Das nächste Kapitel im Kölner Rasen-Zoff. Nach seiner Kritik am Acker im RheinEnergieStadion hat Steffen Baumgart noch einmal nachgelegt. Die Begründung der Sportstätten stellt den Trainer des 1. FC Köln keineswegs zufrieden.
Wer dachte, Steffen Baumgarts Schimpftirade über den Rasen im RheinEnergieStadion wäre nur dem Frust über den verpassten Augsburg-Sieg geschuldet gewesen, hat sich gewaltig getäuscht. Zu Beginn der neuen Trainingswoche hat der Chefcoach des 1. FC Köln seine Kritik erneuert.
Als “Frechheit” hatte Baumgart den Müngersdorfer Acker nach dem 1:1 gegen den FCA bezeichnet und gepoltert: „Es wäre schön, wenn diese Stadt in der Lage wäre, einen Rasen richtig hinzubekommen. Das hier soll ein EM-Stadion sein. Ich bin stinksauer. Das kotzt mich an.“
“Es lag bestimmt nicht am Regen”
Die Kölner Sportstätten hatten ihren Rutsch-Rasen anschließend mit den “extremen Regenfällen” in den vorherigen Tagen erklärt und versichert, “externe Experten” hätten das Geläuf überprüft und für “okay” befunden.
Baumgart sieht das nach wie vor komplett anders. Er “akzeptiert” die Antwort der Sportstätten nicht, verschärfte seine Kritik am Dienstag sogar noch mal: “Es lag bestimmt nicht am Regen. Bei allen Vereinen in der Nähe funktioniert es. Es gibt nur einen Platz, auf dem es regnet. Vielleicht musst du mal in ein Preissegment, wo es keine Wiese ist, sondern ein Rasen.”
Spart die Stadt etwa an ihrem wichtigsten Rasen? Baumgart zumindest “kennt genug Plätze, die unter Regen funktionieren. Außer bei den Kölner Spielstätten – da regnet es zufällig und man weiß nicht, wie man damit umgehen soll.” Wobei er selbst weiß, “dass wir mit Fortuna einen Viertligisten haben, der einen der besten Rasenplätze in Köln hat. Bei Viktoria ist es ähnlich, der Platz gehört auch den Sportstätten und zählt zu den besten der 3. Liga.” Das entscheidende Aber: “Der liegt auch in Köln und da regnet es auch.”
Das hat nichts mit unseren Ergebnissen zu tun und ist keine Entschuldigung für unsere fünf Punkte.
Steffen Baumgart
Er sei zwar kein Rasen-Experte, erklärte der 51-Jährige, ging dann allerdings doch ins Detail: “Wenn ich bei Regen den Platz walze, bin ich mir sicher, dass es nicht hilft. Ich bin seit 30 Jahren auf Rasenplätzen unterwegs und das auch im Herbst, wenn es regnet.” Worum es ihm in seiner Kritik vor allem ging und geht: “Die Qualität des Rasens ist verletzungsgefährdend!”
Nachdem Baumgart sich am Samstag über den Platz ausgelassen hatte, kam schnell die Frage auf, ob er nur Ausreden für die eigene Krise und den erneuten Absturz auf Platz 18 suche. Dem widersprach er nun vehement: “Das hat nichts mit unseren Ergebnissen zu tun und ist keine Entschuldigung für unsere fünf Punkte.”
Baumgart: “Holt die richtigen Geräte!”
Doch genauso wie er sich selbst in die Verantwortung nimmt, was das Sportliche betrifft, fordert er auch die Sportstätten auf, zu handeln. Schließlich ist der Rasen im RheinEnergieStadion schon das ganze Jahr über, seit der Winter Games der Kölner Haie in der WM-Pause, ein Reizthema.
“Wenn man Lösungen finden will, kann man sie auch finden”, ergänzte Baumgart nach dem Dienstagstraining und machte direkt einen Vorschlag: “Holt Helmut Schicke, der hier die Plätze macht, holt die richtigen Geräte. Man muss keine Ausreden suchen! Ich glaube, dass man den Rasen besser hinbekommen könnte.”
Beim nächsten FC-Heimspiel steht der Kölner Acker erst recht unter nationaler Beobachtung. “Oh, die Bayern kommen”, blickte Baumgart voraus, um sarkastisch abzuschließen: “Bis dahin regnet es nicht mehr.”
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