Florian Kainz stand als Kapitän nur fünf Mal über die volle Distanz auf dem Feld. (Foto: Bucco)

Florian Kainz stand als Kapitän nur fünf Mal über die volle Distanz auf dem Feld. (Foto: Bucco)

Nur ein Kapitän spielt weniger: Schultz erklärt frühe Kainz-Auswechslung

Der Kapitän des 1. FC Köln steht im Schnitt deutlich weniger auf dem Platz als andere Spielführer in der Bundesliga. Timo Schultz erklärte nun die frühe Auswechslung von Florian Kainz in Hoffenheim.

Florian Kainz trifft am Freitagabend auf seinen Ex-Club. Vor etwas mehr als vier Jahren wechselte der Österreicher vom SV Werder Bremen ans Geißbockheim. Für den Kapitän wird es das vierte Aufeinandertreffen mit seinem ehemaligen Verein.

Die ersten vier Spiele hatte Kainz dabei mit dem FC gegen Werder gesperrt beziehungsweise verletzungsbedingt verpasst. So stand der 31-Jährige erst in der vergangenen Saison beim deutlichen 7:1-Erfolg der Kölner erstmals gegen seine ehemaligen Teamkollegen auf dem Feld. Es folgten ein 1:1 in Bremen sowie die bittere 1:2-Niederlage in der Hinrunde.

Darum ging Kainz in Hoffenheim so früh runter

Am Freitagabend wollen die Kölner nun mit einem weiteren Heimsieg den Druck auf die Konkurrenz erhöhen. Zum Start in den Spieltag wird Kainz seine Mannschaft dabei erneut als Kapitän auf das Feld führen. Dabei will der Mittelfeldspieler wieder einen größeren Einfluss auf das Offensiv-Spiel seiner Mannschaft nehmen als zuletzt bei der TSG Hoffenheim.

Beim 1:1 am vergangenen Sonntag war Kainz praktisch nicht in das Kölner Spiel eingebunden und kam in einer Stunde nur auf 24 Ballaktionen. Zu wenig für die Ansprüche des Führungsspielers. Für Timo Schultz lag das jedoch auch an seinen Mitspielern.

Der Trainer erklärte das Problem von Kainz in Hoffenheim: “Er lebt auch ein bisschen davon, dass wir es als Mannschaft schaffen, organisierter ins letzte Drittel zu kommen und ihn in Szene zu setzen, ihn immer wieder zwischen den Linien anzuspielen.” Dort könne Kainz seinen größten Stärken einbringen. Schultz stellte fest: “Das ist uns gegen Hoffenheim einfach nicht oft genug gelungen.”

Wir haben gesehen: Zwischen die Linien werden wir nicht kommen.

Timo Schultz

Entsprechend wechselte der Trainer seinen Kapitän schon in der 58. Minute aus und brachte stattdessen Linton Maina in die Partie. “Wir haben gesehen: Zwischen die Linien werden wir nicht kommen. Wir brauchen eher einen Spieler, der noch mehr Tempo mitbringt.” Deswegen entschied sich das Trainerteam für Maina, der nach seiner Einwechslung prompt einen neuen Geschwindigkeits-Rekord beim FC aufstellte.

Kapitän nur fünf Mal über die volle Distanz

Für Kainz war die Auswechslung derweil nichts ungewohntes. Im gesamten Saisonverlauf stand der österreichische Nationalspieler nur fünf Mal überhaupt über die gesamte Spielzeit auf dem Platz. Für einen Kapitän allerdings durchaus ungewöhnlich.

Alle Kapitäne der Bundesliga, die Feldspieler sind und mindestens 15 Spiele absolviert haben, standen im bisherigen Saisonverlauf im Schnitt 84 Minuten pro Spiel auf dem Platz. Florian Kainz hingegen kommt als Spielführer der Geißböcke nur auf durchschnittlich 70 Spielminuten – nur Unions Christopher Trimmel spielt als Kapitän noch weniger (67 Minuten). Zudem wurden die Kapitäne durchschnittlich 4,3 Mal ausgewechselt, Kainz ging derweil insgesamt 14 Mal vorzeitig vom Platz.

Schultz “grundsätzlich zufrieden” mit Kainz

Der FC bestreitet also in den meisten Fällen seine Schlussphase ohne seinen Kapitän. Für den FC jedoch nicht unbedingt von Vorteil: Während die Kölner vier ihrer 15 Saisontore ohne Kainz erzielen konnten, kassierten die Geißböcke zehn der 35 Gegentreffer, wenn der Kapitän nicht (mehr) auf dem Feld stand. Das sind immerhin knapp 30 Prozent.

Auch unter Timo Schultz hat Kainz noch kein einziges Mal die vollen 90 Minuten auf den Platz gebracht. Dennoch ist der Trainer “grundsätzlich sehr zufrieden” mit den Leistungen seines Spielers. “Er ist auch im Training jemand, der immer wieder etwas anbietet und vornweg geht, gerade auch die jungen Spieler mitnimmt”, lobt Schultz. Dabei ist der Ostfriese zuversichtlich, “dass er in den nächsten Spielen viele gute Situationen haben wird und hoffentlich auch ein paar messbare Punkte sammelt.” Egal, ob über 90 oder 70 Minuten.

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