Davie Selke und Kevin Stöger beim letzten Aufeinandertreffen des 1. FC Köln und dem VfL Bochum. (Foto: Bucco)

Davie Selke und Kevin Stöger beim letzten Aufeinandertreffen des 1. FC Köln und dem VfL Bochum. (Foto: Bucco)

Köln in Bochum: Der vermeintliche Vorteil des Tabellenletzten

Der 1. FC Köln reist als Tabellenletzter zum VfL Bochum. Für den FC womöglich ein Vorteil, während der VfL eher schlechte Erinnerungen an solche Duelle hat. Der Gegner im Check.

Zum zweiten Mal in dieser Saison geht der 1. FC Köln als Tabellen-18. in ein Bundesliga-Spiel. Zuletzt war dies im Derby gegen Borussia Mönchengladbach der Fall. Das 0:3 bei Bayer Leverkusen hatte die Geißböcke ans Ende der Tabelle gespült. Was folgte war der überzeugende 3:1-Auftritt gegen den Erzrivalen, mit dem sich der FC wieder auf den Relegationsrang und vor Bochum und Mainz schieben konnte.

Nun haben jedoch ausgerechnet diese beiden Teams am vergangenen Spieltag ihren ersten Saisonsieg eingefahren und sich somit wieder vor dem FC platziert, der damit als Schlusslicht ins Ruhrgebiet reist. Für die Kölner jedoch vielleicht gar nicht so schlecht, konnte Bochum immerhin keines der letzten vier Spiele gegen einen Tabellenletzten für sich entschieden (zwei Unentschieden, zwei Niederlagen).

Die Mannschaften im Vergleich

Zudem haben die Bochumer als einzige Mannschaft in dieser Saison noch keinen Heimsieg einfahren können. Allerdings setzte es beim 1:3 gegen Gladbach auch nur eine einzige Niederlage. Stattdessen gab es ein 1:1 gegen Dortmund und Frankfurt, sowie ein 2:2 gegen Mainz 05. Der FC hingegen hat erst einen Punkt in der Fremde geholt und zuletzt zwei herbe Pleiten in Leverkusen (0:3) und Leipzig (0:6) einstecken müssen.

Statistiken 2023/241. FC KölnVfL Bochum
Schüsse (aufs Tor) 11.9 (37.9 %)14 (37.2 %)
Pässe (genau) 435.85 (80.7 %)369.21 (78.7 %)
Ballbesitz50.35 %47.19 %
Zweikämpfe (gewonnen)204.2 (49.1 %)242 (48.1 %)
Flanken (genau)20.27 (30.1 %)16 (33.9 %)
Konter (mit Schüssen) 1.85 (36.8 %)1.86 (65.1 %)
Gegnerische Schüsse (aufs Tor)11.05 (36.2 %)14.43 (40.6 %)
Abfangen 46.3745.79
PPDA 11.149.68
Durchschnittliche Pässe pro Ballbesitz4.023.42
Alle Werte pro 90 Minuten. (Quelle: Wyscout)

Auf ein Torfestival im Abstiegskampf dürften sich die Zuschauer am Samstag im Ruhrstadion wohl nicht einstellen. Während der FC mit acht Treffern die harmloseste Offensive der Liga stellt, hat Bochum die zweitwenigsten Tore erzielt (10). Allerdings schießen die Bochumer pro Spiel knapp zwei Mal mehr in Richtung Tor als die Geißböcke.

Wenig Konter, keine Tore

Das Umschaltspiel, das beide Mannschaften in den letzten Jahren so stark gemacht hatte, funktioniert derweil hüben wie drüben noch nicht. Sowohl Bochum als auch der FC haben weniger als zwei Konter pro Spiel, wobei der VfL dabei immerhin fast doppelt so häufig zum Abschluss kommt wie der FC. Ein Tor gelang beiden Clubs nach einer Umschaltsituation noch nicht. Der FC hat derweil noch die schlechteste Trefferquote aller Bundesliga-Mannschaften. Im Schnitt brauchen die Kölner 17 Torschüsse für einen Erfolg.

Defensiv lassen die Bochumer allerdings mehr Torschüsse zu als die Kölner und haben dabei auch zwei Gegentreffer mehr kassiert, was beide in der Tabelle aktuell zu dem gleichen Torverhältnis bringt. Entsprechend könnte der FC mit drei Punkten Rückstand auf den VfL am Samstag auch an seinem Gegner in der Tabelle vorbeiziehen.

Das Spielsystem

Bochum spielt in dieser Saison fast ausschließlich in einem 3-4-3-System, das je nach Situation zu einem 3-4-2-1 wird. Gegen Darmstadt, beim ersten Saisonsieg am vergangenen Spieltag, hat VfL-Trainer Thomas Letsch jedoch auf ein 4-2-3-1 umgestellt und erst nach der Führung und dem Platzverweis von Darmstadts Fabian Holland wieder eine Fünferkette angeordnet. Der FC wird also vermutlich bis zum Bekanntwerden der Bochumer Aufstellung warten müssen, ehe sie sich selbst final taktisch ausrichten.

Bochums Formation gegen den SV Darmstadt 98. (Quelle: Wyscout)
Die häufigste Formation des VfL Bochum in dieser Saison. (Quelle: Wyscout)

Die Schwachstelle

Defensiv verzeichnen die Bochumer auf ihrer rechten Abwehrseite bis 30 Meter vor dem eigenen Tor die wenigsten Ballgewinne (10.2 %), was der FC mit einem rechtslastigen Flügelspiel ausnutzen könnte. Gleichzeitig verliert der VfL im linken Mittelfeld am häufigsten selbst den Ball (17.1 %).

Bei Eckbällen – meist von Kevin Stöger oder Philipp Förster getreten – muss der FC derweil auf Keven Schlotterbeck aufpassen. Schon zwei Mal ist der Innenverteidiger in eine aussichtsreiche Abschlussposition gekommen und hat dabei einen Treffer erzielt. Der FC hat derweil schon zwei Gegentore nach Eckbällen kassiert (in Dortmund und gegen Gladbach).

Schlüsselspieler

Aufpassen muss der FC auf das Bochumer Offensiv-Duo Kevin Stöger und Takuma Asano. Der Mittelfeldspieler hat bereits drei Tore und zwei Vorlagen auf dem Konto, während der japanische Nationalspieler vier Treffer und einen Assist beisteuern konnte. Stöger hat dabei in jeder relevanten Statistik eine Erfolgsquote von über 50 Prozent und schießt pro Spiel durchschnittlich zwei Mal auf das Tor. Asano gilt derweil als spielintelligenter Stürmer mit einem starken Gefühl für den Raum. Nicht umsonst ist Asano einer der am häufigsten gewählte Anspielpartner von Stöger.

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