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Zwei Patzer vor der Pause: Effzeh kassiert bittere Pleite

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Timo Horn lässt den Ball zum 1:2 durch. (Foto: Imago)

Der 1. FC Köln hat das Heimspiel gegen den VfB Stuttgart mit 2:3 (1:2) verloren. 44 Minuten lang lieferte das Team von Stefan Ruthenbeck ein sehr gute Spiel ab. Doch mit zwei späten Gegentoren vor der Pause kippte die Partie zu Gunsten der Schwaben. Der Effzeh erholte sich nicht mehr von dem Schock und musste eine bittere Niederlage einstecken.

Aus Müngersdorf berichten Jonas Klee und Carsten Ruge

Köln – Der 25. Spieltag verlief aus Sicht es 1. FC Köln sehr gut. Die Konkurrenten Hamburg und Mainz teilten im direkten Duell die Punkte, Wolfsburg unterlag zuhause Bayer Leverkusen. Mit einem Heimsieg hatten die Geißböcke die Chance, bis auf fünf Punkte an einen Nichtabstiegsplatz heranzurücken – vor wenigen Wochen noch eine absurde Vorstellung. Doch mit dem VfB Stuttgart gastierte die Mannschaft der Stunde in der Domstadt. Unter Neu-Trainer Tayfun Korkut holten die Schwaben in vier Partien 10 Punkte und ließen dabei nur einen Gegentreffer zu.

Ausgangslage

Trainer Stefan Ruthenbeck nahm im Vergleich zum Auswärtssieg in Leipzig nur eine personelle Veränderung in der Startelf vor – die allerdings war eine Überraschung: Für den grippekranken Jannes Horn kam Claudio Pizarro neu in die Mannschaft. Für den Peruaner war es erst der zweite Einsatz von Beginn an in dieser Saison. Für ihn rückte Yuya Osako aus der Spitze zurück ins Mittelfeld. Jonas Hector übernahm die linke Seite von Horn. Leo Bittencourt, Siegtorschütze bei RB Leipzig, musste zunächst wieder auf der Bank Platz nehmen. Ruthenbeck verzichtete ganz auf Simon Zoller und Sehrou Guirassy, mit Jhon Cordoba saß lediglich ein Stürmer als Einwechseloption draußen.

Moment des Spiels

Es läuft die Nachspielzeit der ersten Halbzeit. Timo Horn lässt einen harmlosen Schuss von Mario Gomez durch. Von dem Rückstand nach sehr guter erster Halbzeit erholen sich die Kölner nicht mehr.

Die wichtigsten Szenen

Mit einem variablen 3-5-2 wollte Trainer Stefan Ruthenbeck gegen den VfB Stuttgart zum Erfolg kommen. Besonders im Fokus standen dabei die beiden Außen Marcel Risse und Jonas Hector. Sie sollten sowohl für defensive Stabilität sorgen, als auch Druck nach vorne erzeugen. Der FC begann engagiert und belohnte sich direkt mit der ersten Chance. Höger eroberte in der gegnerischen Hälfte den Ball und leitete weiter zu Osako. Der  Japaner spielte Pizarro an, der aus 11 Metern halblinker Position mit links flach ins lange Eck traf (7.). Stuttgart brauchte eine Weile, um sich von dem frühen Schock zu erholen. Gomez hatte nach 14 Minuten den ersten gefährlichen Abschluss. Der  Effzeh blieb aber weiter aggressiver in den Zweikämpfen, behielt so die Spielkontrolle und kam zu gefährlichen Situation: Pizarro köpfte nach Hector-Flanke über das Tor (23.). Dann aber die Riesenchance zum Ausgleich. Nach einer Flanke von Gentner verfehlte Thommy mit seiner Volleyabnahme nur knapp das Tor (26.). Beim Effzeh war Koziello immer wieder Antreiber im Mittelfeld. Nach einem feinen Pass des Franzosen hätte Terrodde nach einer halben Stunde die Führung ausbauen können, doch der Stürmer schob den Ball links vorbei. Und was wäre ein Spiel des 1. FC Köln oder Videobeweis? Osako traf den Ball aus kurzer Distanz in die Maschen, hatte zuvor aber Zieler den Ball aus der Hand gespitzelt. Kein Tor – richtige Entscheidung. Köln blieb am Drücker, Pizarro scheiterte an Zieler (41.). Den Nackenschlag gab es in der 45. Minute: Thommy spielte den Ball flach von rechts in den Strafraum. Gomez stand sträflich frei und erzielte den zu diesem Zeitpunkt unverdienten Ausgleich. Und es kam noch schlimmer. In der zweiten Minute der Nachspielzeit ließ Timo Horn einen harmlosen Gomez-Schuss passieren – das Spiel war auf den Kopf gestellt.

Man merkte der Ruthenbeck-Elf den Rückschlag vor der Pause an. Der  Effzeh war zu Beginn des zweiten Abschnitts nicht mehr so druckvoll. Und der VfB blieb in der Chancenverwertung eiskalt: Thommy spielte Beck rechts frei. Der ehemalige Nationalspieler legte sich den Ball auf den linken Fuß und traf aus halbrechter Position per Flachschuss (57.). Koziello hatte im Gegenzug die große Möglichkeit zu verkürzen, doch Zieler parierte den Schuss des freistehenden Mittelfeldmanns glänzend. Im Anschluss agierte der Effzeh fehlerhaft. Das Bemühen um den Anschlusstreffer war zu spüren, doch es gelang wenig. Stuttgart kontrollierte das Geschehen relativ problemlos. Einen Aufreger gab es in der 80. Minute als Leo Bittencourt links im Strafraum durchbrach, den Ball aber nicht im Gehäuse der Gäste unterbringen konnte. Ein Standard musste her, um neue Hoffnung zu schaffen. Jojic traf herrlich per Freistoß aus 16 Metern (86.). Köln warf nochmal alles nach vorn, doch in einer hektischen Schlussphase wollte der Ausgleich nicht mehr gelingen. Durch die Niederlage verpasste der 1. FC Köln die große Chance, den letzten Tabellenplatz zu verlassen und näher an die Konkurrenz zu rücken. Bei jetzt acht Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz wird der Klassenerhalt immer schwieriger.

Fazit

Zum Freuen: Fußballerisch und kämpferisch sehr gute erste 44 Minuten

Zum Ärgern: Die drei Minuten vor dem Pausenpfiff.  Stuttgart führte plötzlich – und wusste nicht, warum

Mann des Tages: Claudio Pizarro erzielte sein erstes Tor für den 1.FC Köln. Auch sonst zeigte der Peruaner ein gute Leistung.

Aufstellung

Horn – Sörensen (Cordoba, 69.), Meré, Heintz – Risse, Höger, Osako, Koziello (Jojic, 83.), Hector  – Terodde, Pizarro (Bittencourt, 60.)

Tore

1:0 Pizarro (7.), 1:1 Gomez (45.), 1:2 Gomez (45.+2), 1:3 Beck (57.), 2:3 Jojic (86.)

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