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Baumgart erklärt die beiden am heißesten diskutierten FC-Personalien

Florian Kainz und Mark Uth beim Heimspiel gegen Mainz. (Foto: IMAGO / Sven Simon)
Florian Kainz und Mark Uth beim Heimspiel gegen Mainz. (Foto: IMAGO / Sven Simon)

Florian Kainz und Mark Uth zählen zu den wenigen potenziellen Unterschiedsspielern des 1. FC Köln. Steffen Baumgart erklärt, warum der Kapitän nicht mehr auf seiner früheren Stammposition spielt – und der Ex-Schalker sich noch gedulden muss.

Eigentlich garantiert dieses Duo vieles von dem, was der 1. FC Köln aktuell vermissen lässt und so händeringend sucht. Vor allem eines: Torgefahr. Mark Uth war beim Einzug in die Conference League 2021/22 der zweitbeste Scorer nach Star-Stürmer Anthony Modeste, Florian Kainz überragte vergangene Saison mit sechs Toren sowie elf Vorlagen und sammelte so die mit Abstand meisten Tor-Beteiligungen aller FC-Profis.

Derzeit aber sucht Uth nach langer Verletzungspause den Weg zurück in die Startelf – und Kainz, gemeinsam mit Baumgart, seine beste Position im Team. Auf dem linken Flügel, wo der Österreicher mehr als Dreiviertel aller Spiele in seiner Karriere absolviert hat, scheint er beim FC nicht mehr zu Hause zu sein.

Kainz auf der Sechs kein “Experiment”

In dieser Saison startete Kainz lediglich dreimal auf der linken Acht: Beim besten Kölner Spiel gegen Borussia Mönchengladbach (3:1) sowie bei den beiden chancenlosesten Auftritten in Leverkusen (0:3) und Leipzig (0:6). Wobei der FC in diesen drei Partien immerhin einen besseren Punkteschnitt (1,0) hatte, als wenn der Kapitän auf der Zehn (sieben Spiele, 0,71 Punkte) oder der Sechs (fünf Spiele, 0,4 Punkte) eingesetzt wurde.

Kainz’ Rolle ist womöglich die am heißesten diskutierte Personalie rund um den FC. Zu Saisonbeginn war der 30-Jährige zunächst als Spielmacher gesetzt. “In der erfolgreichen Phase zum Ende der letzten Saison”, erinnert Baumgart nun noch einmal, “hatte Kainzi auch schon auf der Zehn gespielt. Das hat er aus unserer Sicht sehr, sehr gut gemacht und deswegen habe ich ihn da immer wieder hingestellt.”

Auf der Acht ist es so, dass ich mehr Geschwindigkeit haben will. Deswegen spielt Kainzi im Moment nicht da.

Steffen Baumgart

Bei der 1:2-Niederlage in Bremen folgte dann Kainz’ Debüt im defensiven Mittelfeld. Was Baumgart nach wie vor nicht als Experiment verstanden wissen will: “Auf der Sechs habe ich ihn nicht ausprobiert, sondern dort spielen lassen.” Soll heißen: “Wer das Gefühl hat, wir machen da Experimente – so ist es nicht. Er hat da gespielt, damit wir uns spielerisch über die Sechs verbessern.”

Kainz’ beste Saisonleistung war allerdings unbestritten das Derby gegen Gladbach. Gleichzeitig war es sein einziger Linksaußen-Auftritt gegen eine Mannschaft, die sich mit dem FC annähernd auf Augenhöhe befindet. Baumgart erklärt dennoch: “Auf der Acht ist es so, dass ich mehr Geschwindigkeit haben will. Deswegen spielt Kainzi im Moment nicht da.”

“Nicht auf einzelne Personen schauen”

Über die Außenbahnen kommen vornehmlich Linton Maina, Dejan Ljubicic und Jan Thielmann. “Sie haben eine höhere Geschwindigkeit im Anlaufen. Das ist der Grund, warum ich da auf andere setze”, ergänzt Baumgart und betont zugleich: “Ich will aber nicht auf Kainzi verzichten, weil er einer unserer besten Fußballer ist.”

Somit bleibt aus Trainer-Sicht nur das Zentrum, wo der gebürtige Grazer bislang – wie quasi jeder FC-Profi – nicht zu seiner Topform findet. “Kainzi ist sehr klar und nimmt alles an, wir sind immer wieder im Austausch”, versichert Baumgart, der “in der Gesamtsituation mit allem nicht zufrieden” ist. “Das hat nichts mit Kainzi zu tun. Deswegen wünsche ich mir, dass wir nicht auf einzelne Personen schauen.”

Baumgart hört keine Uth-Forderung

Ein Hoffnungsschimmer in der Krise war Mark Uth, als er Ende Oktober in Kaiserslautern sein erstes Tor nach einer mehr als einjährigen Leidenszeit erzielte. Auf zwei Startelf-Chancen, gegen Augsburg und in Bochum (jeweils 1:1), folgten jedoch nur noch Joker-Einsätze. Uth selbst erklärte am Sonntag nach dem 0:2 in Freiburg: “Ich würde gerne mal wieder von Anfang an spielen.” Und: “Für 60 Minuten würde ich mich schon fit fühlen.”

Eine Startelf-Forderung an Baumgart? Der Trainer hat Uths Worte nicht so verstanden: “Ich glaube nicht, dass Mark etwas fordert, nur weil er sagt, dass er häufiger von Anfang an spielen will – fordern sieht anders aus.” Und es könne zwar sein, dass der 32-Jährige am Mittwochabend gegen Union Berlin aufläuft, “aber er wird es lange nicht durchhalten, nicht über 90 Minuten”. Baumgart meint: “Bei Mark sieht man gerade in den Spielen, dass er noch nicht so weit ist. Er muss sich heranarbeiten.”

Natürlich sei Uth “ein Unterschiedsspieler”, hebt der 51-Jährige hervor, und “er muss in die Position kommen, dass er uns in der Rückserie auch wirklich hilft”. Doch dafür brauche der Porzer “noch ein Bisschen”. Ein bisschen mehr Kraft, ein bisschen Geduld. “Mark hat das anzunehmen und er nimmt es auch an. Da gibt es keine Diskussionen”, schließt Baumgart ab. Für den Klassenerhalt benötigt der FC-Trainer die Qualitäten von Uth genauso wie jene von Kainz.

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