Auch die Mannschaft von Trainer Evangelos Sbonias steht vor herausfordernden Monaten. (Foto: IMAGO / Funke Foto Services)

Auch die Mannschaft von Trainer Evangelos Sbonias steht vor herausfordernden Monaten. (Foto: IMAGO / Funke Foto Services)

“Wir sind enttäuscht”: U21 zum Umdenken gezwungen – Abgang im Winter?

Das CAS-Urteil war nicht nur für das Bundesliga-Team des 1. FC Köln ein Tiefschlag. Die Auswirkungen umfassen auch die U21 in der Regionalliga West. Das Team kann ohne die Aussicht auf Neuverpflichtungen im Sommer die Träume vom Aufstieg in die 3. Liga wohl endgültig ad acta legen.

Siebzehn. 17 Verträge aus dem U21-Kader laufen zum 30. Juni 2024 aus. Unter normalen Aspekten hätten viele dieser Spieler den Verein daher am Saisonende verlassen. Nach dem CAS-Urteil muss bei den Entscheidungsträgern jedoch ein schnelles Umdenken einsetzen.

Da der 1. FC Köln weder in diesem Winter noch im kommenden Sommer externe Spieler verpflichten darf, sind die FC-Bosse dazu gezwungen, den meisten U21-Akteuren neue Arbeitspapiere anzubieten. Andernfalls stünde dem Trainerteam um Evangelos Sbonias in der Saison 2024/25 keine schlagkräftige Mannschaft zur Verfügung.

Einige Abgänge trotz Transfersperre

Einige Abgänge wird es dennoch geben. So darf es als ausgeschlossen gelten, dass ein Justin Diehl ein weiteres Jahr für die U21 auf Torejagd gehen wird. Entweder kommt es noch zur überraschenden Vertragsverlängerung und der Rückkehr ins Bundesliga-Team – oder Diehl wird den persönlichen Aufstieg bei einem anderen Verein suchen. Auch Pierre Nadjombe soll seine Zukunft nicht mehr bei der U21 des 1. FC Köln sehen – nach GEISSBLOG-Informationen ist der VfL Osnabrück scharf auf eine Verpflichtung, und das schon in diesem Winter.

Zwar könnte in der kommenden Saison ein vormaliges U21-Trio zum FC zurückkehren. Die Leihen von Maximilian Schmid (Roda Kerkrade), Tim Lemperle (Greuther Fürth) und Marvin Obuz (Essen) enden im Sommer 2024. Doch realistischer ist, dass das Trio bei den Profis des 1. FC Köln seine Chance bekommen und suchen wird.

Kader in der Dritten Liga nicht wettbewerbsfähig

Und so dürfte die U21 in der kommenden Saison mit demselben Personal antreten wie in der laufenden Spielzeit – und das dürfte einen Sprung in die 3. Liga nahezu aussichtslos erscheinen lassen. Denn ohne die offensive Lebensversicherung Justin Diehl wäre die U21 in der 3. Liga sportlich kaum wettbewerbsfähig – und entsprechende Neuverpflichtungen sind bekanntlich nicht möglich. 

Auch bei Marco Höger ist offen, ob und wann der Routinier noch einmal aktiv auf dem Platz stehen wird – und ob er seine Karriere über den Sommer 2024 hinaus verlängern wird. Seine Lücke könnte der FC ebenfalls nicht schließen, sodass als erfahrener Akteur einzig Stephan Salger zur Verfügung stünde – ebenfalls eine zu dünne Basis für die U21 im Profi-Fußball.

Zudem droht der FC-Reserve im Sommer ein Aderlass, sollten Leistungsträger wie Elias Bakatukanda, Rijad Smajic oder Meiko Wäschenbach auch unter den neuen Voraussetzungen des CAS-Urteils keine Perspektive im Bundesliga-Team des FC sehen. Damit würde die U21 personell weiter ausbluten, sodass nicht nur ein Gedanke an Drittliga-Fußball utopisch wäre, sondern in der kommenden Saison 2024/25 in der Regionalliga West mit einem Not-Aufgebot der Abstiegskampf droht.

Das sagt Evangelos Sbonias

Der Fokus der U21 dürfte daher in der Rückrunde verstärkt darauf liegen, den eigenen Talenten mehr Spielpraxis zu geben – insbesondere jenen Spielern, die im Sommer aus der U19 in die U21 rücken werden. Gut möglich auch, dass die beiden U17-Weltmeister des FC, Fayssal Harchaoui und Justin von der Hitz, in der Rückrunde erste Erfahrungen im Senioren-Fußball sammeln dürfen. All dies würde dem FC letztlich auch mehr bringen als unter den veränderten Voraussetzungen noch krampfhaft Richtung Tabellenspitze zu schielen.

Trainer Evangelos Sbonias zeigte sich direkt nach der Verkündung des CAS-Urteils jedoch kämpferisch: „Wir sind enttäuscht und haben es anders erwartet. Natürlich waren wir aber auch auf dieses Szenario vorbereitet und holen die entsprechenden Pläne jetzt aus der Schublade. Wir müssen jetzt alle Kräfte bündeln, jede Herausforderung birgt auch eine Chance.“ Es bleibt daher spannend, wohin der Weg der U21 in den kommenden zwölf Monaten führen wird.

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