Abwehrspieler unter sich: Wer überzeugte, wer fiel ab? (Foto: IMAGO / Treese)

Abwehrspieler unter sich: Wer überzeugte, wer fiel ab? (Foto: IMAGO / Treese)

Winter-Zeugnis Teil 1: Nur eine Zwei – Wer hat defensiv überzeugt?

Welche Abwehrspieler haben in der ersten Saisonhälfte beim 1. FC Köln überzeugt und welche Profis konnten nicht an ihre Leistungen anknüpfen? Und wie lief die Saison bisher für Marvin Schwäbe? Das (vorläufige) Hinrunden-Zeugnis Teil 1.

Marvin Schwäbe

Die Nummer Eins der Kölner war in der Hinrunde einer der wenigen Spieler in Normalform. Dass der Torhüter in 16 Spielen 28 Gegentore kassiert hat (sogar zwei weniger als zum gleichen Zeitpunkt der Vorsaison), lag mitnichten an den Leistungen des 28-Jährigen. Vielmehr hätte der FC ohne die teils starken Leistungen des Schlussmannes seine Spiele entweder noch deutlich höher verloren (wie in Leverkusen und gegen Bayern) oder aber in einigen Spielen Punkte liegen gelassen (wie in Bochum). Einzig bei den Niederlagen gegen Leipzig (0:6) und Hoffenheim (1:3) mit Wacklern. Seine Strafraum-Beherrschung ist zudem hin und wieder ein Unsicherheitsfaktor.
GEISSBLOG-Note: 2,0

Philipp Pentke

Der Sommer-Neuzugang wurde nach dem Abgang von Timo Horn als Notlösung präsentiert. Zwar wollen die Verantwortlichen die Verpflichtung von Pentke so nicht verstanden wissen, doch klar ist: Eigentlich hatte sich der Torhüter nach dessen Vertragsende in Hoffenheim nur beim FC fit halten sollen. Da den Geißböcken jedoch aufgrund der Transfersperre andere Keeper durch die Lappen gegangen waren, fiel die Entscheidung am Ende dennoch auf den 38-Jährigen. Im Oktober verletzte sich die Nummer Zwei im Training und zog sich eine tiefe Fleischwunde zu. Dadurch verpasste Pentke die letzten neun Spieltage. Bislang war der Torhüter ohnehin nur in Testspielen zum Einsatz gekommen, eine Benotung verbietet sich daher.
GEISSBLOG-Note: keine Note

Matthias Köbbing

Die eigentliche Nummer vier der Geißböcke stand aufgrund Pentkes Verletzung zuletzt neun Mal in der Bundesliga im Kader, blieb dabei jedoch ohne Einsatz. Köbbing gilt als wichtiger Faktor in der Kabine und für das Mannschaftsgefüge. Nach der Winterpause dürfte jedoch Pentke wieder in den Kader rutschen.
GEISSBLOG-Note: keine Note

Benno Schmitz

Die Saison startete für Benno Schmitz mit einem Traumtor im DFB-Pokal in Osnabrück. Zudem absolvierte Schmitz in dieser Saison sein 100. Bundesliga-Spiel für den 1. FC Köln. Trotzdem wird die Hinrunde wohl nicht positiv in der Erinnerung des Rechtsverteidigers bleiben. Immerhin hat der 28-Jährige seinen Stammplatz zwischenzeitlich an Rasmus Carstensen verloren. Schmitz stand zwar an den ersten fünf Spieltagen in der Startelf. Nach einer muskulären Verletzung, durch die der Rechtsverteidiger zwei Spiele pausieren musste, verlor der Spieler jedoch seinen Stammplatz. Ex-Trainer Steffen Baumgart schätzte die Verlässlichkeit von Schmitz, der jedoch längst nicht mehr an seine starke Saison 2021/22 anknüpfen kann. Vielmehr kämpft der gebürtige Münchener noch um eine Verlängerung seines auslaufenden Vertrages.
GEISSBLOG-Note: 4,5

