Seine Verdienste für den 1. FC Köln sind unbestritten. Matthias Lehmann stand seit 2012 insgesamt 165 Mal für die Geissböcke auf dem Rasen. Seit 2015 ist er Kapitän der Mannschaft. Aber wie lange noch? Markus Anfang will sich in dieser Frage Zeit lassen.
Köln – Mitte April war die Saison 2017/18 für Matthias Lehmann in jeder Hinsicht gelaufen: Der Routinier verletzte sich am Ellenbogen, musste operiert werden. Zwei Monate später ist der Kapitän zurück. Seine Verletzung hat er überwunden. Doch die Vorzeichen für den inzwischen 35-Jährigen sind gänzlich anders als in den letzten Jahren.
Anfang und Lehmann tauschen sich aus
Unter Peter Stöger war Lehmann gesetzt. Immer. War er fit, spielte er von Beginn an. Unter Stefan Ruthenbeck änderte sich dies schlagartig. In der Rückrunde kam er nur noch zu einem Einsatz von Beginn an, dazu drei Einwechslungen. Die letzte Ende Februar. Lehmann weiß, dass sich diese Ausgangssituation unter Markus Anfang nicht verbessert haben dürfte. Doch der 35-Jährige nimmt die Konkurrenzsituation einmal mehr gelassen, aber ehrgeizig an.
Am Montag sprachen der neue Trainer und der Noch-Kapitän über dessen Verletzung. Am Dienstag standen sie am Ende des Nachmittagstrainings zusammen, Anfang erklärte seinem Spieler, was er von ihm taktisch erwartet. Lehmann ist der einzig vornehmlich defensiv denkende Sechser im Kader, in einem 4-1-4-1 mit nur einem zentralen Spieler vor der Abwehr also keine gänzlich unglückliche Bedingung für Lehmann. Zwar wäre es trotzdem eine große Überraschung, sollte der Routinier sich noch einmal einen Stammplatz erkämpfen. Doch Lehmann will es wissen. Auch, weil sein Vertrag im kommenden Sommer ausläuft und noch nicht klar ist, wie er sich seine Zeit nach dem Sommer 2019 vorstellt.
Wir werden auch die Meinungen der Jungs berücksichtigen
Eines ist dem 35-Jährigen wohl auch klar: Die Wahrscheinlich ist hoch, dass Neu-Trainer Markus Anfang auf einen neuen Kapitän setzen wird. Lehmann führt das Team seit 2015, als er Miso Brecko beerbte. In der vergangenen Rückrunde trug Jonas Hector die Binde. Anfang wird sich in den kommenden Wochen gut überlegen, wer für ihn der neue Spielführer sein wird. Auch Rafael Czichos, sein Kieler Kapitän, steht inzwischen im Kölner Kader. Optionen hat er, auch andere Spieler wie Marco Höger oder Timo Horn.
“Die Jungs sollen sich erst mal aneinander gewöhnen”, sagte Anfang am Montag zur Kapitänsfrage. “Das wird sich in der Vorbereitung herauskristallisieren. Wir werden auch die Meinungen der Jungs berücksichtigen.” In der Sommerpause hatte der neue Coach angedeutet, unter Umständen auch den Mannschaftsrat entscheiden zu lassen. Wie genau er vorgehen will, verriet Anfang bislang allerdings noch nicht.
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