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Banach, Otze, Tuchel: Webers verrückte FC-Vergangenheit

Frank Ordenewitz wurde einst von Daniel Weber ausgeknockt. (Foto: IMAGO / Claus Bergmann)
Frank Ordenewitz wurde einst von Daniel Weber ausgeknockt. (Foto: IMAGO / Claus Bergmann)

Der Name Daniel Weber sagt so manchem Fan des 1. FC Köln noch wenig. Doch der 50-Jährige hat eine bewegte Geschichte am Geißbockheim hinter sich. In seinem letzten Spiel im FC-Trikot traf der einstige Nachwuchstorhüter der Geißböcke auf einen späteren Champions-League-Sieger.

Der 26. Juni 1991 war ein besonderer Tag im Leben des Daniel Weber: An jenem Tag sollte der damals 18-Jährige letztmals das Trikot des 1. FC Köln tragen. Im Endspiel des DFB-Jugend-Kicker-Pokals, wie der heutige DFB-Pokal der Junioren damals noch hieß, empfing der 1. FC Köln unter dem Trainer Frank Schaefer im Franz-Kremer-Stadion den FC Augsburg. 4000 Zuschauer bildeten einen würdigen Rahmen für dieses große Event.

Daniel Weber stand zwischen den Pfosten des 1. FC Köln. Zu seinen Mitspielern gehörten unter anderem Pablo Thiam und Sascha Häßler, jüngerer Bruder der FC-Ikone Thomas „Icke“ Häßler. Zunächst sah alles nach einem Pokal-Triumph für Weber aus, die FC-Talente führten mit 2:0. Die Gastgeber gaben den Vorsprung in der zweiten Hälfte jedoch aus der Hand, verloren das Finale am Ende mit 2:3.

Wie Weber einst Ordenewitz K.o. schlug

Zu den Pokalsiegern aus Bayern gehörte unter anderem als Kapitän der spätere Bundesliga-Spieler Dieter Frey – und in der Abwehr ein gewisser Thomas Tuchel, der 30 Jahre später als Trainer mit dem FC Chelsea die Champions League gewinnen sollte. Für Weber sollte es das letzte Spiel im Geißbock-Trikot sein.

Es waren damals bewegte Wochen für den Teenager. Der seinerzeitige Bundesliga-Trainer Erich Rutemöller beorderte den damaligen A-Jugend-Keeper zwischenzeitlich ins Profi-Training. Dort hinterließ er Spuren – im wörtlichen Sinn.

Beim Flankentraining erwischte er beim Versuch einer Faustabwehr unglücklich seinen Gegenspieler Frank Ordenewitz, der ausgeknockt zu Boden ging. Im Entmüdungsbecken fand sich Weber hinterher plötzlich neben Maurice „Mucki“ Banach wieder, der wenige Monate später auf der Autobahn tödlich verunglücken sollte.

Das Geißbockheim hat sich nicht viel verändert

Daniel Weber

Drei Jahrzehnte nach seinem letzten Spiel für den 1. FC Köln kehrt der gebürtige Bonner als Bundesliga-Trainer der FC-Frauen zurück. „Das ist eine sehr schöne Geschichte für mich, ich hatte hier drei tolle Jahre”, sagt Weber dem GEISSBLOG mit einem Schmunzeln. “Das Geißbockheim hat sich nicht viel verändert. Der Kabinentrakt ist der gleiche, in dem ich früher schon gesessen habe. Unsere Büros sind da, wo ich mein Athletik-Training gemacht habe. Es schwingen viele Erinnerungen mit.“

Weber selbst blieb die große Spieler-Karriere versagt, über den Siegburger SV führte ihn der Weg in den Großraum München, wo er seit 1998 erst als Spieler und später als Trainer tätig war. 13 Jahre lang blieb er beim VfR Garching, ehe er 2021 ins Nachwuchsleistungszentrum von Bayern München wechselte. Dort trainierte Weber zuletzt die männlichen U16-Junioren. 

Mittlerweile ist Weber zurück ins Rheinland bezogen, wohnt mit seiner Frau, einer Tochter (acht Jahre) und einem Sohn (5 Jahre) in Bad Honnef. Weber ist gelernter Groß- und Außenhandelskaufmann und arbeitete zehn Jahre als Sportlehrer an einer Realschule in München. Fortan gilt sein beruflicher Fokus jedoch dem Bundesliga-Team des 1. FC Köln.

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