Der Internationale Sportgerichtshof hat endlich gesprochen: Am Donnerstag gab der CAS sein Urteil in der Causa Potocnik bekannt. Und dieses ist ein absoluter Schock für den 1. FC Köln: Die Geißböcke dürfen in den kommenden zwei Transferperioden keine neuen Spieler verpflichten!
Fast drei Monate hatte sich der Internationale Sportgerichtshof für das finale Urteil Zeit genommen. Nun ist klar: Der 1. FC Köln hat im Streit um den Transfer des Nachwuchsspielers Jaka Cuber Potocnik von Olimpija Ljubljana verloren – und zwar auf ganzer Linie. Der CAS urteilte, dass die Geißböcke nicht glaubwürdig den Vorwurf entkräften konnten, den Spieler zum Vertragsbruch angestiftet zu haben.
Das Gericht bestätigte die ursprünglich im März verhängte Sperre des Fußball-Weltverbandes FIFA von zwei Transferperioden in vollem Umfang. Damit ist klar: Der 1. FC Köln darf nicht nur im Januar 2024 keine neuen Spieler verpflichten, sondern wird auch im Sommer 2024 keine Transfers tätigen dürfen, weder bei den Profis noch im Leistungsbereich der Nachwuchsteams. Das Urteil ist ein Schock für die Geißböcke und eine einschneidende Veränderung für den gesamten Club.
Keller: “Schwebezustand ist endlich vorüber”
Neben der Entscheidung zur Transfersperre urteilte der CAS ebenso, dass Ljubljana eine Strafzahlung zusteht. Diese betrug nach dem FIFA-Urteil 51.750 Euro und wurde auf 60.000 Euro korrigiert – zu zahlen durch den 1. FC Köln. Die Slowenen hatten ursprünglich eine Entschädigungszahlung in Höhe von 2.507.200 Euro sowie eine Ausbildungsvergütung in Höhe von 69.972,60 Euro verlangt.
Zudem wirkt sich das Urteil des CAS auf Potocnik selbst aus, gegen den eine viermonatige Spielsperre verhängt worden war. Der U19-Stürmer hatte fast zwei Monate dieser Sperre bereits im April und Mai abgesessen, zwei weitere stehen ihm bevor. Bitter, wo sich seine Leistungen gerade wieder stabilisiert hatten.
FC-Geschäftsführer Christian Keller reagiert wie folgt: „Wir hätten uns ein anderes Urteil gewünscht und auch erwartet. Entsprechend sind wir sehr enttäuscht, dass der CAS trotz zahlreicher Gegenbeweise die Kündigung von Jaka Potocnik als nicht rechtswirksam eingestuft und gleichzeitig auch keine hinreichenden Beweise für eine Nicht-Anstiftung zu dieser Kündigung durch den 1. FC Köln gesehen hat.” Der Sportchef hatte sich zuletzt mehrfach optimistisch geäußert, was einen Freispruch angeht. Viele Experten waren zumindest von einer Reduzierung auf eine Transferperiode ausgegangen. Doch jetzt ist die Katastrophe Gewissheit.
“Unabhängig davon besitzen wir nun Klarheit und der mehrmonatige Schwebezustand ist endlich vorüber”, ergänzt Keller: “Wir haben immer gesagt, dass wir das Szenario Transfersperre stets mitbedacht haben und werden unsere Kaderplanung bis zum Ende der nunmehr feststehenden Sperre dementsprechend gestalten. Dabei gilt: In jeder Herausforderung liegt immer auch eine Chance. Genau mit dieser Haltung werden wir nach vorne blicken und diese Herausforderung angehen.“ Das fällt schwer an diesem dramatischen Donnerstag, an dem der FC bereits die Trennung von Steffen Baumgart verkündet hat. Kein Trainer, keine Transfers, Platz 17 – es ist eine der schwersten Krisen der Vereinshistorie.
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