Justin von der Hitz (links) und Fayssal Harchaoui (Mitte) beim Empfang der U17-Weltmeister. (Foto: IMAGO / Kutsche)

Justin von der Hitz (links) und Fayssal Harchaoui (Mitte) beim Empfang der U17-Weltmeister. (Foto: IMAGO / Kutsche)

“Damit meint er nicht uns”: Baumgart reagiert auf Weltmeister-Kritik

Fayssal Harchaoui und Justin von der Hitz sind zurück beim 1. FC Köln. Doch was ist der nächste Schritt für die U17-Weltmeister? DFB-Trainer Christian Wück fordert mehr Vertrauen von den Profi-Vereinen. Steffen Baumgart sieht das kritisch.

Zwei Tage nach dem größten Triumph ihrer noch jungen Karriere wurden die U17-Weltmeister am Montag in Frankfurt empfangen. Mit Fayssal Harchaoui und Justin von der Hitz durften sich dabei auch zwei Nachwuchsspieler des 1. FC Köln in das Goldene Buch der Stadt Frankfurt eintragen. Für die DFB-Junioren war es gleichzeitig der letzte gemeinsame Auftritt als Mannschaft, ehe sich einige Spieler nun für ältere Jahrgänge werden empfehlen müssen.

U17-Trainer Christian Wück zeigte sich “so dermaßen stolz” auf sein Team, das sich ein halbes Jahr nach dem EM-Titel nun in Indonesien auch zum Weltmeister krönte. Gleichzeitig hofft der 50-Jährige jetzt auf eine positive Weiterentwicklung seiner Spieler und nimmt dabei auch die Vereine in Pflicht. Der nächste Schritt müsse jetzt in den Clubs erfolgen. “Die Vereine müssen Mittel und Wege finden, ihnen Spielzeit auf höchstem Niveau zu geben. Das ist unser Nadelöhr in Deutschland”, sagte Wück.

So reagiert Baumgart auf die Wück-Kritik

Während in anderen Ländern wie Spanien, England und Frankreich regelmäßig auf die jungen Talente gesetzt würde, hinke Deutschland im Vergleich deutlich nach. “Wir haben genug Talente, aber wir bekommen es im Moment im Übergangsbereich nicht hin, den Jungs Spielzeit zu geben.” Dies sei in allen drei Profi-Ligen in Deutschland der Fall.

Steffen Baumgart, unter dem in dieser Saison Max Finkgräfe und Damion Downs aus dem eigenen Nachwuchs in der Bundesliga debütiert hatten, fühlt sich von der Kritik des Bundestrainers jedoch nicht angesprochen. “Damit meint er nicht uns”, sagte der FC-Trainer am Dienstag. Gleichzeitig äußerte Baumgart ein gewisses Unverständnis über die Aussagen seines Trainer-Kollegen. “Er hat zwei richtig geile Turniere gespielt, Hut ab! Aber als Verbandstrainer ist es schwer, sich zu Vereinstrainern zu äußern. Als Vereinstrainer muss ich nicht alle halbe Jahr abliefern, sondern jede Woche.”

Baumgart wollte sich dabei nicht falsch verstanden wissen und lobte die Arbeit von Wück in höchsten Tönen. “Christian macht einen geilen Job”, sagte Baumgart, fuhr aber unmissverständlich fort: “Aber damit wäre ich sehr vorsichtig. Es geht bei uns um jeden Tabellenplatz. Das war ein Riesen-Erfolg und auch für den deutschen Fußball wieder ein Lichtblick. Aber bei den Jungs ist es noch ein weiter Weg, bis sie Bundesliga spielen können. Der Vergleich hinkt ein wenig.”

Der FC-Plan mit den U17-Weltmeistern

Mit von der Hitz und Harchaoui hat der FC dabei aktuell zwei Weltmeister in seinen eigenen Reihen. Insbesondere Harchaoui konnte sich dabei auf der Sechs ins Rampenlicht spielen, agierte als zuverlässiger und zweikampfstarker Abräumer im defensiven Mittelfeld. Der Bergheimer stand dabei in sechs der sieben WM-Spielen über 90 Minuten auf dem Feld. Sowohl Harchaoui als auch von der Hitz spielen jedoch gerade erst ihr erstes offizielles Jahr in der Kölner A-Jugend, der Weg zu den Profis ist entsprechend noch lang.

“Er soll sich weiterentwickeln, wie alle anderen Jungs”, sagte Baumgart, für den es noch keine Option ist, den 17-Jährigen nach dessen WM-Gewinn sofort bei den Profis zu integrieren. “Wir haben sie im Auge und freuen uns, wenn sie sich weiter beim FC gut entwickeln.” Max Finkgräfe sei dabei aktuell das beste Beispiel, der sich zuletzt mit ruhiger und konzentrierter Arbeit immer mehr an der Bundesliga-Kader herangearbeitet hatte. Zu Harchaoui sagte Baumgart weiter: “Wir werden ihn Schritt für Schritt weiterentwickeln und mit dem NLZ den besten Weg finden. Wenn er es zulässt, das muss man auch sagen.” Der letzte Satz dürfte dabei insbesondere an Justin Diehl gerichtet gewesen sein.

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