Der 1. FC Köln befindet sich auf der Zielgeraden in Richtung Saisonstart. Einige Spieler werden die anstehende Saison jedoch wohl nicht mit den Profis in der 2. Liga bestreiten.
Aus dem Trainingslager in Bad Waltersdorf berichten Sonja Gauer und Martin Zenge
Eigentlich hatte der 1. FC Köln seinen Kader für das Trainingslager in Österreich eigenmächtig verkleinern wollen. Gerhard Struber hatte dem ein oder anderen Spieler mangels sportlicher Perspektive mitteilen wollen, dass er nicht mit in die Steiermark reist. Die Verletzungen von Max Finkgräfe und Florian Kainz hatten jedoch kurz vor der Abfahrt zu einem Umdenken geführt.
“Wir müssen noch einmal darüber nachdenken, den ein oder anderen doch mitzunehmen, bei dem wir eigentlich schon einen anderen Plan hatten”, sagte Struber einen Tag vor der Abfahrt am vergangenen Samstag. Entsprechend verzichteten die Kölner auf weitere Kaderverkleinerungen und brachen mit 25 Feldspielern und vier Torhütern nach Bad Waltersdorf auf.
Haltung bleibt unverändert
An der grundsätzlichen Haltung der Verantwortlichen, den Kader noch reduzieren zu wollen, hat das jedoch nichts geändert. Bis zum Saisonstart – respektive bis zum Ende der Transferperiode – soll es noch zu Abgängen kommen. Insbesondere einige der zahlreichen jungen Spieler dürften in der kommenden Saison vermehrt in der U21 zum Einsatz kommen.
Das bestätigte Christian Keller während des Trainingslagers. “Wir haben eine sehr junge Mannschaft. Nicht jeder junge Spieler ist dabei schon so weit, dass er uns in der 2. Liga helfen kann, möglichst viele Spiele zu gewinnen”, sagte der Sportchef. “Deshalb”, ergänzte Keller, “wird der ein oder andere seine weitere Entwicklung zunächst in der U21 finden, um Spielzeiten zu erhalten.”
Nachdem Fayssal Harchaoui bereits nach der dritten Woche der Vorbereitung wieder zur U21 zurückgekehrt war, dürfen sich aktuell noch Jaka Cuber Potocnik, Meiko Wäschenbach, Rijad Smajic, Elias Bakatukanda und Julian Pauli im Team von Trainer Gerhard Struber empfehlen. Während insbesondere letzterer Eindruck hinterlassen konnte und inzwischen als Startelf-Kandidat für das HSV-Spiel gilt, dürften einige der anderen Talente also ihre Spielzeiten zunehmend weiter in der Regionalliga sammeln.
Alternativ kann es bis Ende August jedoch auch noch zu Abgängen in Form von Leihgeschäften kommen. “Es wird auch ein, zwei Spieler geben, bei denen wir über ein Leihkonstrukt nachdenken”, bestätigte Keller. Zu unliebsamen Überraschungen wird es nach dem Trainingslager aber nicht kommen. Denn: “Diese Spieler sind bereits informiert.”
Insbesondere im Mittelfeldzentrum hat der 1. FC Köln derzeit ein Überangebot. Da Gerhard Struber wohl mit nur einem klassischen Sechser auflaufen wird, streiten sich aktuell rund sechs Spieler um eine Position. Mögliche Kandidaten für eine Leihe wären dabei Jacob Christensen oder Mathias Olesen. Auch für Meiko Wäschenbach könnte nach einem Jahr in der Regionalliga ein Leihkonstrukt in Frage kommen, dafür müsste der Vertrag des Youngsters jedoch zunächst verlängert werden. Gleiches gilt jedoch auch bei Olesen.
Erneuter Leih-Plan bei Maxi Schmid
Offensiv zählt Maxi Schmid zu den Kandidaten für eine erneute Leihe. Zwar habe es der Angreifer in der Vorbereitung “bislang sehr ordentlich gemacht”, wie Keller erklärte. Der 45-Jährige merkte aber auch an: “Bei der großen Konkurrenz in der Offensive wird er sich aber nur sehr schwerlich durchsetzen.”
Während seinem Jahr bei Roda Kerkrade hatte sich der 21-Jährige zu Beginn der Saison einen Stammplatz erarbeitet und auch insgesamt sechs Treffer erzielen können. Das Problem jedoch: Schmid musste im System der Niederländer als klassischer Stoßstürmer agieren. Eine Position, “die ihm nicht zwingend entgegenkommt”, wie Keller erklärte.
Nach dem Winter-Transfer von Mittelstürmer Vaclav Sejk kam Schmid in Kerkrade dann in der Rückrunde deutlich seltener zum Zug. Nun ist der Plan des FC, das Eigengewächs wieder “in Spielpraxis” zu bringen. “Wir versuchen, ihn noch mal in ein Leihkonstrukt zu bringe, sofern er das auch möchte.” Eine Frage, die neben Maxi Schmid wohl auch noch andere Spieler werden für sich beantworten müssen.
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