Der 1. FC Köln hat einen wichtigen Test bestanden. Bei Preußen Münster ging es nicht nur um drei Punkte. Die Mannschaft musste auch beweisen, dass sie sich nicht wieder vom Weg abbringen lässt, sobald der erste Erfolg einsetzt.
Ein Kommentar von Marc L. Merten
Wer in der 2. Bundesliga bestehen will, wer in dieser Liga erfolgreich sein und aufsteigen will, der muss mehr leisten als guten Fußball. Der 1. FC Köln hat diese Lehre schmerzhaft über sich ergehen lassen müssen. Doch die Geißböcke haben sie beherzigt und am Freitag in Münster bewiesen, dass sie bereit sind Widerständen entgegen zu treten.
Preußen Münster hat in dieser Saison schon mehrere große Namen geärgert. Hannover 96 (0:0) und der SC Paderborn (3:3) kamen jeweils nur zu einem Unentschieden, Fortuna Düsseldorf verlor gar beim Aufsteiger mit 0:1. Auf dem schwer bespielbaren Rasen im Preußenstadion waren andere Qualitäten gefragt als ein gepflegter Ball. Und genau diese Herausforderung nahm der FC am Freitag an.
So wird aus einer Reaktion eine Serie
Das war alles nicht schön anzusehen. Die erste Hälfte im Besonderen war schauderhafter Fußball, und mitnichten waren die Geißböcke die bessere Mannschaft. Es brauchte auch einige Zeit, ehe die Spieler realisierten, dass sie ihre Zweikämpfe nicht nur führen, sondern auch gewinnen mussten. Doch als diese Erkenntnis einsetzte, bot der FC defensiv praktisch nichts mehr an, nutzte die eine sich bietende Chance und fuhr am Ende verdient den Sieg ein.
Es war von vorne herein klar gewesen: Wenn der 1. FC Köln um den Aufstieg mitspielen will, braucht es Siegesserien. Keine Mannschaft kann oben dabei bleiben, wenn sie jedes zweite oder dritte Spiel strauchelt. Umso wichtiger war am Freitag, dass der FC endlich einmal erfolgreich aus einer Länderspielpause kommen konnte. Der dritte Liga-Sieg und der vierte Pflichtspiel-Sieg in Folge war genau der Dreier, der aus einer guten Reaktion auf eine Krise eine Serie machte.
FC bleibt aufrecht – und rückt weiter oben ran
Dass dieser Sieg ausgerechnet auswärts bei einem Aufsteiger bei vorwinterlichem Wetter gelang, war ein Bonus. Denn solche Bedingungen sind für haushohe Favoriten in der Regel echte Charaktertests. So stand am Ende der Partie nicht nur ein Sieg, sondern ein grüner Haken hinter einer mentalen Herausforderung. Vor einigen Wochen wäre der 1. FC Köln genau in dieser Situation gestrauchelt, diesmal blieb man aufrecht.
Diesmal aber machte sich der FC nicht gleich die kleinen Erfolge wieder kaputt. Und so wurde der FC belohnt, weil am Samstag mit Hannover und Düsseldorf zwei direkte Konkurrenten verloren und Hertha BSC nur zu einem Remis kam. Und dank der neu entdeckten Effektivität kann sich der FC nun auch Hoffnungen machen, dass mit dieser Siegesserie eine neue Konstanz Einzug hält, um dauerhaft oben mitspielen zu können.
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