erfolg über die Hertha am 22. Februar 2020 hatte Mark Uth zuletzt den Ball direkt ins Tor befördert. Doch auch nach Freistoß-Flanken bleiben die Kölner weitestgehend ungefährlich, wobei der letzte Treffer noch nicht allzu lange zurückliegt. Beim Pokal-Aus in Kaiserslautern hatte Jan Tiehlmann nach einem Freistoß von Kainz dem FC mit dem 1:3 noch einmal Hoffnung geschenkt.

Doch nicht nur der ruhende Ball wurde am Dienstag beim FC intensiv trainiert. Während die hochgewachsenen Spieler eine Ecke nach der anderen auf das Tor köpften, trainierte der Rest zahlreiche Einwurfsituationen. “Das sind Szenen, die man absolut planen und Abläufe einstudieren kann”, sagte Timo Hübers. “Es gibt 60 bis 80 Einwürfe pro Spiel, wenn mich sich daraus etwas überlegt, kann es ein Vorteil sein. Das versuchen wir jetzt auch in Tore umzumünzen.” Im Bestfall schon am Freitag gegen die Bayern.  

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