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Timo Horn war am Mittwoch nach dem Training der gefragteste Mann. Die Fans riefen ihm zu, er solle beim 1. FC Köln bleiben. Der Torhüter lächelte freundlich, gab Autogramme, stand für Fotos bereit. Nichts, was der 24-Jährige nicht gerne machen würde – und wohl auch noch länger beim FC machen wird.
Köln – Dass Timo Horn beim 1. FC Köln bleiben wird, gilt als abgemacht. Ob die Geissböcke schon am Donnerstag auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen den SC Freiburg Vollzug melden werden oder erst Anfang nächster Woche, spielt wohl keine Rolle mehr. Hinter den Kulissen haben sich dem Vernehmen nach Sportchef Armin Veh, Torhüter Horn und Berater Volker Struth geeinigt.
Mit Horn wären sechs Leistungsträger fix
Jetzt werden offenbar nur noch die letzten Details ausgehandelt, ein neues Vertragspapier aufgesetzt (mehr dazu hier), und schon bleibt nach Marco Höger und Jonas Hector sowie wohl auch Marcel Risse der vierte Leistungsträger beim Effzeh – Abstieg hin oder her. Sollte es so kommen, wäre dies ein großer Erfolg für den neuen Geschäftsführer Sport, Armin Veh. Der 57-Jährige war mit Argusaugen bei seinem Amtsantritt betrachtet worden. Ob er den Job des Sportchefs ausfüllen könne? Es scheint, als ob ihm zumindest erste spürbare Handgriffe für die Planung der neuen Saison gut gelingen würden.
Zwar hatte Veh mit dem Verzicht im Winter auf einen Rechtsverteidiger ein Vakuum auch in der Rückrunde hinterlassen, das sich zuletzt wieder phänomenal zeigte (die letzten vier Gegentore fielen über die rechte Defensivseite der Kölner). Doch mit Blick auf die Zweite Liga lässt der Sportchef bislang einen klaren Plan erkennen: Mit Horn, Höger, Hector und Risse hätten vier wichtige Stützen ein Bekenntnis zum FC abgegeben. Mit Simon Terodde und Vincent Koziello stehen zudem zwei Winterneuzugänge bereits als Vorgriffe auf die neue Saison parat.
Wer wird am 33. Spieltag verabschiedet?
Veh hat darüber hinaus angekündigt, den Kader verkleinern zu wollen – und sich auch von Spielern zu trennen, die noch einen gültigen Vertrag über die Saison hinaus haben. Am 33. Spieltag vor dem Heimspiel gegen den FC Bayern München wird es erste Hinweise geben, wer den Klub verlassen wird. Dann stehen die Verabschiedungen jener Spieler an, die dem Klub sicher den Rücken kehren werden. Die Kontrakte mit Claudio Pizarro und Dominic Maroh werden nicht verlängert, die Bestätigungen stehen aber noch aus. Sven Müller soll seinen auslaufenden Vertrag verlängern, dann aber verliehen werden. Doch darüber hinaus beginnt noch das große Rätselraten.
[nextpage title=”Veh wird nicht langweilig, muss aber trotzdem warten”]
Es kann gut sein, dass andere Spieler es auch so machen werden
Durch die zahlreichen Ausstiegsklauseln im Abstiegsfall sind Veh aktuell die Hände gebunden. Erstens, weil der Abstieg noch nicht rechnerisch feststeht und somit die betreffenden Spieler noch keine endgültigen Entscheidungen treffen und kommunizieren können. Zweitens, weil nicht alle Klauseln am gleichen Tag verfallen – die meisten zwar Ende Mai, doch es gibt auch Transferoptionen, die noch im Juni aktiviert werden können. Und so sitzt Armin Veh nicht bei jeder Personalie am Steuer, sondern mitunter nur auf dem Beifahrersitz.
Nach dem Hector-Coup hofft Veh zwar auf den vielzitierten Dominoeffekt. Horns Ja-Wort könnte diesen noch einmal potenzieren. Darauf verlassen kann sich der Sportchef aber nicht. “Es kann gut sein, dass andere Spieler es auch so machen werden”, sagte Veh dem GEISSBLOG.KOELN mit Blick auf Hector. “Es ist immerhin ein Zeichen, wenn unser Kapitän der Rückrunde und einziger Nationalspieler bleibt.” Dennoch seien ihm im Endeffekt die Hände gebunden. “Ich kann jetzt nur appellieren.”
Langweilig wird Veh trotz des Wartens nicht
Allerdings hat Veh mit den vertraglichen Ausgestaltungen bei Hector und dem Vernehmen auch bei Horn dafür gesorgt, dass die Spieler ihr persönliches Bekenntnis einerseits in wirtschaftlichen Faktoren bestätigt bekommen haben. Andererseits konnte der FC sich durch neuerliche Klauseln für den Fall absichern, dass man in der kommenden Saison das Ziel des sofortigen Wiederaufstiegs doch verpasst. Diese Form der Lösung könnte auch für andere Spieler wie Leonardo Bittencourt oder Jorge Meré in Frage kommen. Einzig das Warten auf die Entscheidung kann manchmal ermüdend sein.
Doch Veh dürfte nicht langweilig werden. Schließlich gibt es noch diverse andere Personalien zu klären. Neben den Neuzugängen muss sich der Sportchef schließlich auch noch mit jenen Profis unterhalten, die trotz gültigen Vertrags keine Zukunft mehr am Geißbockheim haben (wie Pawel Olkowski) oder sich eigentlich nicht in der Zweiten Liga sehen (wie Jannes Horn).
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