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Grundvoraussetzung für Keller: So denkt Schultz über den Nachwuchs

Trainer Timo Schultz mit Abwehr-Talent Elias Bakatukanda. (Foto: IMAGO / Beautiful Sports)
Trainer Timo Schultz mit Abwehr-Talent Elias Bakatukanda. (Foto: IMAGO / Beautiful Sports)

Der 1. FC Köln will zukünftig noch mehr den eigenen Nachwuchs bei den Profis integrieren. Ist Timo Schultz dafür der richtige Mann?

Auf den eigenen Nachwuchs setzen: Nur wenig wird für den 1. FC Köln in den kommenden Monaten von größerer Bedeutung sein als das. Dass der neue Trainer die Jugend im Blick hat und auch über den nötigen Mut verfügt, diese auch aktiv in den Profi-Kader einzubinden, war für die Verantwortlichen beim FC eine unabdingbare Voraussetzung bei der Auswahl.

Zwei Tage vor der Vorstellung von Timo Schultz hatte Christian Keller gerade mit Blick auf die Transfer-Sperre erklärt: “Wenn wir keine neuen Spieler holen können, ist es umso wichtiger, dass ein Trainer da ist, der sagt: ‚Hey, ich trau mich im Zweifel auch mal einen jungen Spieler reinzuwerfen.‘”

Keller will nicht gegen Baumgart nachtreten

Gleichwohl wollte der Sportchef seine Aussagen nicht als Kritik an Steffen Baumgart verstanden wissen. “Das heißt nicht, dass Steffen sich das nicht getraut hat. Sonst hätte Max Finkgräfe nicht zweimal von Anfang an gespielt.” Den Diplomaten Keller ehrt es, dass ihm öffentliches Nachtreten fern liegt und der 45-Jährige den Eindruck einer respektvollen Trennung wahren möchte.

Nichtsdestotrotz wird auch der Geschäftsführer wissen, dass Baumgart die jungen Spieler zwar hat mittrainieren lassen, in den Spielen jedoch häufig auch unabhängig der Form lieber auf altbewährte Kräfte gesetzt hatte. Auch dürften Keller die viel diskutierten Aussagen des Ex-Trainers im GEISSBLOG-Interview nicht verborgen geblieben sein, in denen Baumgart erklärt hatte, dass junge Spieler meist mindestens zwei Jahre in der Regionalliga brauchen würden, um sich an den Herrenfußball zu gewöhnen.

So liegt nun der Verdacht nahe, dass Keller mit Schultz einen Trainer ausgewählt hat, der eben genau anders denkt und die jungen Talente auch im Wettkampf plant einzubinden. Darauf schließen lässt auch, dass mit Lukas Berg der Kölner NLZ-Chef bei der Trainer-Findung mitreden durfte.

So arbeitete Schultz in Hamburg mit Talenten

Schultz hat dabei selbst dabei fast neun Jahre lange im Nachwuchsleistungszentrum von St. Pauli gearbeitet, kennt sich also bestens mit jungen Spielern aus. Allerdings ist dies nicht immer zwangsläufig auch ein Indiz dafür, dass ein Trainer einer Profi-Mannschaft auch dort auf die Youngsters setzt.

Während seiner knapp zweieinhalb Jahre als Cheftrainer der Hamburger setzte Schultz jedoch auf einige junge Spieler. So absolvierten die damals 20-jährigen Rodrigo Zalazar und das St. Pauli-Eigengewächs Finn-Ole Becker die zweit- respektive viertmeisten Spiele in der Saison 2020/21. Auch Omar Marmoush gehörte mit seinen 21 Jahren vor drei Jahren zum Stammpersonal unter Schultz.

Zudem debütierten unter dem Ostfriesen Jannes Wieckhoff (20 Jahre, acht Einsätze, jetzt Heracles Almelo), Leon Flach (19 Jahre, neun Einsätze, jetzt Philadelphia Union) und Igor Matanovic (17 Jahre, 17 Einsätze, jetzt von Eintracht Frankfurt zum Karlsruher SC ausgeliehen). Auch Christian Viet (jetzt Regensburg) und Marcel Beifus (jetzt KSC) kamen als Youngsters unter Schultz zum Zug. In den Spielzeiten 2020/21 und 2022/23 hatte St. Pauli zudem den drittjüngsten Kader der Liga.

Das sagt Schultz selbst zum FC-Nachwuchs

Wie also wird Schultz seine Arbeit beim FC angehen? Steffen Baumgart hatte sich bei sämtlichen Nachwuchsspielen am Geißbockheim stets präsent gezeigt. Aktuell dürfen sich bei den Profis Emin Kujovic, Elias Bakatukanda, Jaka Potocnik, Justin Diehl, Meiko Wäschenbach und Damion Downs zeigen. Die Entscheidung für das Sextett hatte jedoch schon vor der Installation von Schultz festgestanden.

Entsprechend dürften in den kommenden Monaten noch einige andere Talente ihre Chance wittern, von Schultz gesehen und im Trainingsbetrieb der Profis ausprobiert zu werden. “Die Tür ist auf, hier vielleicht sogar noch mehr als woanders”, sagte der neue Cheftrainer bei seiner Vorstellung zu den Nachwuchsspielern, fügte aber auch an: “Durchgehen müssen die Spieler alleine. Da kann ich ihnen bei helfen, aber sie müssen Biss und Ehrgeiz zeigen. Dann haben sie alle Chancen der Welt.”

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