Nach fast einem Jahr: Adamyan ruft sich in Erinnerung

Sargis Adamyan hat gegen Bayer Leverkusen zum ersten Mal in dieser Saison in der Startelf des 1. FC Köln gestanden. Eine Belohnung für die guten Trainingsleistungen des Angreifers, die der Armenier mit einer ordentlichen Leistung zurückzahlen konnte.

Fast ein Jahr lange hatte Sargis Adamyan auf diesen Tag warten müssen: Zuletzt stand der Angreifer am 18. März 2023 bei der 1:6-Niederlage gegen Borussia Dortmund in der Startelf des 1. FC Köln. In den folgenden 34 Pflichtspielen musste der Armenier entweder auf der Bank oder auf der Tribüne Platz nehmen – also praktisch eine komplette Spielzeit.

Gegen Bayer Leverkusen wurde Adamyan dann von Trainer Timo Schultz belohnt. Auch für seine gute Trainingsleistungen – wie der Stürmer selbst nach dem Spiel erklärte. Einen Tag vor dem Spiel hatte Schultz Adamyan über seinen Startelf-Einsatz informiert. “Natürlich habe ich mich gefreut”, sagte der 30-Jährige.

So schätzte Adamyan seine Leistung ein

Dabei habe sich Adamyan auf dem Platz trotz der großen Herausforderung gegen Leverkusen und in Unterzahl wohl gefühlt. “Ich finde, es war ein vernünftiges Spiel, dafür, dass ich so lange nicht gespielt hatte”, resümierte der Offensivspieler.

“Ein super Spiel” und nicht nur vernünftig wäre es derweil gewesen, “wenn ich das 1:1 gemacht hätte.” Nach einer perfekten Flanke von Rasmus Carstensen nahm Adamyan den Ball in der 51. Minute direkt und platzierte ihn gegen die Laufrichtung von Bayer-Keeper Lukas Hradecky. Doch das Glück war am Sonntag weder mit dem FC noch mit Adamyan: Der Ball landete statt zum Ausgleich im Netz nur am Innenpfosten.

Trotz des fehlenden Spielglückes zeigte Adamyan am Sonntag eines seiner besten Spiele im FC-Trikot. Dabei hatte der Stürmer spätestens nach dem Platzverweis von Jan Thielmann als alleiniger Angreifer einen schweren Job. “Nach der Roten Karte ist es immer schwer. Da kann man nicht erwarten, dass er drei Gegenspieler alleine ausdribbelt”, sagte Teamkollege Jeff Chabot nach der Partie und lobte gleichzeitig: “Sargis hat es heute super gemacht.”

Startelf-Einsatz hatte sich angedeutet

Adamyan schaffte es dabei immer wieder, die Bälle vorne festzumachen und sogar erfolgreich ins Dribbling zu gehen. Auch die Chance von Faride Alidou kurz vor der Pause leitete Adamyan per Pass mit dem Rücken zum Tor auf Carstensen ein. Zudem gewann der Angreifer immerhin 67 Prozent seiner Zweikämpfe. Einzig die Passquote (55 Prozent) war am Sonntag bei Adamyan stark verbesserungswürdig.

Der Startelf-Einsatz hatte sich dabei schon in der vorherigen Trainingswoche angedeutet. Nicht nur, dass Adamyan im Training mit Abstand am häufigsten von allen Angreifer das Tor getroffen hatte. Auch Timo Schultz lobte den 36-fachen armenischen Nationalspieler auffällig offensiv.

Adamyan bleibt “weiterhin eine Option”

Nach der Partie zeigte sich der Trainer ebenfalls zufrieden mit der Leistung seines Spielers. “Dafür, dass er größtenteils alleine spielen musste, war er sehr diszipliniert gegen den Ball. Leider hat er sich nicht belohnt. Aber wenn er so weitermacht, ist er weiterhin eine Option.” Dabei hätte Adamyan zu Beginn noch “einen holprigen Start” unter Schultz gehabt. “Er hat aber von Woche zu Woche besser reingefunden. Er schießt im Training auch aus nicht so klaren Situationen die Tore.”

Adamyan selbst wollte 352 Tage nach seinem letzten Startelfeinsatz am Sonntag gar nicht mehr groß auf die lange Durststrecke und mitunter auch schwierige Zeit zurückblicken. “Der Fußball ist schnelllebig. Man muss von Woche zu Woche schauen”, sagte der Angreifer. So weiß Adamyan auch, dass er beim nächsten Spiel womöglich auch schon wieder auf der Bank sitzen könnte. Doch mit einer Leistung wie gegen Bayer dürften die Chancen auf weitere Startelfeinsätze zumindest deutlich gestiegen sein.