Der 1. FC Köln muss Wiedergutmachung leisten. Nach dem 1:5 in Darmstadt gilt es für die Mannschaft von Gerhard Struber nicht nur, die Tabellensituation zu korrigieren – sondern auch, die Fans zu versöhnen.
Die Reaktionen nach der Demontage am Böllenfalltor kamen nicht überraschend. Die Profis des 1. FC Köln wurden erstmals seit dem Abstieg ausgepfiffen, die rund 2000 mitgereisten Fans taten ihren Unmut kund und hatten hierfür nach einer solchen Nicht-Leistung gewiss jede Berechtigung.
Lizenzbereich-Leiter Thomas Kessler hatte vollstes Verständnis: “Ich habe Fans in Darmstadt gesehen, die natürlich enttäuscht waren. Sie kommen Freitagabend ins Stadion und wir legen so ein Spiel hin. Da ist es normal, dass die Fans klar ihre Meinung äußern.”
Kessler: “Anderes Gesicht zeigen”
Für das Heimspiel gegen den SC Paderborn am Freitagabend fordert der Ex-Torhüter folgerichtig: “Jetzt geht es darum, ein anderes Gesicht zu zeigen. Wir spielen vor 50.000 Fans unter Flutlicht. Das ist ein besonderes Heimspiel. Da wollen wir die Leute wieder auf unsere Seite ziehen – mit Leistung, die wir diese Saison auch schon gezeigt haben.”
Die FC-Profis gehen quasi auf Bewährung in die Partie. Grundsätzlich dürfte die Mannschaft die gewohnte Unterstützung erfahren. Sollten die Spieler allerdings ein ansatzweise ähnliches Gesicht wie in Darmstadt zeigen, werden Pfiffe nur eine Frage der Zeit sein.
“Dass die Tendenz in den letzten Woche nicht positiv war, darüber haben wir ausführlich gesprochen. Aber wir haben es in den eigenen Händen, müssen uns gut vorbereiten und dann helfen uns natürlich Siege, um die Stimmung wieder zu verbessern”, sagt Kessler.
Freitags-Fluch hält an
Helfen würde dem FC womöglich auch eine andere Terminierung: Der Freitagabend liegt den Kölnern fast schon traditionell nicht. Von den vergangenen 14 Partien hat der FC nur drei gewonnen, elf Niederlagen setzte es – bei einem Torverhältnis von 12:35.
Mit Paderborn gastiert nun eine Mannschaft im RheinEnergieStadion, die äußerst schwer zu besiegen ist. Erst am vergangenen Samstag kassierte die Elf von Lukas Kwasniok ihre erste Niederlage (0:3 in Kaiserslautern), während der FC bereits dreimal verloren hat.
„Das ist eine bärenstarke Mannschaft. Das Ergebnis in Kaiserslautern ist viel zu hoch ausgefallen, das hätte sich in eine ganz andere Richtungen drehen können“, warnt Gerhard Struber und lobt den kommenden Gegner: „Die Mannschaft ist sehr zusammengewachsen und klar in ihren Abläufen. Man sieht eine Trainerhandschrift über einen längeren Zeitraum und Spieler, die genau wissen, wie es in der Liga zugeht.“
Letzteres trifft auf den FC offensichtlich noch nicht zu. „Für uns gilt es, Robustheit aufzubauen und stabil zu sein“, betont der FC-Trainer. „Und dann müssen wir auf unsere Stärken vertrauen. Ich weiß, was meine Mannschaft liefern kann.” Das gilt es, den Fans zu beweisen.
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