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Nach Gerüchten: Kann Stöger irgendwann zum FC zurückkehren?

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Peter Stöger wurde am 3. Dezember 2017 beim 1. FC Köln nach fast viereinhalb Jahren entlassen. (Foto: Mika Volkmann)

Als der 1. FC Köln vor sechs Wochen auf die Suche nach einem neuen Trainer und einem neuen Sportchef ging, sollen sich die Geissböcke angeblich über Peter Stöger ausgetauscht haben. Der 53-Jährige ist seit seiner lange Zeit erfolgreichen Amtszeit zwischen 2013 und 2017 der Rekordtrainer des FC. Gibt es für den Österreicher in Zukunft noch einmal eine offene Tür zurück zum FC? Und wird der FC künftig verstärkt auf die Ausbildung eigener Trainer setzen? 

Köln – Mit vier Jahren, fünf Monaten und 21 Tagen ist Peter Stöger der Rekordtrainer des 1. FC Köln. Nie hielt es einen Coach länger auf der Bank der Geissböcke. Beim FC kommt einem diese Zeit vor wie eine halbe Ewigkeit. Nicht nur, dass sie schon eine solche her zu sein scheint, dabei sind es nur zwei Jahre (in denen der FC vier weitere Trainer beschäftigte). Auch im Vergleich zu den anderen Bundesligisten ist der Trainerrekord der Geissböcke harmlos. Zum Vergleich: Volker Finke blieb in Freiburg über 15 Jahre, Christian Streich ist dort jetzt acht Jahre. Otto Rehhagel und Thomas Schaaf saßen jeweils über 14 Jahre in Bremen auf dem Thron. Jürgen Klopp hält gleich bei zwei Klubs die Rekorde – in Mainz mit fast siebeneinhalb Jahren und in Dortmund mit fast sieben Jahren.

Das zeigt zweierlei: Erstens, dass der Trainerjob beim 1. FC Köln schon seit jeher eher ein Schleudersitz denn eine Anstellung mit Perspektive war. Zweitens, dass die Trainerwahl in den letzten drei Jahrzehnten mitunter katastrophal war. Drittens, dass selbst andernorts überaus erfolgreiche Trainer beim FC keine Zeit bekamen ihre Ideen umzusetzen. Und viertens – und damit wären wir wieder bei Peter Stöger -, dass selbst der erfolgreichste Trainer in dieser Zeit am Ende vom Hof gejagt und später so behandelt wurde, dass er trotz lebenslanger Mitgliedschaft aus dem Klub wieder austrat.

Nur wenige Klubs leisten sich eine Trainer-DNA

Tatsächlich haben es nur wenige Klubs in der Bundesliga geschafft, sich einen Namen für besondere Trainer-Entscheidungen zu machen. Der FC Bayern München konnte mehrfach auf Jupp Heynckes als Joker setzen, wenn die Münchner in Trainer-Not waren. Mainz 05 zog über Jahre immer wieder Trainer aus dem eigenen Nachwuchs hoch, bildete die zukünftigen Chefcoaches der Profis im eigenen Klub aus. Werder Bremen setzt seit vielen Jahren kontinuierlich auf die Werder-DNA, und das nicht nur auf der Trainerposition. Der Weg des SC Freiburg ist ebenfalls so bekannt wie erfolgreich.

Die Trainerliste der vergangenen 30 Jahre lässt beim FC hingegen nicht erahnen, dass sich Fans wie Verantwortliche gleich mehrere Trainer wieder zurückwünschen würden oder dass die Geissböcke beispielsweise kontinuierlich auf Eigengewächse auf der Trainerbank gesetzt hätten. Häufig wurden vielversprechende Trainer aus ihren Verträgen bei anderen Klubs gekauft und in Köln in kürzester Zeit verbrannt. Uwe Rapolder, Marcel Koller, Stale Solbakken, Markus Anfang und Achim Beierlorzer sind nur fünf Beispiele. Einen Joker à la Heynckes beim FC Bayern besitzen die Geissböcke nicht, auch wenn Peter Neururer dieser gerne wäre und Christoph Daum bis heute zu glauben scheint, auch seine zweite Amtszeit beim FC wäre eine erfolgreiche gewesen.