Rasmus Carstensen

Carstensen kam im Sommer praktisch ohne jede Wettkampfpraxis vom KRC Genk ans Geißbockheim. Trotzdem spielte sich der Däne schnell beim FC fest. Aufgrund personeller Engpässe im Angriff war Carstensen zunächst auf der offensiven Außenbahn eingesetzt worden, ehe er für Benno Schmitz auf seine Stammposition rückte. Einzig aufgrund einer Gelb-Rot-Sperre und einer Verletzung hat Carstensen zwei Spiele verpasst, ansonsten kam der Neuzugang in jeder Partie zum Einsatz. Defensiv hat der Spieler teilweise noch mit dem höheren Niveau der Bundesliga zu kämpfen und agiert nicht fehlerfrei. Offensiv schaltet sich Carstensen jedoch immer wieder gefährlich mit nach vorne ein und überzeugt mit seiner Geschwindigkeit. Eine Torbeteiligung lässt allerdings noch auf sich warten.
GEISSBLOG-Note: 3,5

Timo Hübers

Timo Hübers ist der Dauerbrenner beim 1. FC Köln. Kein anderer Feldspieler hat in dieser Saison mehr Spielminuten auf dem Buckel als der Innenverteidiger (1620). Gerade zu Saisonbeginn hatte der 27-Jährige jedoch mit enormen Formschwankungen zu kämpfen und war häufig ein Unsicherheitsfaktor in der Kölner Defensive. Mit zunehmender Spieldauer konnte sich Hübers jedoch wieder steigern und sorgte im Jahresendspurt mit dafür, dass der FC defensiv deutlich besser stabiler zu Werke ging. Unter allen Abwehrspielern der Top-5-Ligen Europas hat Hübers zudem die meisten Bälle abgefangen! Nach insgesamt vier Toren im Vorjahr konnte sich Hübers in dieser Saison offensiv – insbesondere bei Standards – noch nicht in Position bringen.
GEISSBLOG-Note: 3,0

Jeff Chabot

Im letzten Spiel vor Weihnachten bei Union Berlin stand Jeff Chabot aufgrund seiner Sperre überhaupt zum einzigen Mal im Jahr 2023 nicht in der Startelf. Chabot gehörte dabei in der Rückrunde der letzten Saison zu den großen Kölner Überraschungen. Der Innenverteidiger überzeugte durch seine Robustheit in den Zweikämpfen und ein cleveres Stellungsspiel. In dieser Hinrunde hatte Chabot sogar noch eine leicht bessere Quote (67 Prozent zu 61) und ist absolut gesetzt unter Steffen Baumgart. Besonders zu Saisonbeginn wusste der Abwehr-Hüne dabei zu überzeugen (vor allem in Dortmund und Frankfurt). Zuletzt traf Chabot – wie in Freiburg – jedoch auch häufiger die falsche Entscheidung. Offensiv wird der 25-Jährige wohl kein Torjäger mehr. Trotz seiner Kopfballstärke vergab Chabot einige gute Gelegenheiten und wartet dabei noch immer auf sein erstes Bundesliga-Tor. Immerhin konnte er im DFB-Pokal in Osnabrück über seinen ersten FC-Treffer jubeln.
GEISSBLOG-Note: 3,0

Luca Kilian

Nur dreimal stand Luca Kilian in der Hinrunde in der Startelf. Zu wenig für die eigenen Ansprüche des Innenverteidigers. Aktuell kommt der 24-Jährige jedoch nicht an Timo Hübers und Jeff Chabot vorbei. Nur 269 Minuten stand Kilian bislang in der Bundesliga auf dem Feld, über die Hälfte davon erst in der zweite Hälfte der Hinrunde. Wirklich Druck auf die Konkurrenz erzeugen konnte Kilian in seinen Auftritten dabei nicht. Eine bislang durchweg enttäuschende Saison für den Abwehrspieler.
GEISSBLOG-Note: 5,0

