Timo Schultz ist von Jeff Chabot überzeugt. (Foto: Bucco)

Timo Schultz ist von Jeff Chabot überzeugt. (Foto: Bucco)

Kölns Führungsproblem: Schultz schwärmt vom “heimlichen Chef”

Wer geht beim 1. FC Köln im Kampf um den Klassenerhalt voran? Die Geißböcke haben neben einer sportlichen und eine Führungskrise. Dem FC fehlen die Säulen im Kader, auf und neben dem Platz. Gegen den VfB Stuttgart kehrt zumindest ein Leistungsträger zurück.

Timo Schultz wollte am Donnerstagmittag am Geißbockheim gerade zur Beantwortung der ersten Frage auf der Pressekonferenz des 1. FC Köln ansetzen, da setzte ein Bauarbeiter den Bohrer an. Irgendwo in den Katakomben der heiligen FC-Hallen erzitterten die Wände, doch Schultz ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, lächelte und ging über dem unerwarteten Lärmpegel hinweg.

Diese Ruhe will Schultz auch seinen Spielern vermitteln. Die Geißböcke stecken im Abstiegskampf nicht nur aus rein sportlichen Gründen fest. Dem Kader fehlt bekanntlich auch eine klare Führungsstruktur. Kapitän Florian Kainz läuft seiner Form weiter hinterher, ist meist der erste Spieler, der vom Trainerteam ausgewechselt wird. Mark Uth und Davie Selke sind verletzt, Timo Hübers war lange Zeit sehr mit sich beschäftigt, Dejan Ljubicic ist es noch immer.

Er sorgt auf dem Platz und in der Kabine für Stimmung. Er ist unser heimlicher Chef.

Timo Schultz über Jeff Chabot

So gingen im Heimspiel gegen Bremen (0:1) zuletzt sogar am ehesten die Jüngsten vorneweg: Jan Thielmann, Max Finkgräfe und Justin Diehl. “Mir ist egal, wer vorangeht und wer Verantwortung übernimmt”, sagte Schultz am Donnerstag zwar. “Ich kann auch als junger Spieler Verantwortung übernehmen.” Doch gerade in kritischen Situationen “können ältere Spieler natürlich aufgrund ihrer Erfahrung mehr Ruhe reinbringen”. Dann schob Schultz nach. “Das machen sie auch.”

Letzteres darf nach den Eindrücken der letzten Wochen durchaus bezweifelt werden. Doch zumindest kehrt für das Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart am Samstag mit Jeff Chabot eine Stütze in der Defensive zurück. Und nicht nur dort, wie Schultz verriet. “Seine sportliche Bedeutung für uns kann jeder sehen”, sagte der 46-Jährige, fügte dann aber hinzu: “Er sorgt auf dem Platz und in der Kabine für Stimmung. Er ist unser heimlicher Chef.”

Defensive mit guter Bilanz

Jeff, le Chef! Chabot als heimlicher Chef und Anführer, und das, obwohl er keine solche Funktion inne hat. Hinter Kapitän Kainz sind Uth und Marvin Schwäbe die Stellvertreter, den Mannschaftsrat besetzen Hübers, Selke und Benno Schmitz. Chabot jedoch hat sich still und heimlich zum Leader entwickelt (das sagt Chabot über seine Rolle beim FC). “Er tut der Mannschaft sehr gut und ich bin froh, dass er wieder da ist.”

Chabot wird am Samstag daher wieder für Luca Kilian in die Innenverteidigung neben Hübers rücken und die Abwehr stabilisieren. Zumindest konnten sich die Geißböcke in den letzten Monaten meist auf die Defensive verlassen: In den letzten 13 Spielen gab es nur drei Mal mehr als ein Gegentor. Von diesen zehn Spielen mit maximal einem Gegentor verlor der FC nur zwei – gegen Bayern und Bremen. Die Devise ist mit Chabot als Leitwolf also klar: hinten dichthalten und vorne hoffen, dass der Knoten platzt.

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