Timo Schultz hat am Samstag die ersten Kader-Entscheidungen getroffen – und bei zwei Personalien überrascht. Der Trainer des 1. FC Köln muss sich nun bei Luca Kilian und vor allem beim dringend benötigten Dejan Ljubicic als Kommunikator beweisen.
Als der 1. FC Köln am Samstag seine Aufstellung und damit seinen Spieltags-Kader bekannt gab, fehlten mehrere prominente Namen in der Spielerliste. Mark Uth und Luca Waldschmidt konnten ebenso verletzt nicht mitwirken wie Leart Pacarada – insbesondere das Fehlen der beiden Offensivkräfte sollte sich im Laufe der Partie noch bemerkbar machen, weil Timo Schultz die Alternativen auf der Bank fehlten.
Darüber hinaus spielte ein Quintett (Nickisch, Bakatukanda, Kujovic, Wäschenbach, Downs) für die U21 in einem Testspiel gegen den Mittelrheinligisten Eintracht Hohkeppel (0:2). Und so hatte Schultz fünf weiteren Spielern mitteilen müssen, dass sie nicht zum Kader gehören würden. Neben der Nummer drei, Matthias Köbbing, waren dies Noah Katterbach, Luca Kilian, Dejan Ljubicic und Mathias Olesen.
Darum fehlten Ljubicic und Kilian
Nun gehören solche Gespräche zum Tagesgeschäft von Cheftrainern, für Schultz war es jedoch die erste Entscheidung beim FC seit der Amtsübernahme. Katterbach hatte gegen Rot-Weiss Essen seine Chance nicht nutzen können, hätte sich aufgrund Pacaradas Fehlen jedoch einen Kaderplatz ausrechnen dürfen. Olesen wiederum soll ohnehin noch im Januar verliehen werden, damit er anderswo Spielpraxis sammeln kann. Dass er fehlte, war also keine Überraschung.
Während auch Katterbach den Verein verlassen könnte, stehen die Aktien bei Kilian und Ljubicic anders. Schultz erklärte ihr Fehlen hinterher mit den Worten: “Ljubi und Kili haben lange Zeit nicht trainiert, waren krank und nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte. Du musst bei 100 Prozent sein, das waren sie aber nicht. Wir werden sehen, wie es mit Blick auf den BVB aussehen wird.“
Schultz als Kommunikator gefragt
Eine nachvollziehbare Entscheidung also, wäre da nicht der Umstand, dass mit Sargis Adamyan ein anderer Spieler für Waldschmidt in den Kader gerückt war, der erst am Dienstag wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen war, nachdem er einen Monat lang mit einer Muskelverletzung ausgefallen war. Zum Vergleich: Kilian hatte bereits am Freitag vor dem Essen-Test wieder trainiert, nachdem er nur drei Einheiten zuvor verpasst hatte. Ljubicic war ebenso wie Adamyan am Dienstag eingestiegen, nachdem er zuvor eine Woche lang krank gewesen war. Beide Spieler sollen sich selbst fit genug gefühlt haben, das Trainerteam sah dies wohl auch auf Basis der erhobenen Laufdaten im Training anders.
Kilian hatte darauf gehofft, nach einem schwierigen 2023 unter Steffen Baumgart wieder angreifen zu können. Ljubicic war selbst nach Aussagen der FC-Verantwortlichen in der Hinrunde mental nicht auf der Höhe gewesen. Dass ausgerechnet dieses Duo nun zunächst auf der Tribüne sitzen musste, dürfte für die Spieler nicht der erhoffte Neustart nach dem Trainerwechsel gewesen sein. Schultz ist also sofort als Kommunikator gefragt, um den Innenverteidiger und den Mittelfeldspieler aufzurichten.
Muss Ljubicic offensiv in die Bresche springen?
Denn klar ist: Insbesondere Ljubicic könnte noch ein wichtiger Spieler für den FC werden, sofern er zu alter Form zurückfinden. Vor allem, weil der variable Mittelfeldspieler auch offensiv einsetzbar ist und über eine bereits nachgewiesene Abschlussqualität verfügt, die nun durch die Ausfälle von Waldschmidt und Selke nur noch mehr gefragt sein könnte.
Hier kannst du über den 1. FC Köln diskutieren und dich mit anderen Usern austauschen. Bitte beachte dabei die Spielregeln in unserer Netiquette! Du findest sie hier und kannst sie jederzeit nachlesen. Viel Spaß!