Wenn man die Möglichkeiten des 1. FC Köln in dieser Saison an Personen festmachen will, dann bieten sich dieser Tage Thomas Kessler und Anthony Modeste an. Sie zeigen, dass der Effzeh zu fast allem fähig und doch nicht unfehlbar ist.
Köln – Am Dienstagabend in Hamburg schlich Thomas Kessler vom Feld und war bis Oberkante Unterlippe frustriert. Der 31-Jährige hatte seinen Effzeh in der zweiten Hälfte des DFB-Pokal-Achtelfinals gegen den HSV mit einer ganzen Serie an Klasse-Paraden im Spiel gehalten. Doch sein Fehler in der 5. Minute hatte – nebst einer Reihe weiterer Fehler von Mitspielern und Schiedsrichter – zum spielentscheidenden Gegentor geführt.
In Hamburg und Freiburg die Schlüsselfiguren
Im gleichen Spiel vergab Anthony Modeste nach etwas mehr als einer Stunde eine Großchance nach Flanke von Pawel Olkowski. Der Franzose nahm eine Hereingabe des Polen aus zwölf Metern direkt. Eine Situation, wie er sie schon zu hunderten im Training und mehrfach in der Bundesliga verwandelt hat. Eine perfekte Flanke, ein fast perfekter Schuss – doch vorbei. Es wäre das 1:1 gewesen. Und dann hätte sich beim HSV noch einmal ein gänzlich anderes Spiel ergeben.
Genauso wie in Freiburg, als Modeste in der 50. Minute – dank nicht erkannter Abseitsstellung – völlig frei vor Alexander Schwolow auftauchte. Die Kölner Fans hatten schon den Torschrei auf den Lippen, doch Modeste ließ die Riesenchance zur Führung liegen. Das 2:1 in diesem Moment hätte der Partie eine völlig neue Richtung gegeben und hätte unter Umständen verhindert, dass Thomas Kessler in der 78. Minute einen Torwartfehler beging, der zur Niederlage führte.
Ohne sie stünde der FC nicht ganz weit oben
Modeste und Kessler – seit Monaten bewegen sie sich auf diesem schmalen Grat. Modeste, der schon 16 Tore erzielt hat und doch nicht jede Großchance verwandelt. Kessler, der mit drei fehlerfreien Partien in das Jahr startete (Mainz, Darmstadt, Wolfsburg), im November zum Derby-Helden avancierte, aber eben doch nicht immer fehlerfrei blieb wie in Bremen oder nun beim HSV und in Freiburg. Und dennoch: Ohne sie stünde der 1. FC Köln nicht dort, wo er steht.
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