Nach dem 1:1 des 1. FC Köln gegen Mainz 05 stand der Schiedsrichter im Fokus. Benjamin Cortus hat mit einigen Entscheidungen den Unmut der Kölner auf sich gezogen. Steffen Baumgart wurde nach der Partie deutlich.
Mit gellenden Pfiffen und “Schieber”-Rufen aus dem Publikum wurden der Unparteiische und sein Team in die Kabine begleitet. Gerade in den letzten Minuten wurde die Partie immer hitziger – Cortus verlor zunehmend die Kontrolle über seine Spielleitung. Doch schon vorher gab es Entscheidungen, mit denen sich die Kölner nicht einverstanden zeigten. Bereits nach sieben Minuten sah Florian Kainz die Gelbe Karte nach einem hohen Beineinsatz gegen den Mainzer Torschützen Ludovic Ajorque.
Steffen Baumgart bewertete die Szene hingegen anders: “Das war kein hohes Bein und dafür gibt es die Gelbe Karte. Das ärgert mich”, sagte der FC-Coach auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. Es sollte nicht die einzige Situation bleiben, in der Baumgart anderer Meinung war. “Mainz hat bei einigen Freistößen den Ball zwei, drei Meter weiter von der Linie weggelegt, da hat der Schiedsrichter nicht reagiert. In der letzten Aktion geht es dann bei uns um einen halben Meter vor oder zurück, da denke ich mir: Jetzt braucht ihr es auch nicht mehr machen”, sagte Baumgart, der vor allem am Ende richtig hochkochte.
Baumgart über Gelbe Karte: “Habe ich mir verdient”
Was war passiert? Nach einem Foul von Dominik Kohr an Jan Thielmann beschwerte sich der Gefoulte bei seinem Gegenspieler, woraufhin beide Gelb sahen. Ein Umstand, der Baumgart auf die Palme brachte: “Mittlerweile ist es so, dass einer foult und sowohl er als auch der Gefoulte Gelb kriegen. Und wenn der Foulende danach noch eine Rudelbildung provoziert und beide Spieler bestraft werden, geht mir das einfach auf die Eier”, redete sich der FC-Coach nicht nur auf der PK in Rage: Direkt nach der Szene schimpfte er lautstark auf den Unparteiischen – und sah ebenfalls Gelb.
Für Baumgart war das am Samstag insgesamt die zehnte Gelbe Karte in der Bundesliga. Nur sein Gegenüber Bo Svensson hat mit zwölf Verwarnungen bislang noch mehr gesammelt. Anders als Baumgart ist der Mainzer Trainer am 28. Spieltag jedoch ohne Karte davon gekommen.
“Die habe ich mir heute verdient und dazu stehe ich auch, denn da war die Bewertung aus meiner Sicht einfach nicht richtig”, sagte Baumgart. Und der FC-Coach war nicht der Einzige, dem die Spielleitung von Cortus missfiel. Dejan Ljubicic, der den Kölner Ausgleichstreffer erzielte, meinte nach dem Spiel: “Es war nicht so gut von ihm. Wir hatten am Ende gute Kontersituationen und er pfeift ab.” Dazu habe FC-Kapitän Jonas Hector laut Ljubicic den Dialog mit dem Referee gesucht. “Aber das ging auch nicht”, ärgerte sich der Österreicher.
Hübers beschwichtigt: “War nichts Überwildes”
Auch Timo Hübers sprach im Nachgang von “ein, zwei Entscheidungen des Schiedsrichters, mit denen beide Mannschaften nicht gut leben konnten. Da sind die Emotionen noch weiter hochgekocht, weil es viele Gelbe Karten für wenig gab. Aber: Es war jetzt auch nichts Überwildes.” Bei allem Ärger wollte Baumgart die Schiedsrichterleistung nicht als Ausrede für den vergebenen Sieg gelten lassen: “Das hatte nichts mit der Leistung beider Mannschaften zu tun. Trotzdem fand ich ihn nicht ganz so prickelnd.”
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