Peter Stöger verlängert seinen Vertrag beim 1. FC Köln. Einzig der Zeitpunkt, wann alle Papiere unterschrieben sind und der Effzeh es offiziell kommuniziert, ist noch offen. Schon am Donnerstag könnte es so weit sein. Eine Überraschung ist die Verlängerung nicht. Denn Stöger hat in Köln alles im Griff.
Köln – Es schien nur eine Frage der Zeit, wann Stöger ins Büro von Jörg Schmadtke kommen und mit dem Sportchef über einen neuen Vertrag sprechen würde. Eine Einigung bei einem Kaffee, vielleicht fiel bei der Verhandlung um eine Meisterprämie das Wort “Eierkopp”, am Ende ein Handschlag und die Sache war geritzt. So ähnlich, wenngleich nicht ganz so schnell und nicht ganz so einfach, dürfte es abgelaufen sein.
Schließlich sind sich alle Entscheidungsträger am Geißbockheim einig, dass der Österreicher ein Glücksgriff auf der Trainerposition für den 1. FC Köln ist. Das hat gute Gründe.
1. Ruhe
Unter Peter Stöger herrscht Ruhe. Nicht nur Schmadtke verkörpert das “Ruhig bleiben” im Klub, auch der 49-Jährige weiß, selbst in aufregenderen Zeiten die Selbstkontrolle zu bewahren. Im Positiven wie im Negativen. Die hohen Erwartungshaltungen in Köln lächelt er entweder weg oder hat bodenständige Argumente an der Hand, warum sich der Effzeh besser auf andere Dinge konzentrieren sollte. Und in kritischen Zeiten weiß der Österreicher mit dem öffentlichen Druck umzugehen und rettet sich eher mal in Sarkasmus und Ironie, ehe er öffentlich das HB-Männchen gibt.
2. Taktische Finesse
FC-Legende Wolfgang Weber erklärte im Weihnachtsinterview mit dem GBK: “Peter Stöger weiß sehr genau, was sein Team kann und was nicht. Er stellt seine Spieler in der Regel top ein. Und was willst du mehr als einen Trainer, der das Beste aus der Mannschaft rausholt?” Kein Trainer ist frei von taktischen Fehlern, selbst Pep Guardiola nicht. Doch Stöger findet seit dem ersten Tag in Köln die richtige Grundausrichtung, um die Saisonziele zu erreichen. Eine überragende Defensive und Spielkontrolle in der Zweiten Liga für den Aufstieg. Eine erneut überragende und dazu kompromisslose Defensive bis hin zur offensiven Selbstaufgabe für den Klassenerhalt. Und in dieser Saison der erste Schritt in die Offensive, ohne die eigene Stabilität zu verlieren. Die Mannschaft befindet sich seit zweieinhalb kontinuierlich auf Kurs, wohl wissend, dass dieser Kurs alternativlos ist, um den FC auch wirtschaftlich wieder in ruhige Fahrwasser zu manövrieren.
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