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Podolski zerlegt Führung: “Entscheiden zu viele, die keine Ahnung haben”

Lukas Podolski zeigt sich enttäuscht über die FC-Saison. 1. FC Köln/Armedangels)
Lukas Podolski zeigt sich enttäuscht über die FC-Saison. 1. FC Köln/Armedangels)

Lukas Podolski hat sich nach dem Abstieg des 1. FC Köln zu Wort gemeldet. Die FC-Ikone hält sich dabei nicht mit Kritik zurück. Kontakt zum Vorstand gibt es derweil keinen.

Wenige Augenblicke nach dem feststehenden Abstieg des 1. FC Köln hatte Lukas Podolski seine Enttäuschung darüber bereits in den sozialen Medien zum Ausdruck gebracht. Zwei Tage später hat sich der 38-Jährige nun auch in einem Interview mit dem Kölner Stadtanzeiger zur Situation der Geißböcke geäußert.

Die Leistung gegen den 1. FC Heidenheim empfand die FC-Ikone als “trostlos und erschreckend.” Unabhängig des Ausgangs in Berlin hätte man nicht “so leidenschaftslos, so ohne Feuer” in das Endspiel am 34. Spieltag gehen können. Vor allem den Fans gegenüber sei die Mannschaft eigentlich in die Verpflichtung gewesen, noch einmal alles zu versuchen.

Podolski: Ein Fluch liegt über dem FC

Für den Abstieg gebe ist nach Ansicht von Podolski nicht nur einen Grund. “Aber ganz offensichtlich haben die Zusammenstellung des Kaders, die Trainer-Entscheidungen und auch die Außendarstellung des Klubs nicht gepasst”, zählte der Stürmer, der noch bis 2025 für Gornik Zabrze spielen wird, auf. Nach dem siebten Abstieg in 26 Jahren würde sich der Verein immer noch im Kreis drehen. “Irgendwie scheint ein Fluch, eine Krankheit über dem FC zu liegen. Das haben dieser Verein mit seinen tollen Fans und die Stadt nicht verdient.”

Dabei mache sich Podolski “natürlich” Sorgen, “alles andere wäre ja Realitätsverweigerung.” Insbesondere die Transfersperre treffe den FC dabei bis ins Mark. Zudem seien viele Fragen offen, zum Beispiel, welche Spieler den Verein nun verlassen würden. Dass die Fans nach dieser Saison den Rauswurf der aktuell Verantwortlichen fordern würde, könne Podolski dabei verstehen.

Hilfe von Podolski war nicht gewünscht

Allerdings sei unsicher, ob es danach besser würde. “Dafür gibt es keine Garantie, die kann es auch nicht geben. Man muss in den kommenden Tagen alles genau analysieren und abwägen. Aber klar ist auch: So kann es natürlich nicht weitergehen. Es muss sich etwas verändern.”

Ob Podolski selbst bereit wäre, dem FC in der aktuellen Situation zu helfen? Zur Zeit wohl eher nicht. Der eingefleischte FC-Fan erklärte auch, wieso: “Meine Bereitschaft wäre sicherlich größer, wenn man mich früher mal gewollt und gelassen hätte. Doch in der Vergangenheit war meine Hilfe wenig erwünscht.” Die Gründe dafür könne Podolski nur mutmaßen. “Neid? Missgunst? Die Befürchtung, ich könnte den Verantwortlichen die Sonne nehmen und sie in den Schatten stellen? Ich weiß es nicht.”

Kein Kontakt zum Vorstand

Aktuell gebe es zumindest keine Gedanken, dem FC in irgendeiner Funktion zur Seite zu stehen. Seit dem Trainingslager vor knapp einem Jahr in Österreich habe es auch keinen Kontakt mehr zu Werner Wolf oder dem restlichen Vorstand gegeben. “Darum beschäftigte ich mich mit dem Thema auch nicht”, sagte Podolski, der jedoch auf ein “gutes Treffen” mit der Geschäftsführung zurückblickt. Mit dieser habe er sich über Ideen für eine perspektivische Zusammenarbeit ausgetauscht.

Nicht wenige im Umfeld des FC hoffen dabei, dass Podolski im Herbst 2025 nach seiner aktiven Profi-Karriere als Teil eines Vorstands-Trios zur Wahl antreten wird. Wirklich konkret scheinen diese Gedanken bei Podolski aktuell aber nicht zu sein. Denn der 181-fache FC-Spieler sei auch mit den Strukturen des Clubs nicht zufrieden.

Bessere Zukunft? “Ich sehe das jedenfalls nicht”

“Ich schließe zwar grundsätzlich nichts aus, jeder sollte eigentlich wissen, wie mir der 1. FC Köln am Herzen liegt”, sagte Podolski. “Aber ich frage mich schon, wie es beim FC allgemein mit seinen Strukturen mal dauerhaft besser werden könnte. Ich sehe das jedenfalls nicht.” Beim FC würden dabei zu viele Leute auf den wichtigen Ebenen mitentscheiden können.

Leute, die laut Podolski “keine oder wenig Ahnung vom Profi-Fußball haben. Der Kreis der Entscheidungsträger ist einfach zu groß. Der Mitgliederrat besteht aus 15 Personen, die sich teilweise noch untereinander streiten.” Der FC bräuchte eher einen kleinen Kreis “von vielleicht drei, vier Personen, die schnell und effizient kluge Entscheidungen treffen.” Harte Worte einer Kölner Legende, die nach dieser Saison jedoch sicherlich vielen FC-Fans aus der Seele sprechen werden.

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