Jonas Hector genießt weiterhin seinen Fußball-Ruhestand. Nun verriet der ehemalige Kapitän des 1. FC Köln, dass seine Entscheidung für das Karriere-Ende schon einige Zeit festgestanden hatte.
Jonas Hector verfolgte das Derby gegen Borussia Mönchengladbach am Sonntag in der Loge des RheinEnergieStadions. Der ehemalige Kapitän des 1. FC Köln fieberte dabei mit, wie die Geißböcke ihren ersten Sieg der Saison eintüteten. Insbesondere wohl, als sein Nachfolger und Freund Florian Kainz erst im zweiten Versuch seinen zweiten Elfmeter des Tages verwandelt hatte.
Dass Hector bei dem emotionalen Derby nur die Zuschauerrolle inne hatte und seine ehemaligen Teamkollegen nicht auf dem Rasen unterstützen konnte, bedauert der 33-Jährige jedoch nicht. “Es juckt gar nicht”, sagte Hector im Copa TS-Podcast von Tommi Schmitt, der nach dem Derby gemeinsam mit Moderatorin und FC-Fan Jana Wosnitza aufgezeichnet wurde.
Hector bereut Karriere-Ende nicht
Trotzdem weiß Hector noch ganz genau, wie sich die aktuelle Situation für die FC-Profis anfühlen muss. “Ich kann mich noch gut in die Jungs hineinversetzen”, erklärte der gebürtige Saarländer. “Wenn kein Ertrag rum kommt, ist das so ernüchternd. Aber wenn du dann so Spiele hast wie am Sonntag, weißt du, wofür du das alles machst.”
Der aktive Profi-Sport fehlt dem ehemaligen Nationalspieler nach seinem Karriere-Ende jedoch überhaupt nicht. “Für mich es jetzt ein schönes Leben, weil ich nicht mehr so fremdbestimmt bin”, sagte Hector. Zwar habe er seine Zeit als Spieler genossen, aber “einfach aus den Zwängen rauszukommen ist sehr schön. Bisher hat sich die Entscheidung gelohnt.”
Flick-Anruf brachte Hector ins Grübeln
Die Entscheidung, seine Fußballschuhe im Sommer 2023 an den Nagel zu hängen, sei dabei schon relativ früh in ihm gereift. “Ich wusste eigentlich schon lange, dass ich aufhöre”, gab Hector zu. Fast eine ganze Saison über hatte die Öffentlichkeit gerätselt, ob Hector seinen auslaufenden Vertrag beim FC noch einmal verlängern würde oder nicht. Selbst die Verantwortlichen hatten lange Zeit zweigleisig planen müssen.
Wie lange der Entschluss jedoch schon feststand, erklärte Hector mit Rückblick auf Weltmeisterschaft 2022. Damals hatte Bundestrainer Hansi Flick den FC-Kapitän angerufen und nach dessen Bereitschaft gefragt, als Teil der Nationalmannschaft mit nach Katar zu reisen. “Ja, ich wurde angerufen”, bestätigte Hector den Kontakt. “Aber ich habe damals die Entscheidung getroffen, dass die Nationalmannschaft nicht mehr in meine Lebensplanung passt. Daran hatte sich nichts geändert.”
Trotzdem löste der Anruf von Flick etwas in Hector aus. “Ich musste doch den ein oder anderen Tag überlegen, weil ich wusste, dass ich mit sehr großer Wahrscheinlichkeit meine Karriere beende. Da ist so eine Weltmeisterschaft nochmal ein Event, das locken kann”, gestand der Wahl-Kölner. Damit wird auch klar: Bereits im Oktober 2022 war sich Hector so gut wie im Klaren darüber, seine letzte Saison für die Geißböcke zu spielen.
Hector feiert mit FC-Profis den Derbysieg
Daran hätte auch ein möglicher Abstieg nichts geändert. “Ich glaube nicht, dass ich dann weitergespielt hätte”, sagte Hector. Ohnehin eine hypothetische Frage, stand der Klassenerhalt vergleichsweise frühzeitig für den FC fest. Somit konnten die Kölner am Sonntag auch ihr 97. Bundesliga-Derby gegen Gladbach austragen.
Und das endete für Hector nicht wie für die meisten Fans mit dem Schlusspfiff. Nach dem 3:1-Sieg ließ es sich der Fußball-Rentner nicht nehmen, mit seinen ehemaligen Teamkollegen auf den Sieg anzustoßen. “Man hat gemerkt, wie erlösend der Sieg für alle war”, berichtete Hector schließlich in seinem eigenen Podcast mit Fabian Köster Schlag und Fertig über die abgefallene Last bei den Spielern und ergänzte: “Man muss die Feste eben feiern, wie sie fallen.”
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