Steffen Baumgart und sein Trainerteam müssen liefern. (Foto: Bucco)

Steffen Baumgart und sein Trainerteam müssen liefern. (Foto: Bucco)

Die nächsten Spiele werden zu Baumgarts Bewährungsprobe

Je länger die Bundesliga-Saison läuft, desto mehr gerät der 1. FC Köln unter Druck. Und somit auch Steffen Baumgart. Der FC-Trainer weiß: Die Verantwortlichen stehen hinter ihm. Trotzdem werden die nächsten Spiele auch für ihn zu einer Bewährungsprobe.

Ein Kommentar von Marc L. Merten

Irgendwie wirkt die Bundesliga-Saison für den 1. FC Köln so, als stehe sie noch immer erst am Anfang. Das liegt vor allem an den sechs mickrigen Punkten, die die Geißböcke erst geholt haben – bei nur einem Saisonsieg. Das Problem: Die Saison ist schon zu einem Drittel rum. Sechs Punkte, neun erzielte Tore: Der FC hat eine unterirdische erste Saisonphase hingelegt.

Daran gibt es nichts zu rütteln. Genauso wenig wie an Steffen Baumgart. Der FC-Trainer sitzt sicher im Sattel (der GEISSBLOG berichtete). Was nicht bedeutet, dass der 51-Jährige keine Fehler macht. Luca Waldschmidt wird in seiner Karriere wohl genauso wenig ein Außenbahnspieler wie Florian Kainz ein Sechser. Um nur zwei personelle Beispiele zu nennen.

Die Entwicklung stockt

Doch auch taktisch gab es zuletzt Kritik, und zwar von Christian Keller. Wenn der Sportchef die taktische Umsetzung beim VfL Bochum kritisiert oder darauf verweist, dass mannschaftstaktische Abläufe nicht eingespielt sind, ist das auch eine Kritik am Trainerteam. Denn fünf Monate nach dem Trainingsauftakt muss man eigentlich erwarten können, dass die Automatismen des täglichen Trainings längst auch in den Pflichtspielen greifen.

Das aber ist mitnichten so, und das gibt Baumgart auch selbst zu. Die Fehler im Anlaufen, das ineffektive Pressing, die gruselige Flankenqualität, die ungenügenden Torabschlüsse: Einiges kann mit der fehlenden Qualität im Kader erklärt werden, aber eben nicht alles. Einiges ist auch dem geschuldet, dass die Spieler und das Kollektiv sich nicht so schnell verbessern und entwickeln wie in den vergangenen zwei Jahren.

FC-Kader besser als der Tabellenplatz

Es ist unbestritten, dass entscheidende Probleme in dieser Saison der mangelhaften Transferpolitik geschuldet sind. Christian Keller hat im zurückliegenden Sommer bemerkenswert schlecht eingekauft. Womöglich könnte selbst der beste Trainer der Welt aus dieser Mannschaft nicht viel mehr herausholen. Ein prominentes Beispiel dafür ist gerade die deutsche Nationalmannschaft, welche demonstriert, dass ein neuer Trainer nicht über die eigentlichen Probleme hinwegtäuschen kann.

Das gilt auch für den 1. FC Köln. Und dennoch ist der Kölner Kader nicht der zweitschwächste Kader der Liga. Mindestens Darmstadt, Heidenheim und Bochum weisen eine individuell deutlich schwächer besetzte Mannschaft auf. Im direkten Vergleich mit Mainz 05 und Werder Bremen muss der FC zudem den Anspruch haben, auf Augenhöhe zu agieren. Nur gab es gegen Bremen eben eine Niederlage und in Bochum nur ein sehr glückliches Unentschieden.

Jetzt geht es ums Überleben in der Liga

Deshalb werden die nächsten drei Spiele auch für Baumgart und sein Trainerteam zur Bewährungsprobe. Gegen die Bayern gilt es zunächst nach der Klatsche in Leipzig zu beweisen, dass es gegen ein Top-Team der Liga auch anders geht. Dann aber geht es in Darmstadt und zuhause gegen Mainz vor allem darum zu punkten und zu demonstrieren, dass es in der Tabelle und auch in den Leistungen endlich aufwärts geht.

Der FC braucht Punkte, der FC braucht Tore, der FC braucht vor allem bessere Leistungen als jene in Bochum. Ein solcher Auftritt kann und darf nicht der Maßstab sein. Nicht gegen so einen Gegner, nicht in einer so wichtigen Phase der Saison. Gegen die Bayern müssen die Geißböcke ihre mentale Standfestigkeit beweisen. In Darmstadt und gegen Mainz geht es dann ums Überleben. Es werden Wochen der Bewährung – für die Spieler wie für das Trainerteam.

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