Die erste Trainingseinheit von Timo Schultz beim 1. FC Köln. (Foto: Bucco)

Die erste Trainingseinheit von Timo Schultz beim 1. FC Köln. (Foto: Bucco)

Kellers Kader, Kellers Trainer: Schultz muss den FC retten

Der 1. FC Köln setzt auf Timo Schultz im Kampf um den Klassenerhalt. Doch auch für Sportchef Christian Keller und den Vorstand ist der kurzfristige Erfolg des neuen Trainers in der Bundesliga wichtig. Ansonsten muss im Sommer alles und jeder auf den Prüfstand.

Ein Kommentar von Marc L. Merten

Willkommen beim 1. FC Köln, Timo Schultz! Möge der 46-Jährige ein sofortiger Erfolg beim FC sein! Das wünscht sich wohl jeder FC-Fan. Genug haben die Anhänger gelitten in 2023. Vorbei sein soll die Zeit schlechter Ergebnisse und schlechter Leistungen. Schultz ist ein unverbrauchtes Gesicht, er soll den Neuanfang bei den Geißböcken bewirken.

Natürlich wird es nicht einfach. Der Kader ist, wie er ist. Die Transfersperre bleibt bestehen. Die zehn Punkte werden nicht alleine durch Handauflegen mehr. Doch Schultz gilt in der Branche als sympathischer Trainer, der seine Mannschaften durch ruhige, aber verlässliche Worte erreicht. Ein gänzlicher anderer Typ als Draufgänger und Lautsprecher Steffen Baumgart, doch dem Vernehmen nach nicht weniger nahbar.

Schultz muss zeigen, wie gut der Kader wirklich ist

Gelingt es Schultz, die Mannschaft hinter sich zu versammeln, könnte ihm die Wende gelingen. Das Team ist sicher nicht so schlecht wie die ersten 16 Spieltage vermuten lassen. Doch ob es so gut ist, dass es zum Klassenerhalt reicht, muss sich jetzt zeigen. Sportchef Christian Keller hat immer erklärt, dass dieser Kader besser sei als Platz 16 bis 18. Schultz kommt nun die Aufgabe zu, den Nachweis für Kellers Behauptung zu liefern.

Das heißt auch: Schultz’ Leistungen werden einen direkten Einfluss auf Kellers Stellung beim FC haben. Zur Erinnerung: Baumgart war noch nicht Kellers Trainer. Baumgart war vor Keller zu den Geißböcken gekommen. Der Sportchef konnte erst nur den Kader nach seinen Vorstellungen verändern. Nun konnte er nach dem Baumgart-Aus auch den aus seiner Sicht bestmöglichen Trainer für seinen Kader verpflichten. Kurzum: Kellers Kader hat mit Timo Schultz nun auch Kellers Trainer.

Keller ist der Sportchef des Vorstands

Damit ist klar, dass der FC jetzt funktionieren muss. Zumindest, wenn Keller als Sportchef der Geißböcke die richtigen Entscheidungen getroffen hat. Denn sollte sich jetzt doch erweisen, dass der FC nicht gut genug ist für die Bundesliga, hieße das im Umkehrschluss auch, dass Keller keine Bundesliga-taugliche Leistung abgeliefert hat.

Die Verantwortung reicht aber noch weiter. Denn so gerne sich der Vorstand im Erfolg unter Baumgart gesonnt hatte, so sehr tauchten die Herren an der Vereinsspitze im Misserfolg ab. In dem vollen Wissen, dass Keller wiederum ganz und gar der Sport-Geschäftsführer dieses Vorstands ist. Schließlich hatten Werner Wolf, Eckhard Sauren und Carsten Wettich den Sportchef mit den höchsten Lobpreisungen ins Amt gehoben.

Alles hängt nun am Erfolg

Daraus ergibt sich die einfache Formel: Gelingt Schultz der Erfolg, ist dies auch Kellers Erfolg. Gelingt Keller der Erfolg, ist dies auch der Erfolg des Vorstands. Stürzt der FC aber auch unter Schultz weiter ab und muss in Liga zwei, ist dies auch Kellers Abstieg – und damit auch der Abstieg des Vorstands. Der Erfolg würde viele Wogen glätten. Der Misserfolg müsste in der Konsequenz aber ebenso Folgen haben. Dann stünden im Sommer der Sportchef und der gesamte Vorstand auf dem Prüfstand.

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