Nur drei Trainer kehrten je zum FC zurück

Tatsächlich aber war es Daum, der zuletzt zum FC zurückgekehrt war, wenn man von Frank Schaefer (2010/11 und 2012) absieht, der zweimal aus dem Nachwuchs zu den Profis befördert wurde. Hennes Weisweiler kam zweimal wieder (1948-52, 55-58, 76-79), hatte seine erfolgreichste Zeit mit dem Double-Sieg sogar in seiner letzten Amtszeit. Zlatko “Tschick” Cajkovski (1961-63, 73-75) und eben Daum (1986-90, 2006-09) feierten je ein Comeback am Geißbockheim. Was den Geissböcken in den letzten Jahren als Nachfolger der entlassenen Trainer (von Stöger über Anfang bis Beierlorzer) jeweils fehlte, war ein Trainer, der in nahezu jeder Situation noch einmal bereit gewesen wäre, für den Rest einer Spielzeit einzuspringen, um dem Klub zu helfen. Ein Trainer, der einst Erfolg hatte und der dem Effzeh derart verbunden geblieben ist, dass eine Rückkehr als Übergangslösung für alle Seiten wie ein Akt der Freundschaft ausgefallen wäre. Geht man die Trainer der letzten 30 Jahre durch, fallen einem neben dem genannten und ausgeschlossenen Daum nur mit Abstrichen Morten Olsen oder Huub Stevens ein – und inzwischen Peter Stöger.

Zur Wahrheit gehört natürlich auch, dass – wie erwähnt – kaum ein Klub in Liga eins oder zwei auf einen solchen Trainer aus seiner Vergangenheit zugreifen könnte. Die jüngsten Gerüchte um eine Stöger-Rückkehr zeugen aber davon, dass zumindest eine neuerliche Annäherung zwischen dem FC und dem Österreicher wieder möglich scheint. Dass Stöger noch immer an der Stadt und auch am Klub hängt, erklärte er jüngst in einem Interview mit dem kicker. Dass er der erfolgreichste aller Trainer der letzten 30 Jahre in Köln war, steht außer Frage. Ob eine solche Rückkehr in Zukunft tatsächlich noch einmal realistisch werden könnte, bleibt offen. Doch der 1. FC Köln täte gut daran, mit dem 53-Jährigen wieder in einen engeren Austausch zu kommen. Auch, um zu zeigen, dass vergangener Erfolg nicht vergessen wird, nur weil sich daraufhin Misserfolg einstellte. Davor war selbst Jürgen Klopp in Dortmund nicht gefeit.

Förderung der Nachwuchstrainer?

Unabhängig von Stöger wird zudem interessant sein zu beobachten, wie der neue Sportchef Horst Heldt die Trainer-Ausbildung bei den Geissböcken vorantreiben wird. Unter Jörg Schmadtke wollte man beim Effzeh, ähnlich dem Mainzer Vorbild, vermehrt auf Nachwuchstrainer setzen und diese kontinuierlich zu Fußballlehrern ausbilden. Inzwischen trainieren von der U17 (Markus Daun) über die U19 (Stefan Ruthenbeck) bis zur U21 (Mark Zimmermann) drei Trainer mit der höchsten Ausbildung die Jugendmannschaften. Auch U16-Trainer Manuel Hartmann wird hoch angesehen, nicht zu vergessen der angehende Fußballlehrer und U17-Meistertrainer Martin Heck und Profi-Assistent André Pawlak. Der Erfolg im Nachwuchs ist auch eng mit diesen Namen verbunden. Zudem leitet mit Matthias Heidrich ebenfalls ein Fußballlehrer das NLZ. Trainerkompetenz ist im Klub also vorhanden. Ob sie nicht nur genutzt, sondern auch weiter gefördert werden wird, werden erst die nächsten Jahre zeigen. Aktuell hoffen die Geissböcke, dass mit Markus Gisdol im Profibereich der Erfolg zurückkehrt – und das nicht nur kurzfristig.

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