“Wir versuchen mit jedem Meter, die Klasse zu halten.” Mit diesem Satz hat Steffen Baumgart begründet, warum Talente aus dem Nachwuchs des 1. FC Köln es gerade schwer haben, in der Bundesliga zu Einsatzzeiten zu kommen. Das gilt aber nicht nur für die Jüngsten.
Entwicklung. Dieses Wort steht seit über zwei Jahren für fast alles, was der 1. FC Köln erreichen will. Eigentlich. Doch in den letzten Wochen klang das anders. “Wir entwickeln gerade gar nichts”, lautete das harte Urteil von Steffen Baumgart. Der Grund: der Kampf um den Klassenerhalt.
In diesem Kampf ums sportliche Überleben in der Bundesliga setzt der 51-Jährige auf einen Kern von 14 bis 16 Spielern. Zwei Jungprofis gehören aktuell nicht mehr dazu: Denis Huseinbasic und Mathias Olesen. Das Duo für das zentrale Mittelfeld ist in den letzten Wochen in den Hintergrund gerückt.
Kaum noch Einsätze im Abstiegskampf
Huseinbasic war der Shootingstar der vergangenen Saison. Doch in den letzten fünf Bundesliga-Partien kam er nur noch zu einem Kurzeinsatz, saß ansonsten nur noch auf der Bank. Der 22-Jährige hatte seine Chance bekommen, als er vom vierten bis zum siebten Spieltag jeweils in der Startelf gestanden und den verletzten Eric Martel zwischenzeitlich vertreten hatte. Alle vier Spiele gingen verloren. Seitdem ist Huseinbasic weitgehend außen vor.
Olesen hatte im Sommer noch viel Lob bekommen. Christian Keller nannte den Luxemburger einen Musterprofi, den jede Mannschaft gerne im Kader habe. Daher sei es auch keine Option gewesen, den 22-Jährigen zu verleihen, um ihm Spielpraxis zu geben. Dies hat sich inzwischen als Fehleinschätzung erwiesen. Der zentrale Mittelfeldspieler stand in den letzten beiden Heimspielen nicht einmal mehr im Kader. Auf der Uhr stehen bislang nur 107 Bundesliga-Minuten – das sind weniger als bei Max Finkgräfe (121).
Kommt ein Sechser, macht eine Leihe Sinn
Dabei hatten Huseinbasic und Olesen eigentlich eine größere Rolle spielen sollen. Hinter Martel und Dejan Ljubicic waren sie zusammen mit Jacob Christensen als Back-ups auf der Sechs eingeplant gewesen. Huseinbasic hatte gar die Nummer drei sein sollen. Doch die Erkenntnis lautete nach den Spielen gegen Hoffenheim, Bremen, Stuttgart und Leverkusen: Es reicht noch nicht. Weder Huseinbasic noch Olesen sind aktuell Teil der Lösung für die Kölner Probleme.
Zusammen standen sie in den letzten fünf Bundesliga-Spielen nur 15 Minuten auf dem Feld. Sollte der FC in Folge des erwarteten CAS-Urteils im Winter tatsächlich Transfers tätigen dürfen, wird wohl ein zentral defensiver Mittelfeldspieler kommen. Im Umkehrschluss müsste Keller die Konsequenz ziehen und mindestens eines der beiden Talente verleihen. Denn auf Spielpraxis müssen die beiden 22-Jährigen in der aktuellen Situation des FC nicht mehr hoffen.
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