Der 1. FC Köln verliert wohl erneut eines seiner größten Talente. Nach Florian Wirtz steht nun auch Justin Diehl vor dem Absprung. Wechselt der Stürmer ausgerechnet zu Bayer 04 Leverkusen?
Steffen Baumgart ist ein Freund klarer Worte. Und so überrascht es nicht, dass der Cheftrainer des 1. FC Köln die Meldung des GEISSBLOG bestätigt hat, wonach Justin Diehl die Geißböcke hat wissen lassen, den Club verlassen zu wollen. “Justin hat uns mitgeteilt, dass er seine Zukunft nicht beim FC sieht”, sagte Baumgart dem Kölner Stadt-Anzeiger. “Damit ist nicht mehr die Grundlage gegeben, dass wir ihn im Profi-Kader entwickeln.”
Und weiter: “Wir haben ihm eine klare sportliche Perspektive aufgezeigt und er hat sich gegen diese Perspektive entschieden.” Nun gelte es zwar einerseits, die Entscheidung des Spielers zu respektieren. “Genauso gilt es dann aber auch unsere Entscheidung zu respektieren, dass wir unseren Fokus auf die Förderung anderer Nachwuchstalente legen.”
Hatte der FC keine Chance?
Damit ist klar: Justin Diehl ist raus aus der Kaderplanung der Profis, wird den 1. FC Köln spätestens im Sommer 2024 verlassen. Klar ist aber auch: Diehls Berateragentur ROGON, nicht zuletzt seit den Berichten des kicker über die Beziehungen zwischen der Agentur, Dietmar Hopp und einem Fußballclub in Brasilien kritisch beäugt, wird alles daran setzen, Diehl bereits in diesem Sommer zu einem anderen Verein zu transferieren.
Inzwischen scheint es so, als habe der FC nie eine ernsthafte Chance gehabt, den Kampf um das Top-Talent zu gewinnen. Seit 2021 hatten die Geißböcke viel Zeit investiert, um Diehl für eine Zukunft beim FC zu begeistern. Dabei hatte man sich in dem Plan, den Youngster bei den Profis zu integrieren und zu entwickeln, im Gegensatz zu anderen Talenten weiter nach vorne gewagt als gewöhnlich.
Doch letztlich kam es nicht einmal zu konkreten Vertragsverhandlungen. Diese lehnte die Spielerseite ab. Die Entscheidung, den FC zu verlassen, war demnach schon lange gefallen. Beim FC macht man dem Spieler keinen Vorwurf. Sportlich einen anderen Weg gehen zu wollen, ist bekanntlich legitim. Der Ärger des Clubs richtet sich gegen die Berater, die dem FC-Eigengewächs offenbar geraten hatten, sich nicht einmal ein Vertragsangebot anzuhören.
Bayer wirbt um Diehl: Parallelen zu Wirtz
Stattdessen könnte es nun zu einer Duplizität der Ereignisse kommen. Denn nach GEISSBLOG-Informationen versucht ausgerechnet Florian Wirtz, Justin Diehl zu Bayer Leverkusen zu locken. Die beiden Freunde kennen sich seit vielen Jahren aus dem FC-Nachwuchs. Wirtz und auch Diehls Berater scheinen bei dem 18-Jährigen einen ähnlichen Weg bei Bayer für möglich zu halten, wie Wirtz selbst gegangen war.
Diehl könnte fußballerisch tatsächlich nach Leverkusen passen. Die Werkself setzt in der Offensive auf schnelle, dribbelstarke Flügelspieler. Diehl würde mit seinen unbestrittenen Qualitäten in dieses Muster passen. Doch Bayer ist auch sonst schon lange tätig – wie bei Wirtz auch über die Familie. Leverkusen hatte einst Wirtz’ Schwester zu Bayer gelotst, ehe schließlich der Bruder nachzog. Auch bei Diehl ist man diesen Weg gegangen. Justins kleiner Bruder spielt in der U12 der Werkself. Nun soll der große Bruder folgen.
Ob es so kommen wird, wird sich im Juli zeigen. Dann dürfte sich abzeichnen, wohin es den 18-Jährigen zieht. Voraussetzung aber ist, dass der 1. FC Köln den Außenstürmer überhaupt vorzeitig gehen lässt. Intern scheint man sich positioniert zu haben: Für eine Summe wie einst Wirtz (350.000 Euro) wird man Diehl nicht gehen lassen. Wer den Stürmer vorzeitig will, muss deutlich mehr bieten. Andernfalls müssten sich Spieler und Berater auf ein Jahr U21 in der Regionalliga einstellen.
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