Kainz über “schmerzhaften” Trainerwechsel: “War nicht einfach”

Dank Steffen Baumgart ist Florian Kainz Kapitän des 1. FC Köln. Der Österreicher pflegt ein gutes Verhältnis zum Ex-Trainer. Nun hat sich der 31-Jährige erstmals zur Trennung geäußert.

Hinter Florian Kainz liegt eine komplizierte Hinrunde. Der Österreicher war im Sommer das Erbe von Jonas Hector als Kapitän des 1. FC Köln angetreten. Per se keine leichte Aufgabe, doch angesichts der sportlich katastrophalen Ausbeute in der Liga wog das Amt für den Offensivspieler gleich doppelt schwer.

Dass das Jahr 2023 schließlich mit der Trennung von Steffen Baumgart endete, war dabei auch für die Mannschaft und Kainz als Kapitän eine persönliche Niederlage. Schließlich konnten die Spieler die Ideen des Trainers schlussendlich nicht mehr umsetzen. “Es war schmerzhaft für uns”, äußerte sich Kainz nun zum ersten Mal seit dem Abschied von Baumgart.

Gerade für jene Spieler, die die gesamten zweieinhalb Jahre unter Baumgart miterlebt hätten, sei die Situation nicht einfach gewesen. Als dienstältester Spieler hinter Benno Schmitz zählt Kainz freilich dazu. “Wenn man jeden Tag zusammen ist, gut zusammenarbeitet und viele schöne Momente hatte, war es für mich schon auch schwer”, gab Kainz zu und ergänzte: “Es ist kein Geheimnis, dass ich und der Trainer ein gutes Verhältnis hatten.”

Spieler haben einige Tage gebraucht

Doch, fuhr der 31-Jährige fort, so sei eben das Geschäft im Profi-Fußball. “Wir haben es in den letzten Spielen nicht geschafft, die Leistung auf den Platz zu bringen und Punkte einzusammeln. Dann ist es leider so gekommen.” Dass am selben Tag auch noch das CAS-Urteil über den FC hereingebrochen war, sei dabei “nicht einfach” für die Köpfe der Spieler gewesen.

“Der ein oder andere Spieler hat schon ein paar Tage gebraucht, um das Ganze zu verdauen”, berichtete Kainz am Mittwoch. Inzwischen habe jedoch jeder die neue Situation angenommen. “Es sind alle gut aus dem Urlaub zurückgekommen. Ich habe nicht das Gefühl, dass noch jemand mit der Situation zu hadern hat. Alle gehen es jetzt positiv an.”

Kainz hat positiven Eindruck von Schultz

Seit knapp einer Woche steht mit Timo Schultz nun der neue Trainer an der Seitenlinie. Das sei nach zweieinhalb Jahren Steffen Baumgart zunächst “natürlich ungewohnt” gewesen. Grundsätzlich habe Kainz bislang aber “positive Eindrücke” vom Ostfriesen gesammelt. “Er sieht gewisse Dinge anders und hat auch von den Abläufen und Inhalten ein bisschen was verändert.”

In den ersten Einheiten hatte Schultz dabei vornehmlich das Spiel mit dem Ball trainieren lassen. Vor dem Heidenheim-Spiel liegt der Fokus nun auf der Arbeit gegen den Ball. “Der neue Trainer will eine gewisse Balance finden, zwischen hohem Pressing und der Ausrichtung, auch mal etwas zu tiefer zu stehen”, ging Kainz ein wenig ins Detail. Das intensive Anlaufe wolle die Mannschaft dabei dennoch beibehalten. “Das war eine unserer größten Stärken. Wir wollen aber auch andere Elemente in unser Spiel bringen.”

Mit vielen Videoanalysen und Gesprächen wollen sich die Kölner nun optimal auf das wichtige Heimspiel gegen den 1. FC Heidenheim vorbereiten. Wohlwissend, dass “nicht von der einen auf die andere Woche alles funktionieren wird.” Mit dem “frischen Wind”, den Schultz seit einer Woche beim FC reinbringt, will die Mannschaft nun “nach vorne blicken und positiv auf die Zukunft schauen.” Dann wollen Florian Kainz und seine Mitspieler zeigen, dass sie besser sind als das, was sie zuletzt unter Steffen Baumgart abrufen konnten.