Jonas Hector und Timo Horn erleben ihre letzten intensiven Wochen mit dem 1. FC Köln. Seit klar ist, dass das Duo den Verein im Sommer verlässt, werden beide wöchentlich von den Fans gefeiert. Trotz sicherem Klassenerhalt bleibt ein Abschiedsspiel für den Torhüter jedoch unwahrscheinlich.
Sie werden aktuell mit der Liebe der Fans überschüttet. Egal ob vor oder nach den Spielen – immer wieder schallen “Jonas Hector” und “Timo Horn”-Sprechchöre durch die Stadien. “Tatsächlich stelle ich in den letzten Wochen fest, wie viel Sympathie mir hier entgegenschlägt”, sagte Hector jüngst im 11Freunde-Interview und machte die Gründe fest: “Vielleicht liegt es daran, dass Spieler wie ich – oder auch Timo Horn – gewisse Werte verkörpern, die Fans gerne sehen.”
Nach dem 5:2-Erfolg über Hertha BSC war es dabei insbesondere Horn, der von den Anhängern in den Mittelpunkt gestellt wurde. Der Grund war der 30. Geburtstag des Torhüters, der auf den Tag des Heimspieles gefallen war. Entsprechend würdigten die Fans auf der Südkurve den Kölner und sangen ihm Kurzerhand mit “Happy Birthday” ein Ständchen zum Geburtstag.
Abschiedsspiel für Horn? Baumgart hadert
Für das Duo sind es fraglos intensive letzte Wochen beim FC mit Emotionen, die beide wohl erst nach der Saison richtig verarbeiten können. Während Hector dabei bis zum 34. Spieltag noch auf dem Platz seine Leistung bringen kann, muss Timo Horn hingegen weiterhin zuschauen. Ein Abschiedsspiel zumindest stellte Steffen Baumgart dem Keeper auch nach dem sicheren Klassenerhalt nicht in Aussicht.
“Im Moment sieht es nicht danach aus, alles andere wird die Zeit zeigen”, sagte der Trainer am Montag. Zwar geht es im letzten Auswärtsspiel praktisch für beide Mannschaften um nichts mehr. Dennoch mahnte Baumgart: “Bremen ist noch im Abstiegskampf.” Wenn überhaupt käme für Horn dabei der letzte Spieltag in Frage. “Wenn es ein Spiel geben sollte, in dem man Timo nochmal ‘Dankeschön’ sagt, sollte es Bayern München sein”, erklärte der 51-Jährige.
Doch für die Bayern wird es am letzten Spieltag in Müngersdorf aller Wahrscheinlichkeit nach um den einzig verbliebenen möglichen Titel gehen: die Deutsche Meisterschaft. “Es geht darum, welches Zeichen du nach außen setzt. Und ich glaube nicht, dass es das richtige wäre”, sagte Baumgart daher, ist sich seiner Entscheidung aber ebenfalls noch nicht ganz sicher: “Timo hätte es verdient. Deswegen überlegen wir uns, was wir machen und ich lasse mir das bis zum letzten Tag offen.”
Der Abschied wird für beide laut
Wäre Timo Horn nur irgendein Torhüter, dessen Vertrag am Saisonende ausliefe, würde man beim 1. FC Köln überhaupt keinen Gedanken an ein Abschiedsspiel verschwenden, sondern stattdessen weiterhin ohne zu zögern auf Marvin Schwäbe setzen. Doch Timo Horn ist für den FC so viel mehr als das. “Wir wissen, was er geleistet und was er innerhalb der Mannschaft für einen Charakter reingebracht hat”, sagte der FC-Trainer.
Und so bleibt wohl die Frage bis zum 27. Mai: Wird Timo Horn den FC genauso durch die Vordertür verlassen wie Jonas Hector? Oder wird es für das Eigengewächs ein ruhigerer Abschied durch die Hintertür mit nur zwei Pflichtspielen in den letzten anderthalb Jahren? So oder so: Der Abschied wird für beide krachend laut – mit einer ausgelassenen Feier vor der Südkurve.
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