Harte Kritik am Vorstand: Südkurve fordert Fokus auf Klassenerhalt

Die Fans des Südkurve 1. FC Köln e.V. haben sich zur Lage der Geißböcke geäußert. Zwar kritisierten die Anhänger den Vorstand scharf, stellten sich aber auch hinter die generelle Politik der Sanierung und forderten, alle Energie in den Klassenerhalt zu investieren.

Der 1. FC Köln steht in dieser Woche vor dem Neustart in der Bundesliga. Im Hintergrund aber läuft auch die Aufarbeitung der bewegenden Tage vor Weihnachten sowie ihrer Ursprünge. Vor dem Spiel gegen den 1. FC Heidenheim sowie zwei Tage vor dem Mitglieder-Stammtisch äußerte sich nun der Südkurve 1. FC Köln e.V. – und machte klar: “Der Verein steht über allen!”

Die Fan-Organisation machte deutlich, dass der 21. Dezember mit der Trennung von Steffen Baumgart sowie der Verkündung des CAS-Urteils eine weitere Episode in seiner außergewöhnlichen Geschichte geschrieben habe, von einer “Apokalypse” aber keine Rede sein müsse.

Dank für Baumgart, Verständnis für Keller

Zunächst dankten die Fans Steffen Baumgart für dessen Arbeit und “für die unvergessliche Zeit”, die er dem FC beschert habe. Dennoch sei es am Ende konsequent gewesen, eine “Entscheidung zum Wohle des Vereins” zu treffen, da der 52-Jährige nicht mehr zu 100 Prozent vom eingeschlagenen Weg überzeugt gewesen war.

“Entscheidungen im Sinne des Vereins zu treffen ist die ureigene Aufgabe des Vorstands und der Geschäftsführung”, schrieb die Südkurve. Dabei nahmen die Fans mit Christian Keller den Kölner Sportchef explizit in Schutz. Zwar sei dieser “für die (nicht) getätigten Transfers im Sommer durchaus zu kritisieren”. Die finanzielle Gesundung habe aber oberste Priorität. “Daher können wir die Kritik an einem ‘Sparkurs’ der Geschäftsführung nicht teilen”, hieß es in der Mitteilung. Das gesamte Projekt “darf nicht aufgrund kurzfristiger sportlicher Misserfolge in Frage gestellt werden”.

Harte Kritik am Vorstand

Sehr wohl kritisierte die Fan-Organisation dann jedoch das Präsidium der Geißböcke. “Wir vermissen die Übernahme von Führung und Verantwortung.” Die strategische Ausrichtung des Clubs dürfe “nicht an den Mitgliedern vorbei” vonstattengehen, während der FC-Matchplan bislang “nicht mehr als eine Worthülse” sei. Und vor allem müsse es, “anders als in der jüngeren Vergangenheit, eine ausgeprägte Fehlerkultur geben”.

Ein deutliches Signal an den Vorstand, der sich bis jetzt geweigert hat, für die gemachten Fehler und die entstandenen Schäden einzustehen. Bemerkenswert in diesem Zuge auch, dass die Fans auch das “Sportkompetenzteam” ins Visier nahmen und forderten, dieses “auf den Prüfstand” zu stellen und die Rolle von Jörg Jakobs bei der Verpflichtung von Jaka Cuber Potocnik zu hinterfragen. Eine außerordentliche Mitgliederversammlung sei zwar “nicht sinnvoll”. Eine solche schlossen die Fans allerdings nur dann aus, wenn “die Ergebnisse der Fehleranalyse klar kommuniziert” würden.

Der Südkurve 1. FC Köln e.V. schloss mit deutlichen Worten, dass bei allen internen Querelen über allem stünde, den FC in der Bundesliga zu halten. Weder Tabelle noch Transfer-Sperre würden zwar aktuell eine gute Grundlage für die nächsten Monate darstellen. “Wir geraten aber nicht in Panik, sondern konzentrieren uns auf ein Ziel: Klassenerhalt! Wir werden alles dafür tun, die Mannschaft davon zu überzeugen, dass sie die Liga halten kann.” Und weiter: “Bei 18 verbleibenden Spielen und drei Punkten Rückstand auf Platz 15 lassen wir uns nicht abschreiben. Wer jetzt resigniert, handelt vereinsschädigend!”