Es sollte das i-Tüpfelchen auf die langfristigen Personalplanungen beim 1. FC Köln werden. Das Sahnehäubchen auf eine erfolgreiche Saison. Toni Schumacher hat auf skurrile Weise dem eigenen Klub die Show gestohlen. Der Erfolg der Entscheidungen bleibt davon unberührt. Ein Kommentar.
Köln – Da hatte Toni Schumacher seinem 1. FC Köln mal ein schönes Ei ins Nest gelegt. Den Geissböcken, denen es so wichtig geworden ist, Personalentscheidungen nur noch selbst zu kommunizieren: wann sie wollen, wie sie wollen, wo sie wollen. Nichts soll mehr schon vorher in den Medien zu lesen sein. Dass ausgerechnet der eigene Vizepräsident in der größten aller Personalien – der Vertragsverlängerung mit den Geschäftsführern – dieses Prozedere konterkarierte, ist fast schon komisch.
Erschreckend seriöse und erfolgreiche Personalplanung
Dem 1. FC Köln muss man zu den Personalentscheidungen gratulieren. Die Liga zieht den Hut, ob öffentlich oder im Stillen, wie ernsthaft, seriös und fast schon erschreckend erfolgreich die Geissböcke ihre Planungen durchziehen. Alle Leistungsträger in der Mannschaft sind langfristig gebunden, außer Timo Horn wurden dem Vernehmen nach alle Ausstiegsklauseln gestrichen, der Trainer hat noch drei Jahre Vertrag, und nun bleiben auch die beiden Macher in der Geschäftsführung weitere sechs (!) Jahre vertraglich an Köln gebunden.
Geht es eigentlich besser? Wohl nur dann, wenn Schumacher bei Sky nicht herausgerutscht wäre, dass der Effzeh die Verlängerungen bereits perfekt gemacht hatte. Die Geissböcke hatten sich das so schön zurecht gelegt: Wie bei der Saisoneröffnung, als Schmadtke die Verlängerungen mit Jonas Hector und Leonardo Bittencourt aus dem Nichts bekannt gab, hätte es eine ähnliche Verkündung wie bei Timo Horn vor dem Derby geben können, nämlich vor dem letzten Heimspiel gegen Mainz. Ausverkauftes Haus, der Traum von Europa, und dann diese Vertragsverlängerungen.
Liefert jetzt das Team die perfekte Inszenierung?
Doch dann kam Toni. Es hat etwas Sympathisches, dass sich der ehemalige Torhüter offenbar keine großen Gedanken gemacht hatte zu dem, was er da sagte. Wie nonchalant er die Verlängerung verkündete, wie nebensächlich er seinem eigenen Klub den Auftritt auf der großen Bühne ruinierte, offenbar ohne sich dessen bewusst zu sein. Der unglückliche Verlauf inklusive des vergeblichen Zurückruderns im Anschluss ändern nichts daran, dass der Klub zwei weitere außergewöhnliche Personalentscheidungen mit Signalwirkung umgesetzt hat.
Und für die perfekte Inszenierung kann der Effzeh trotzdem noch sorgen. Nämlich die Mannschaft. Indem sie sich tatsächlich für die Europa League qualifiziert. Auch das wäre außergewöhnlich. Auch das wäre ein i-Tüpfelchen. Das Sahnehäubchen. Und dann würde die Show erst so richtig losgehen. Auch für Toni Schumacher.
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