Die “beste Mannschaft der Liga” ist ohne Punkte wenig wert

Der 1. FC Köln wird für seine spielerischen Auftritte in der 2. Bundesliga mit Lob überschüttet. Kaufen kann sich der Bundesliga-Absteiger dafür bislang jedoch wenig.

Keine andere Mannschaft in der 2. Bundesliga ist an den ersten sechs Spieltagen der Saison derart dominant und spielfreudig aufgetreten wie der 1. FC Köln. Trotzdem drückt die Tabelle für den Bundesliga-Absteiger aktuell nur Mittelmaß aus. Mit acht Punkten und Platz neun sprechen Anspruch und Wirklichkeit eine völlig unterschiedliche Sprache.

Nach der 1:2-Niederlage gegen den 1. FC Magdeburg wirkte der Gegner fast schon entschuldigend ob des Ergebnisses. Auch Fortuna-Coach Daniel Thioune sagte dem 2:2 im Derby: “Ich glaube, dass wir heute gegen die beste Mannschaft der Liga gespielt haben – inhaltlich. So ehrlich muss ich sein. Das war bislang das Beste, was gegen uns gespielt hat.”

Thioune spricht dem FC Mut zu

Kaufen kann sich der 1. FC Köln davon jedoch nichts. Immerhin ist der Kölner Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz aktuell kleiner als der Rückstand auf die beiden Aufstiegsränge. In der Liga ist jedoch nicht nur der FC selbst davon überzeugt, dass mit solchen Auftritten die Punkte zwangsläufig in Zukunft folgen werden. “Ich glaube, wenn man so Fußball spielt, werden sich auch die Ergebnisse einstellen”, sprach Thioune seinem Rivalen Mut zu.

Beim FC vertritt man auf jeden Fall die Meinung, “ganz falsch in der Tabelle” zu stehen, wie Torschütze Linton Maina nach dem Remis erklärte. Auch Kapitän Timo Hübers fügte an: “Aus den letzten beiden Spielen hätten es sechs Punkte sein können. Wenn man sich anschaut, wo Fortuna Düsseldorf punktemäßig steht – von den Leistungen her könnten wir uns in ähnlichen Tabellenregionen wiederfinden.”

FC hadert mit den Ergebnissen

Mit sechs statt nur einem Punkt aus den letzten beiden Spielen stünde der FC nun punktgleich mit der Fortuna hinter Karlsruhe auf Rang zwei. Das einzige was den Kölnern jedoch bleibt “ist eine super Leistung”, wie Hübers erklärte. “Und”, sagte der Kapitän weiter, “die Hoffnung, dass sich die Ergebnisse über eine gesamte Saison den Leistungen anpassen.”

Sportchef Christian Keller ging derweil am Samstag in den Düsseldorfer Katakomben noch einen Schritt weiter. Die Mannschaft hätte nicht nur die letzten beiden, sondern alle bisherigen sechs Spiele gewinnen können. “Das wäre gut möglich gewesen”, sagte der Geschäftsführer. Entsprechend müssten sich die Ergebnisse nun langsam einstellen. “Aber ich bin überzeugt”, erklärte Keller, “dass sie auch kommenden werden, wenn du so spielst.” Trotz all des Lobes ist dabei nach der Ausbeute von sechs Spieltagen klar: Die beste Mannschaft der Liga ist nur eine, die auch Spiele gewinnt.