Nur zwei Bundesliga-Klubs haben im Sommer 2016 einen höheren Transferüberschuss erzielt als der 1. FC Köln (mehr dazu hier). Auf fast zehn Millionen Euro dürfte sich der Gewinn belaufen, den Jörg Schmadtke seinem Geschäftsführer-Kollegen Alexander Wehrle beschert hat. Die Frage lautet nun: Wohin mit den Millionen?
Köln – Yannick Gerhardt und Kevin Vogt gingen für Ablösesummen, Marco Höger und Sehrou Guirassy kosteten solche. Doch weil die Verpflichtung des angedachten zentralen Defensivspielers nicht klappte – Wunschtransfer Salif Sané durfte Hannover 96 bekanntlich nicht verlassen – blieben die Kölner auf einer Summe von neun bis zehn Mio. Euro sitzen.
Sonst würde eine Ergebnislücke entstehen
“Ich bin mit Jörg Schmadtkes Transfers immer zufrieden, da er mit Augenmaß arbeitet und die Mittel gut einsetzt”, zeigte sich der Chef der Zahlen, Alexander Wehrle, im Gespräch mit dem GEISSBLOG.KOELN wenig überraschend hocherfreut. “Dazu haben wir mit den Vertragsverlängerungen langfristig neue Werte gebildet.” Ging also der Transferüberschuss indirekt für die neuen Verträge der Spieler Bittencourt, Modeste und Hector drauf?
Für den Bilanzier der Kölner nicht. “Transfers und Vertragsverlängerungen werden aus unterschiedlichen Töpfen finanziert”, stellte Wehrle klar. “Wenn ich einen Spieler für zehn Millionen Euro verpflichte und ihm einen Fünf-Jahres-Vertrag gebe, dann schreibe ich die zehn Millionen über fünf Jahre ab und belaste damit den aktuellen Etat nur mit zwei Millionen.” Gleiches gelte für Vertragsverlängerungen und die dadurch erhöhten Personalkosten, die über mehrere Jahre gerechnet werden müssten. “Wenn ich aber einen Spieler verkaufe – wie im Falle von Yannick Gerhardt – dann bekomme ich die Mittel nur einmal. Würde ich das nicht berücksichtigen, würde in den nächsten Jahren eine Ergebnislücke entstehen.”
Geld soll weiterhin in den Kader investiert werden
Unter dem Strich stehen also trotz der diversen Vertragsverlängerungen und trotz der erhöhten Personalkosten weiterhin die Einnahmen aus den Spielerverkäufen, die bislang nicht weiter verwendet wurden. Dabei hatte Wehrle im Juli noch erklärt, dass wir die Transfereinnahmen in den Kader reinvestieren würden. Da dies aber nicht geschah, bleibt weiterhin die Frage der Verwendung des Überschusses.
Weiterlesen: So plant Wehrle mit den Millionen
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