Armin Veh hat sich und Markus Anfang zu Beginn der Vorbereitung auf die Zweite Liga unter Druck gesetzt. Nichts anderes als der Aufstieg zählt. Das war klar. Veh ist aber der Überzeugung, schon jetzt den dafür benötigten Kader beisammen zu haben. Die Messlatte liegt also hoch, obwohl längst nicht alle Fragen beantwortet sind.
Köln – Die Aussagen waren unmissverständlich. “Wir haben einen ausgewogenen Kader, der uns dazu befähigt, unsere Ziele zu erreichen”, sagte Armin Veh am Montag. Zur Favoritenstellung im Aufstiegskampf erklärte er: “Wir (Köln und Hamburg) haben das höchste Budget, dem müssen wir uns stellen.” Und schließlich: “Ich glaube, dass unsere Mannschaft stärker ist als letztes Jahr. Natürlich werde ich jetzt daran gemessen. Das ist jetzt mein Kader.”
Veh setzt sich, Anfang und Spieler unter Druck
Mit diesen Aussagen hat Armin Veh zwei grundlegende Dinge getan: Erstens hat er sich persönlich mit seinem Namen hinter diesen Kader gestellt, sich ihm verschrieben und damit nach einem halben Jahr die Schonfrist gegen die volle Verantwortung eingetauscht. Zweitens hat er aber auch seinem neuen Trainer Markus Anfang den eindeutigen Auftrag gegeben aufzusteigen – ohne Wenn und Aber. Veh ist der Überzeugung, dass dieser Kader schon jetzt alles mitbringt, um das einzig denkbare Saisonziel des FC zu erreichen. Seine Arbeit, so die Botschaft, sei getan, nun liege es am Trainer.
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Den sofortigen Wiederaufstieg als Ziel auszugeben, ist für den 1. FC Köln natürlich Pflicht. Insofern hat Veh mit seinen Worten die Erwartungen nur genau dahin gelegt, wo sie hingehören. Allerdings hat er bereits jetzt, zwei Monate vor Ende der Transferperiode, seine eigene Arbeit als dafür ausreichend bewertet. Die Beweise dafür müssen die Spieler allerdings erst noch erbringen. Der Druck liegt somit nun also beim Trainerteam und den Profis.
Fragezeichen auf Schlüsselpositionen bleiben
Es bleibt allerdings abzuwarten, ob sich der Kader tatsächlich als so ausgewogen wie gewünscht herausstellt. Ein halbes Jahr, das betonte Veh, habe er Zeit gehabt, sich auf die Planung für die Zweite Liga einzustellen. Die größte Baustelle, die des rechten Verteidigers, hat er wohl behoben. Zwei weitere sind dagegen zumindest personell noch vorhanden: Bei allen zentralen Mittelfeldspielern im Kader findet sich darunter nur Matthias Lehmann als vornehmlich defensiv denkender Sechser. Auf den offensiven Außenpositionen wurde dagegen Leonardo Bittencourt abgegeben, ein Ersatz kam (noch) nicht. Louis Schaub ist kein klassischer Flügelspieler und kommt zudem eher über die halbrechte Seite.
Anfang wird sich diese Baustellen ebenso anschauen wie den Rest des Kaders. Am Dienstag testete er bereits Sehrou Guirassy und Simon Zoller auf links. In einigen Wochen wird sich der Trainer mit seinem Manager zusammensetzen und eine neue Bewertung vornehmen. Man darf gespannt sein, zu welchem Ergebnis sie kommen werden. Vor allem dann, wenn sich bis dahin Spieler gemeldet haben sollten, die den Klub doch noch verlassen wollen. Weitere Bewegungen auf dem Transfermarkt sind daher wahrscheinlich. Sie könnten den Geissböcken gut tun – aber auch erst einmal neue Baustellen öffnen, die dann wieder geschlossen werden müssten. Das Saisonziel wird sich durch die kommenden Wochen nicht mehr ändern. Der Kader hingegen schon.
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