Der 1. FC Köln hat auch dank der Dreierkette zuletzt zweimal in Folge zu Null gespielt. Die FC-Profis selbst sprechen sich für diese Grundordnung aus, Sportchef Christian Keller will die Umstellung jedoch nicht überbewerten.
Beim 1. FC Köln herrscht dieser Tage Erleichterung. Die jüngsten Maßnahmen von Trainer Gerhard Struber haben gefruchtet, die beiden Siege gegen Holstein Kiel und Hertha BSC dem Bundesliga-Absteiger Luft verschafft. Ein entscheidender Faktor für die neu gewonnene Stabilität, die zum ersten Mal in dieser Saison zu zwei zu-Null-Spielen in Folge geführt hat, war dabei die Umstellung auf die Dreierkette.
Mit Timo Hübers zwischen Julian Pauli und Dominique Heintz in der Innenverteidigung, sowie den beiden offensiv ausgerichteten Schienenspielern Jan Thielmann und Leart Pacarada, hat der FC zuletzt kaum nennenswerte Torchancen des Gegners zugelassen. “Ich finde, die Dreierkette ist schon das Maß der Dinge gerade”, sagte auch Heintz nach dem 1:0-Erfolg in Berlin.
Heintz: Dreierkette “passt gut zur Mannschaft”
Der routinierte Abwehrspieler bestätigte dabei, dass sich die Spieler in dem System “sehr wohl fühlen” würden. Gleichzeitig stünde man nach nur wenigen Trainingseinheiten jedoch “noch am Anfang”. Tatsächlich hatte Gerhard Struber bei seinem Amtsantritt erklärt, die Qualitäten der Mannschaft vornehmlich in einer Viererkette zu sehen. Entsprechend hatte der FC während der Sommerpause auch nichts anderes einstudiert.
Insbesondere aufgrund der Probleme auf der Rechtsverteidigerposition hat sich die Dreierkette nun allerdings als erfolgreiches Mittel der Wahl erprobt. “Wenn wir noch in die Feinheiten gehen, passt das sehr gut zu unserer Mannschaft”, ist sich auch Dominique Heintz sicher.
Keller: Spielprinzipien über Grundordnung
Beim FC sind jedoch nicht zwangsläufig alle Verantwortlichen dieser Meinung. Christian Keller zumindest wollte den Erfolg gegen Kiel vor der Partie in Berlin nicht zwingend an der Dreierkette festmachen. “Die Grundordnung ist im Schluss Schall und Rauch”, sagte der Sport-Geschäftsführer. Entscheidend seien vielmehr die Spielprinzipien. “Wir wollen hoch pressen und über Umschaltsituationen zum Torerfolg kommen. Jetzt haben wir es mit einer Dreierkette probiert, an der Spielidee hat sich aber nichts verändert.”
Tatsächlich hat der FC in den letzten Partien jedoch deutlich tiefer gepresst als noch zu Saisonbeginn und damit auch weniger Bälle im letzten Drittel und der gegnerischen Hälfte gewonnen. Mit dieser Umstellung hatten die Kölner schon nach dem Karlsruhe-Spiel begonnen. Trotzdem waren die Partien gegen Darmstadt und Paderborn nach hinten losgegangen.
Durch die Dreierkette stimmt die Balance wieder
Erst nach der taktischen Umstellung auf die Dreierkette hat schließlich die Balance zwischen Defensive und Offensive wieder gestimmt. Im Spiel gegen den Ball sind die Kölner damit aufgrund der hochgeschobenen Außenverteidiger in Überzahl, müssen somit gleichzeitig weniger risikoreiche Pässe in die gegnerische Hälfte spielen.
Darüber hinaus werden Thielmann und Pacarada bei ihren Vorstößen von den drei Innenverteidigern im Raum abgesichert, sodass es in beiden Spielen zu praktisch keiner einzigen gefährlichen Kontersituation des Gegners gekommen war. Somit hat Christian Keller zwar recht, wenn er davon spricht, dass die Spielprinzipien entscheidend seien. Die taktische Grundordnung ist es jedoch erst, die es möglich macht, diese Prinzipien mit möglichst wenig Risiko auszuführen.
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