Beim 3:1-Erfolg in Augsburg hat Eric Martel seine Torpremiere für den 1. FC Köln gefeiert. Ein doppelter Grund zum Feiern für den 20-Jährigen, der ein immer wichtigerer Bestandteil im System von Steffen Baumgart wird.
Es war ein wahrer Interview-Marathon, den Eric Martel nach dem Auswärtssieg bestreiten musste. Alle wollten hören, was der junge Mittelfeldspieler zu sagen hatte: einerseits zum ersten Sieg seiner Mannschaft nach sechs Spielen, andererseits natürlich zu seiner Torpremiere für den FC. “Puh, lange Interview-Tour! Ich schieße besser keine Tore mehr”, sagte Martel lachend zu den Journalisten.
Grund zum Lachen hatte er nach der Partie allemal: Mit seinem Treffer zum 2:0 in der 16. Minute hatte er den FC schon früh auf die Siegerstraße gebracht: Nach einem schnell ausgeführten Einwurf von Kingsley Schindler war Martel vor FCA-Keeper Rafal Gikiewicz cool geblieben und hatte den Ball durch dessen Beine ins Netz geknallt. “Ich habe gesehen, dass hinten kein Verteidiger mehr stand und habe den Sprint angezogen. King hat zum Glück auch schnell geschaltet und ich konnte den Ball über die Linie drücken”, sagte Martel hinterher.
Beim Jubel war dem 20-Jährigen anzumerken gewesen, was dieser erste Bundesliga-Treffer für ihn bedeutete. “Das ist der Traum eines jeden Jungen. Da gehen die Emotionen mit einem durch”, ließ Martel den Moment Revue passieren. Florian Kainz lobte den Torschützen im Nachhinein: “Man hat gesehen, dass da purer Wille dahinter war.”
Tatsächlich ist es das, was den im Sommer aus Leipzig ans Geißbockheim gewechselten Mittelfeldmann aktuell so stark macht – der Wille. Gemeinsam mit Ellyes Skhiri, der das erste Kölner Tor in Augsburg erzielte, wächst der gebürtige Niederbayer Woche für Woche besser in seine Rolle auf der Doppel-Sechs. Die beiden Kölner Sechser spulen Woche für Woche ein enormes Laufpensum ab. Mit 12,9 (Skhiri) und 12,5 Kilometern (Martel) legte das Duo die größte Distanz aller Spieler auf dem Platz zurück. Und: Sie sorgten für zwei der drei Kölner Treffer.
Martel: “Das Quäntchen Glück hat länger gefehlt”
Die starke Leistung der beiden Mittelfeldspieler war ein zentraler Baustein, warum der FC erstmals seit knapp zwei Monaten siegen konnte – und sich aus der Negativspirale befreien konnte. Mit nun 31 Zählern beträgt der Vorsprung auf Relegationsrang 16 nun wieder neun Zähler.*
Warum es davor länger nicht funktioniert hat? “Fußball kann man manchmal nicht erklären”, sagte Martel. “Es hat uns länger das Quäntchen Glück gefehlt, heute hat es geklappt. Der Glaube war immer da, der Wille sowieso. Der Sieg ist superwichtig für uns.”
* In einer früheren Version des Artikels hieß es, dass der Vorsprung auf Rang 16 drei Zähler betrüge. Es sind vor den beiden Sonntagsspielen natürlich neun Punkte. Wir haben das korrigiert.
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