Der 1. FC Köln scoutet trotz Transfer-Sperre weiter. In der Scoutingabteilung der Geißböcke herrscht jedoch inzwischen eine hohe Fluktuation.
Am 1. Februar schließt das Winter-Transferfenster. Dann wird die erste Transferperiode, in der der 1. FC Köln keine Spieler verpflichten darf, vorbei sein. Für die Kölner gilt es dann jedoch noch den Sommer zu überstehen, wenn die Geißböcke erneut tatenlos dabei zusehen müssen, wie die Konkurrenten ihre Kader für die neue Saison verstärken werden.
Für die Scoutingabteilung des 1. FC Köln bedeutet das Registrierungsverbot aber keineswegs ein Arbeitsverbot. “Wir scouten ganz normal weiter”, hatte Christian Keller bereits Anfang des Jahres erklärt. Scouting sei dabei “ein Ganzjahresprozess, der unabhängig von den Transferperioden läuft”. Einzig die Rahmenbedingungen der Spielerbeobachtung hätten sich durch die Transfer-Sperre verändert. Schließlich kann der FC erst im Januar 2025 wieder Spieler unter Vertrag nehmen.
Nach Vierkötter und Cerny: Ban verlässt FC
Auf diesen Moment will man sich beim FC nun ein Jahr lang bestmöglich vorbereiten. Dabei müssen die Kölner aber erneut personelle Veränderungen in ihrer Scoutingabteilung hinnehmen. Denn zum 1. Februar verlässt mit Marco Ban ein langjähriger Scout das Geißbockheim. Der Sohn von Zeugwart Kresimir Ban schließ sich dem kommenden Gegner VfL Wolfsburg an (der Express berichtete zuerst).
Zuvor hatten die Kölner bereits Tobias Vierkötter zu Fortuna Düsseldorf ziehen lassen müssen. Dieser hatte sich beim FC intensiv um das Scouting im Nachwuchs kümmern sollen, war dabei jedoch auch eng mit der Lizenz-Abteilung verzahnt gewesen. Im Sommer hatte sich der FC zudem bereits von Harald Cerny getrennt, der insbesondere den österreichischen Markt gescoutet hatte.
Cerny war im Dezember 2020 von Horst Heldt ans Geißbockheim geholt worden. Der Wiener war dabei insbesondere am Transfer von Dejan Ljubicic beteiligt gewesen. Nach seinem FC-Aus zum 31. Juli 2023 will sich der ehemalige Mittelfeldspieler nun anders ausrichten und dem Vernehmen nach eine eigene Spieleragentur gründen.
Keller holte Regensburg-Scouts
Beim FC hatte man jedoch bereits vorgesorgt. Schon im März vergangenen Jahres hatte Sport-Geschäftsführer Keller mit Lennart Strufe und Markus Stegili zwei Scouts von seinem Ex-Club Jahn Regensburg ans Geißbockheim gelotst.
Den gebürtigen Wuppertaler Strufe hatte Keller dabei in Heidelberg kennengelernt, wo der 34-Jährige als Student des Sportmanagements auf den Dozenten Keller getroffen war. Stegili und Keller lernten sich derweil 2008 an der Sportschule Hennef kennen, wo beide zeitgleich die A-Lizenz erworben hatten.
Stegili entdecke Adamyan
In Regensburg hatten Strufe und Stegili zu den wichtigsten Scouts gezählt. Letzterer war damals auch für die Entdeckung von Sargis Adamyan verantwortlich gewesen, die Keller mit der Verpflichtung letztlich finalisierte. Beim Zweitligisten erzielte der Armenier in 65 Spielen 20 Tore und brachte später eine Ablösesumme von 1,5 Millionen Euro ein. Inzwischen haben Adamyan, Keller, Strufe und Stegili beim 1. FC Köln wieder zueinander gefunden. Auf dem Papier bislang jedoch mit wenig Erfolg.
Fakt ist: In der Scoutingabteilung des FC herrscht seit einiger Zeit eine hohe Fluktuation. Neben dem Lizenz-Chefscout Martin Schulz, dem Nachwuchs-Chefscout Martin Bülles sowie Strufe und Stegili stehen beim FC aktuell noch Nuno Félix, Paul Colesar und der Koordinator Spielidee Matthias Borst unter Vertrag. Zudem wollen die Kölner zeitnah einen Nachfolger für Marco Ban einstellen.
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