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Tigges zuversichtlich: Doch das spricht gegen ein schnelles Comeback

Steffen Tigges am Dienstag beim Training. (Foto: IMAGO / Beautiful Sports)
Steffen Tigges am Dienstag beim Training. (Foto: IMAGO / Beautiful Sports)

Steffen Tigges will schnellstmöglich sein Comeback beim 1. FC Köln feiern. Doch der Mittelstürmer wird sich gedulden müssen. Ein Einsatz in den ersten Pflichtspielen scheint ausgeschlossen.

Als Steffen Tigges am späten Dienstagvormittag ans Geißbockheim kam, erwartete den 24-Jährigen ein herzlicher Empfang. Der Stürmer hatte sich gerade zu Thomas Kessler gesellt, der am Spielfeldrand das Training des 1. FC Köln beobachtete, da rief Steffen Baumgart: “Hey Jungs, Tiggi ist wieder da!” Alle Spieler applaudierten.

Eine schöne Geste, die dem Angreifer gut getan haben dürfte. Bitter war die vergangene Saison zu Ende gegangen – mit seinem Tor bei Werder Bremen bereits mit verletzter Schulter, die anschließend hatte operiert werden müssen. Eine Verletzung, die nicht nur das vorzeitige Saisonende bedeutet hatte, sondern auch einen erheblichen Rückschlag für den Blondschopf.

Schiene erst Ende Juni abgelegt

Schon im Sommer 2022 hatte Tigges fast die gesamte Vorbereitung verpasst, weil er verletzt von Borussia Dortmund zum 1. FC Köln gewechselt war. Nun zwingt ihn erneut eine Verletzung zu einer über zweimonatigen Auszeit. Zur Erinnerung: Tigges musste seit Ende Mai zunächst vier Wochen lang Tag und Nacht eine Schiene tragen, die den Arm fixierte. Zwei weitere Wochen musste er sie noch nachts tragen.

In dieser Zeit verlor Tigges viel an Muskulatur, Stabilität und Beweglichkeit. Seit Ende Juni kann der Angreifer in der Reha arbeiten, Läufe absolvieren, sich ans Fußballerische herantasten. “Ich kann läuferisch alles wieder machen, auch fußballerisch fast alles”, sagte der 24-Jährige am Dienstag. “Es geht darum, die Muskulatur wieder aufzubauen, die ich durch die Schonhaltung verloren habe. Ich muss wieder Beweglichkeit in die Schulter bekommen.”

Wenn die Schulter das gut verkraftet, hoffe ich, in zwei bis drei Wochen wieder dabei zu sein

Steffen Tigges

Daran arbeitet Tigges in dieser Woche abseits des Platzes. Nächste Woche soll es dann teilweise auf dem Platz mit Reha-Coach Leif Fracht weitergehen, teilweise weiter im Kraftaufbau. “Wenn die Schulter das gut verkraftet, hoffe ich, in zwei bis drei Wochen wieder dabei zu sein”, sagte Tigges.

Er sei im Zeitplan, alles laufe, wie geplant. Und: Tigges wolle sogar schon im ersten Pflichtspiel der Saison, am 14. August 2023 beim VfL Osnabrück im DFB-Pokal, wieder eine Option sein. “Ich bin zuversichtlich, dass wir das hinkriegen”, sagte Tigges am Dienstag – und damit weniger als drei Wochen vor dem Spiel. “Es ist natürlich der frühstmögliche Zeitpunkt. Am wichtigsten ist, dass die Schulter stabil bleibt.”

Schulter hält – Kondition fehlt

Doch Tigges ahnt wohl schon selbst, dass das Duell gegen seinen Ex-Club aus seiner Heimatstadt ein Wunschtraum bleiben wird. Selbst das Spiel eine Woche später gegen seinen zweiten Ex-Club – Borussia Dortmund am ersten Bundesliga-Spieltag – könnte eine Herausforderung werden. Denn Tigges muss nicht nur seine Schulter wieder hinbekommen, sondern seinen Rückstand aus der Vorbereitung aufholen.

“Ich merke, dass Kraft und Stabilität noch etwas fehlen. Es geht darum, dass wenn ich falle oder einen Schlag abbekomme, dass die Schulter das aushalten und die Muskulatur das abfangen kann”, sagte Tigges. Während seine Teamkollegen bereits in der dritten Woche der fußballspezifischen Belastung stecken, sich Kondition und Spritzigkeit holen, wird Tigges erst schrittweise an diese Intensitäten herangeführt werden können.

Es muss auch im Kopf gehen, damit ich mich darauf verlassen kann, dass nichts mehr passiert

steffen Tigges

Kaum vorstellbar, dass Steffen Baumgart den Mittelstürmer praktisch ohne Vorbereitung und unmittelbar nach einer dann fast dreimonatigen Verletzungspause sofort wieder reinjagen wird. “Natürlich ist Osnabrück noch im Hinterkopf, aber ich kann noch gar nicht einschätzen, wie die Schulter die Spielsituationen verkraftet”, gab daher auch Tigges zu. “Sobald ich eine komplette Trainingswoche absolviert habe, liegt es am Trainer.

Wann das sein wird, hängt einzig von seiner Schulter ab. “Der letzte Schritt wird sein, sich auch mal auf die Schulter fallen zu lassen. Es muss auch im Kopf gehen, damit ich mich darauf verlassen kann, dass nichts mehr passiert”, sagte Tigges. Im Bestfall will der 24-Jährige in der Woche vor dem Osnabrück zumindest wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Von einer Spielfitness wird der Back-up von Davie Selke dann aber noch ein gutes Stück entfernt sein – und damit auch von seinem Comeback.

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