Jonas Hector ist bei der WM 2018 im Einsatz. (Foto: imago/Müller)

Was der Effzeh von der WM 2018 lernen kann

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Wenn um 16 Uhr am Mittwoch das Spiel zwischen Deutschland und Südkorea angepfiffen wird, werden auch die Profis des 1. FC Köln mindestens einen Blick auf das Spiel riskieren. Der Effzeh steckt zwar in sportärztlichen und athletischen Untersuchungen. Die WM 2018 dürfte für die Geissböcke dennoch lehrreich sein.

Köln – Was können Fußballer und Trainer aus einer WM an Trends mitnehmen? Diese Frage stellt sich bei jedem großen Turnier im Sommer. So auch in diesem Jahr, da in Russland durchaus interessante Entwicklungen auf dem Rasen eine eindrucksvolle Rolle spielen. Auch der 1. FC Köln kann daraus lernen.

Große Nationen im Kampf gegen die Kleinen

Immer mehr Mannschaften nehmen an den Turnieren teil, 24 bei der EM, bald 48 bei der WM – immer häufiger werden vermeintlich kleinere Fußballnationen den Sprung in eine Endrunde schaffen. Die Folge: Nicht nur die Qualifikation für ein Turnier, sondern auch die Vorrunden werden für die größten Nationen immer häufiger zu einer Farce. Zur Erinnerung: Deutschland gewann alle seine zehn Quali-Spiele, kassierte nur zehn Gegentore. Zweiter in der Gruppe wurde Nordirland. Nicht gerade gefürchtet auf internationalem Terrain.

Auch bei der WM gibt es immer wieder das Duell David gegen Goliath. Eine Konstellation, die zu taktisch lehrreichen – wenn auch nicht immer ansehnlichen – Spielen geführt haben. So auch wieder am Dienstag, als Nigeria den Argentiniern das Leben bis zur letzten Minute schwer machte oder einen Tag zuvor der Iran beinahe Portugal gestürzt hätte. Die Taktik dieser Teams war weder Überraschung noch Mysterium: eine massive Defensive, schnelle Konter und das Hoffen auf den einen Glücksmoment vor des Gegners Tor.

Köln geht als Goliath in die Saison

Dem 1. FC Köln dürfte dies in den kommenden Monaten immer wieder bekannt vorkommen. Denn die Geissböcke werden in der Zweiten Liga in den allermeisten Fällen als Goliath auf viele kleinere Gegner treffen, die nichts lieber machen werden, als die Kölner ärgern. Und womit? Mit einer defensiven, einigelnden Spielweise, schnellen Kontern, harter Zweikampfführung und der Motivation, es dem großen, eigentlich übermächtigen Gegner zeigen zu wollen. Was also können die Kölner von der WM 2018 lernen?

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Standards als doppelter Schlüssel

Was also können die Kölner von der WM 2018 lernen? Dass Standardsituationen die Spiele entscheiden. Bei keiner WM in der Geschichte des Turniers fielen bislang so viele Tore nach ruhenden Bällen – über 40 Prozent der Treffer kamen so zustande. Gerade die großen Teams haben sich in den letzten Wochen offenbar intensiv auf diese Standardsituationen vorbereitet. Ob Portugal, England, Uruguay oder Belgien: Die Suche nach ruhenden Bällen in Strafraumnähe war offensichtlich.

“Die großen Nationen versuchen ihre Stärke im Eins gegen Eins auszunutzen, um in der Nähe des gegnerischen Tores diese Situationen zu kreieren, Fouls zu ziehen oder Ecken rauszuholen”, erklärte Christoph Kramer, WM-Experte im ZDF, die Vorgehensweise der Topteams. “Das wird in den nächsten Jahren sicher noch zunehmen.” Das Ziel: Je früher auf diese Weise ein Tor gelingt, desto eher ist der kleine Gegner gezwungen, seine defensive Haltung aufzugeben, um sich selbst ins Spiel einzuschalten. Erst dann entsteht ein Fußballspiel, in dem der Favorit größere Räume vorfindet, weil auch der Gegner mitspielen muss.

Wer geht beim FC ins Eins gegen Eins?

Der FC darf sich also getrost darauf einstellen, dass Standards eine wichtige Waffe in der Zweiten Liga sein werden. Ausgerechnet Standards also, die bei den Geissböcken in den letzten Jahren fast schon traditionell zu den Schwachstellen gehörten – defensiv wie offensiv. Markus Anfang wird also viel zu tun haben, um diesen Knackpunkt im Spiel des Effzeh zu verbessern. Zumal aktuell nicht viele Spieler im Kader stehen, die sich gerade über die Außen ständig in Eins-gegen-Eins-Situationen stürzen. Derjenige, der dies zuletzt am häufigsten tat – Leonardo Bittencourt -, ist nicht mehr da und bislang nicht ersetzt worden.

Was gab es bislang noch für Trends bei der WM 2018? Es wurden auffällig viele Tore in der Nachspielzeit erzielt, die im Vergleich zu den großen europäischen Ligen wiederum um sage und schreibe zwei Minuten länger ausfällt als national. Längere Nachspielzeiten, mehr Tore – dies ist auch eine Frage der Fitness. Auch da muss Anfang bekanntermaßen ansetzen. Die Geissböcke haben also allen Grund, am Mittwoch und überhaupt während der WM genau hinzuschauen. Denn auch als Zweitligist, zumal als klarer Favorit im Aufstiegskampf, gibt es in Russland einiges an Anschauungsmaterial.

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