Markus Anfang hat seinen Dienst beim 1. FC Köln aufgenommen. Am Montag schaute der neue Trainer vor seinem Urlaub am Geißbockheim vorbei. Motiviert und voller Vorfreude auf die neue Saison sprach er über seine Pläne und Vorstellungen.
Köln – Im Vergleich zum normalen Ligaalltag findet man das Geißbockheim dieser Tage verwaist vor. Während sich die Spieler im Urlaub von den Strapazen der letzten Saison erholen, bereitet man sich hinter den Kulissen akribisch auf die neue Aufgabe in der Zweiten Liga vor. Deshalb schaute auch das neue Trainerduo Markus Anfang und Tom Cichon am Montagmittag bei seiner neuen Arbeitsstätte vorbei. Einen Tag nach der offiziellen Verabschiedung von Holstein Kiel hat für sie die Mission beim 1. FC Köln begonnen.
Wir fangen jetzt an die Geschichte für dieses Jahr zu schreiben
Bei seinem ersten Antrittsbesuch in Köln sprach Anfang gleich über seine Pläne und Spielphilosophie mit dem Effzeh. Dabei machte er klar, dass die negativen Erlebnisse der vergangenen Saison so schnell wie möglich aus den Köpfen der Spieler sollen. “Es ist wie ein leeres Buch und wir fangen jetzt an die Geschichte für dieses Jahr zu schreiben. Wir müssen den Spieler nach dieser negativen Saison in der Vorbereitung nach und nach positive Erlebnisse verschaffen. Wir haben eine neue Herausforderung und der müssen wir uns stellen”, sagte Anfang der Kölnischen Rundschau. Dass er seine Arbeit in Kiel dabei nicht eins zu eins auf den Effzeh übertragen kann, weiß der gebürtige Kölner: “Es wird hier passende Prozesse brauchen.” Dabei sei vor allem wichtig, dass die Spieler von dem überzeugt sind, was sie machen.
Volle Identifikation mit der Aufgabe
Anfang fordert also die volle Identifikation mit dem Verein und der Aufgabe, die sie als Team angehen wollen. Dabei hat der Trainer eine klare Vorstellung, was das Mannschaftsgefüge angeht: “Wenn ein Spieler bestimmte Rahmenbedingungen nicht einhält, die die Mannschaft betreffen, distanziert er sich zwangsläufig vom Team. Er entscheidet ganz allein, ob er Teil dieser Mannschaft sein will. Er darf der Mannschaft nicht schaden.” Klar ist: Der Aufstieg gelingt am Ende nur über einen funktionierenden Mannschaftsgeist. Spieler, die aus der Reihe tanzen, schaden dem Gesamtgefüge. Von Bestrafung hält der 44-Jährige jedoch nichts, denn “die Konsequenz seines Verhaltens trägt er am Ende ganz alleine.” Anfang selbst beschreibt sich eher als Kumpeltyp, den die Spieler auch gerne mit “Du” ansprechen dürfen. “Wir sind fordernd, aber in einem Rahmen, in dem sich die Spieler wohlfühlen”, erklärte Anfang seine Arbeitsweise mit der Mannschaft.
FC ist der klare Favorit auf den Aufstieg
Bei Holstein Kiel hat Anfang alle Erwartungen übertroffen. Von der Dritten Liga hat der Trainer die Mannschaft bis auf den Relegationsplatz in Liga zwei geführt. Und das mit weitaus schlechteren Bedingungen, als er sie in Köln ab dem 25. Juni vorfinden wird. Doch dass der Aufstieg trotz einer Bundesliga erfahrenden Mannschaft kein Selbstläufer wird, ist dem neuen Chef an der Seitenlinie klar. “Der FC wird vom ersten Spieltag an der Verein sein, von dem alle anderen sagen, dass er aufsteigen muss. Die Gegner werden sich darauf einstellen, aber bespielen müssen wir sie so oder so.” Dass Erfahrungen und das Wissen, wie in der Zweiten Liga Fußball gespielt wird, werden Anfang helfen, den Effzeh auf die Liga vorzubereiten. “Die 2. Liga ist schwer, das konnte man an Braunschweig und Kaiserslautern sehen, die andere Ambitionen hatten und abgestiegen sind. Diese Wissen nehmen wir mit nach Köln. Wie schwer und ausgeglichen diese Liga ist und wie schwer es ist, Spiele zu gestalten. Da wollen wir unseren eigenen Stil durchdrücken, ein Spiel zu dominieren.” Wie dieser Stil aussehen soll, hat Anfang bereits klar vor Augen. Der Trainer will sich nicht an die Spielweise des Unterhauses anpassen, sondern seinen eigenen Weg finden und die spielerischen Stärken der Mannschaft nutzen. “Wir wollen diese Liga annehmen, aber nicht den Fußball, der gespielt wird.”
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