Dominique Heintz

Nach dem Abgang von Nikola Soldo wurde der Ex-Kölner zurück in die Domstadt geholt. Bislang war Heintz dabei sechs Mal zum Einsatz gekommen (fünf Mal von Beginn an), nur einmal davon jedoch auch als Innenverteidiger. Zwar ist der Pfälzer nicht gerade als Flügelläufer bekannt, der eine Flanke nach der anderen in den gegnerischen Strafraum schlägt. Defensiv hat der 30-Jährige seine Sache bislang jedoch ordentlich gemacht und Leart Pacarada zwischenzeitlich auf die Bank verdrängt. Seine Zweikampfquote von 47 Prozent ist für einen Abwehrspieler jedoch mehr als ausbaufähig.
GEISSBLOG-Note: 3,5

Leart Pacarada

Pacarada kam im vergangenen Sommer als Kapitän des FC St. Pauli mit dem Ruf, der vermeintlich beste Linksverteidiger der zweiten Liga gewesen zu sein. Sofort spielte sich der Nationalspieler des Kosovos beim FC in der Startelf fest, hatte aber große Bürde, Jonas Hector auf dieser Position zu ersetzen. Dies gelang wenig überraschend in seiner ersten Bundesliga-Hinrunde nicht. Von der erhofften Offensiv- und Standardstärke war bis dato kaum etwas zu sehen. Von seinen insgesamt 40 Flanken fanden nur 18 Prozent den Weg zum Mitspieler. Und auch defensiv konnte der Neuzugang sein Bundesliga-Potential noch nicht vollends unter Beweis stellen. Nach dem neunten Spieltag verlor Pacarada vorerst seinen Stammplatz und war lediglich noch als Joker zum Einsatz gekommen, ehe er sich gegen Mainz eine muskuläre Verletzung zugezogen hatte und die letzten beiden Spiele vor der Winterpause verpasste.
GEISSBLOG-Note: 4,5

Max Finkgräfe

Max Finkgräfe zählt zu den nächsten hoffnungsvollen Talenten beim 1. FC Köln, die perspektivisch ein fester Bestandteil des Bundesliga-Kaders werden sollen. Am ersten Spieltag bei Borussia Dortmund feierte der Linksverteidiger vor 80.000 Zuschauern sein Bundesliga-Debüt. In Freiburg und in Berlin durfte Finkgräfe zudem von Beginn an in der Bundesliga auflaufen. Der Youngster überzeugt dabei mit seiner Geschwindigkeit und seiner Leichtigkeit im Spiel nach vorne, wenngleich freilich noch nicht alles gelingen mag. Brachte bei seinen Einwechslungen – meistens als Linksaußen – jedoch immer wieder neuen Schwung rein. Vor dem Tor müsste der 19-Jährige noch seine Nervosität ablegen, ansonsten hätte der U19-Pokalsieger von 2023 wohl auch schon seinen ersten Treffer in der Bundesliga erzielt.
GEISSBLOG-Note: 3,0

Noah Katterbach

Eigentlich wäre Noah Katterbach im vergangenen Sommer wohl nicht vom Hamburger SV zum 1. FC Köln zurückgekehrt. Aufgrund seines Kreuzbandrisses schlug das Eigengewächs aber wieder am Geißbockheim auf. Etwas schneller als zunächst erwartet stand der Linksverteidiger schließlich auch wieder auf dem Trainingsplatz und kämpfte sich zurück. Bislang wartet Katterbach allerdings noch auf sein Bundesliga-Combeack, der 22-Jährige hat unter Steffen Baumgart einen schweren Stand. Immerhin kam Katterbach schon wieder zu fünf Einsätzen in der Regionalliga für die U21. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass Katterbach den FC im Winter endgültig den Rücken kehren wird. Der Hamburger SV soll noch immer an einer Verpflichtung interessiert sein.
GEISSBLOG-Note: keine Note

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