Justin Diehl ist ein großes Streit-Thema beim 1. FC Köln. Am Mittwoch wurde Steffen Baumgart einmal mehr auf den 19-Jährigen angesprochen. Der FC-Trainer reagierte mit deutlichen Worten und machte klar: Er lässt sich nicht die Schuld für die vertrackte Vertragssituation des Eigengewächses zuschieben.
Über Justin Diehl wird beim 1. FC Köln wohl noch länger gesprochen. Vor allem, wenn er weiter so viele Tore in der Regionalliga schießt wie bislang. Der 19-Jährige hätte fraglos das Zeug zum Bundesliga-Profi. Doch Diehl will dies nicht über die Saison 2023/24 hinaus beim FC sein. Zumindest aktuell nicht.
Steffen Baumgart und der FC haben daher die Entscheidung getroffen, Diehl nicht mehr auf Bundesliga-Niveau zu fördern und einzusetzen. Das verstehen viele FC-Fans nicht, fürchten, nach Florian Wirtz das nächste Top-Talent zu vergraulen und zu verlieren. Auch, wenn die Situationen gänzlich unterschiedlich waren und sind.
Baumgarts indirekter Aufruf an Diehl
Während Wirtz beim FC von der Profi-Abteilung unter der damaligen Führung links liegen gelassen worden war, wurden Diehl in den letzten Jahren immer wieder Möglichkeiten aufgezeigt. Und so äußerte sich Baumgart am Mittwoch auf der Pressekonferenz vor dem FC-Spiel beim SV Darmstadt 98 auch entsprechend deutlich. “Ich habe immer den Eindruck, man hätte das Gefühl, wir hätten die Tür zugemacht. Wir haben gar nichts zugemacht.”
Dann wurde Baumgart deutlich und richtete sich indirekt auch an Diehl selbst, sich und seine Situation noch einmal zu hinterfragen. “Dieser Junge hat zwölf Jahre in diesem Verein gespielt, er wurde in dieser Stadt geboren, er war vom allerersten Tag meiner Zeit hier, vom allerersten Training an, seit ich Cheftrainer bin, dabei. Trotzdem gibt es ein ganz klares Statement von ihm, dass er nächstes Jahr nicht mehr mit uns arbeiten möchte. Daher stellt sich die Frage: Warum möchte er in seiner Heimatstadt, bei dem Verein, in dem er groß geworden ist, nicht Bundesliga spielen?”
Wird Diehl sich diese Frage auch noch einmal stellen und mit seinen Beratern und der Familie diskutieren? Baumgart hofft eindeutig darauf, denn der FC-Trainer machte klar, dass ihm nichts lieber wäre – und ihm kaum etwas so schwer fällt, als Diehl aktuell nicht auszubilden. “Die Tür ist auf. Er hat ein sehr großes Standing bei uns. Es stellt sich nur die Frage: Warum lehnst du das ab? Und dann muss ich mich entschuldigen, ihn nicht dazu zu nehmen? Ich will ihn in meiner Mannschaft haben. Ich will ihn zum Bundesliga-Spieler ausbilden. Aber nicht als Gast für ein halbes Jahr.”
Baumgart lobte Diehl für dessen Engagement und Leistungen in der U21 und machte klar, dass Stand jetzt ein Verkauf im Winter keine Option sei. “Auf keinen Fall. Wir haben mit ihm die Chance aus der Regionalliga in die Dritte Liga aufzusteigen. Wir nutzen seine Stärken für uns in der U21.” Zwar sagte Baumgart auch, dass niemand wisse, was passiere, “wenn einer mit einem Riesenkoffer kommt”. Doch der FC kämpft weiter um Diehl. Baumgarts Worte waren unmissverständlich. Bei allen Sorgen um den Klassenerhalt wollen die Geißböcke Diehl weiterhin langfristig binden. Doch wie sagte Baumgart? “Dazu gehören zwei Parteien.”
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