Der 1. FC Köln hat seine Fühler nach Louis Schaub ausgestreckt (der GEISSBLOG.KOELN berichtete). Doch bei Rapid Wien versucht man nun, dem 23-Jährigen einen Wechsel zu den Geissböcken auszureden. Denn Sportchef Fredy Bickel weiß: Schaub hat eine Ausstiegsklausel.
Köln – Spätestens seit Peter Stöger wissen sie in Wien, welchen Stellenwert selbst die Zweite Liga in Deutschland im Vergleich zu Österreichs Oberhaus hat. Der ehemalige FC-Coach wechselte 2013 als Meistertrainer von Austria Wien zu den Geissböcken, verzichtete auf die mögliche Champions League, um dafür in Deutschland Karriere zu machen. Damit verbunden war auch eine stattliche Gehaltserhöhung, die in Österreich völlig undenkbar gewesen wäre.
Ich würde nicht zu einem Transfer in eine Zweite Liga raten
Das wissen auch die Spieler, die aus sportlichen und finanziellen Gründen gerne auch als Nationalspieler den Weg in Deutschlands Unterhaus antreten. Dort können sie sich bei ambitionierten Vereinen ins Schaufenster für höhere Aufgaben stellen oder mit ihrem neuen Klub in die Bundesliga aufsteigen. So könnte es auch Louis Schaub machen, 23 Jahre alt, österreichischer Nationalspieler, geboren in Fulda und mit Wurzeln in Hessen.
Für Schaub wäre ein Wechsel von Rapid zum 1. FC Köln ein Schritt nach oben. Doch das sehen bei seinem jetzigen Klub nicht alle so. “Bis jetzt sind es nur Gerüchte, weil noch niemand ein Wort dazu gesagt hat”, sagte Fredy Bickel nun dem Kurier. Rapid-Sportchef habe Bedenken: “Louis ist ein erfolgreicher Teamspieler”, sagte der Manager mit Blick auf die Nationalmannschaftskarriere des offensiven Mittelfeldspielers. “Da würde ich ihm als Berater nicht zu einem Transfer in eine Zweite Liga raten.”
Andreas Müller traf sich mit Armin Veh
Doch Bickel weiß wohl sehr gut, dass für Schaub ein Schritt nach Köln als nächster Karriereschritt durchaus passen könnte. Und er weiß wohl auch, dass Rapid keine Handhabe hätte, sollte sich Schaub tatsächlich für einen Wechsel entscheiden. Denn der Spieler verfügt in seinem bis 2020 laufenden Vertrag über eine Ausstiegsklausel. Schon aus seinem alten Kontrakt, den er 2016 verlängerte, hätte ein Klub ihn für 1,5 Millionen Euro herauskaufen können. Doch auch in dem neuen Arbeitspapier ist eine solche Klausel enthalten. Diese soll sich auf rund 3,5 Millionen Euro belaufen.
Die genaue Summe dürfte der 1. FC Köln inzwischen wissen. Denn pikanterweise weilte in der vergangenen Woche der ehemalige Schalker Andreas Müller am Geißbockheim und traf sich mit Sportchef Armin Veh. Das berichtete die Bild. Jener Müller war 2016 als Geschäftsführer bei Rapid Wien angestellt und ließ damals in der Pressemitteilung der Schaub-Verlängerung verlauten: “Für mich ist klar, dass er mittelfristig in eine der großen Ligen wechseln wird. Die bislang vertraglich festgeschriebene Ausstiegsklausel ist in dieser Form im neuen Kontrakt nicht mehr inkludiert, aber um mit einem Spieler mit seinen Qualitäten und Perspektiven eine solche Verlängerung erzielen zu können, haben wir eine neue Möglichkeit für ihn bei einem etwaigen vorzeitigen Wechsel berücksichtigt.” Damit dürfte Veh nun alles wissen, was er benötigt, um Schaub zum Effzeh zu lotsen.
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