Jörg Schmadtke macht keinen Hehl daraus, dass ihn der vorerst geplatzte Transfer von Sehrou Guirassy zum 1. FC Köln ärgert. Der Franzose hätte am Freitag als Neuzugang präsentiert werden sollen. Stattdessen fiel er durch den Medizincheck und musste zu seinem Klub OSC Lille zurückkehren. Es ist bereits das dritte Mal in den letzten zwei Jahren, dass der Effzeh von einem Transfer Abstand nehmen musste.
Köln – Die Liste ist lang und sie bereitet den FC-Fans noch heute Kopfschmerzen: Von Manasseh Ishiaku über Evanilson bis zur Rückholaktion von Patrick Weiser: Spieler, die körperlich nicht mehr für die Bundesliga geeignet waren, verpflichtete der Effzeh in seiner schwärzesten Zeit gleich reihenweise. In Duisburg lachen sie heute noch und fragen sich, wie der MSV den nigerianischen Stürmer für zwei Millionen Euro an Köln hatte verkaufen können.
Das dritte Mal: Hosiner, Santana und nun Guirassy
Seit dieser Zeit hat sich beim Effzeh einiges verändert. Bei Patrick Helmes ging man das Risiko noch einmal ein, wissend, dass man einen vollkommen gesunden und fitten Helmes nur schwer hätte bekommen können. Der Stürmer schoss Köln zum Aufstieg, sein folgendes Karriereende war tragisch. Doch der Transfer hatte sich mit der Rückkehr in die Bundesliga gelohnt, Helmes war wieder zuhause und Köln in Liga eins.
Seitdem hat der 1. FC Köln gleich drei Mal für Aufsehen gesorgt, indem der Klub einen geplanten Transfer hat platzen lassen. Erst entdeckten die Team-Ärzte um Dr. Peter Schäferhoff und Dr. Paul Klein in der MediaPark Klinik einen Tumor bei Philipp Hosiner. Dann kam Felipe Santana nach Köln und wurde wieder heim geschickt. Nun hätte es Sehrou Guirassy besser ergehen sollen, doch auch bei ihm wurde eine Verletzung festgestellt. Nichts Gravierendes, wie der Klub mitteilte, aber doch so entscheidend, dass der Effzeh den Spieler “zu den ausgehandelten Konditionen nicht verpflichten wird”.
Man muss richtig fit sein, um Spieler des 1. FC Köln zu werden
“Ein Stück weit ärgert mich das natürlich schon”, sagte Jörg Schmadtke am Sonntag dem GEISSBLOG.KOELN. “Aber unsere Ärzte sind ein riesiges Faustpfand. Mittlerweile weiß jeder, dass man richtig fit sein muss, um Spieler des 1. FC Köln zu werden.” Für den Sportchef der Geissböcke ist der Fall Guirassy nun schon der dritte Transfer, der platzte, weil die Ärzte ihr Veto einlegten. “Genau dafür sind sie ja auch da. Wir haben keine Glaskugel, aber wir können das Risiko zumindest minimieren.”
Das passierte auch im Fall Guirassy, der dem Vernehmen nach mehrere Wochen nicht einsatzfähig sein wird. Mit Blick auf gleich drei Testspiele in der kommenden Woche, die Guirassy in jedem Fall allesamt verpasst hätte, sowie dem anstehenden Trainingslager in Kitzbühel, war der FC nicht mehr bereit, die volle Ablösesumme für den 20-jährigen Stürmer zu bezahlen. Nun ist der OSC Lille am Zug, ob es weitere Verhandlungen geben wird. Schmadtke hat Guirassy noch nicht abgeschrieben. Doch dank den FC-Ärzten verpflichtete der Effzeh zumindest nicht die Katze im Sack.
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