Nach dem Zweitliga-Spiel zwischen dem 1. FC Köln und Union Berlin ist es in der Nacht von Montag auf Dienstag zu Ausschreitungen gekommen. Nach Angaben der Polizei sollen nach der Partie bis zu 100 gewaltbereite FC-Anhänger in Bocklemünd Reisebusse der Gäste-Fans angegriffen haben. Nun ermittelt die Kriminalpolizei.
Köln – Am Dienstagnachmittag hielt die Kölner Polizei aufgrund der Vorfälle aus der Vornacht eine Pressekonferenz ab. Die Polizei und die Staatsanwaltschaft teilten mit, dass es sich bei den Ausschreitungen offensichtlich um „einen geplanten Angriff“ gehandelt habe. Rund 100 Personen hätten dabei Berliner Reisebusse “mit Steinen beworfen”.
Auch Angriffe auf Polizisten
Nach Angaben der Behörden seien rund 40 Beamten sofort dazwischen gegangen und hätten weitere Auseinandersetzungen verhindert. Ob eine Verabredung beider Seiten vorgelegen habe, sei noch zu prüfen, teilte die Polizei mit. Die Berliner Anhänger seien vermummt gewesen, als die Kölner sich “aggressiv auf die Busse zu bewegt” hätten.
Ein Polizeisprecher bestätigte zudem Angriffe auf Polizisten. Demnach seien gewaltbereite FC-Anhänger mit unbeleuchteten Autos bei der Flucht auch auf Beamte zugefahren, zwei Polizisten hätten sich dadurch mit Sprüngen in Sicherheit bringen müssen. Vier dieser Fahrzeuge konnten anschließend gestoppt werden, teilweise mit gezogener Waffe, wie es hieß. Verletzte habe es dabei nicht gegeben.
28 Festnahmen – Kriminalpolizei ermittelt
Insgesamt wurden 28 Personen festgenommen, teilte die Polizei mit. Alle seien dem Kölner Lager zugeordnet worden. Zudem stellte die Polizei Schlagstöcke, Pyrotechnik und Mobiltelefone sicher. Die Kriminalpolizei prüft nun in den Einzelfällen das Vorliegen von Haftgründen. Ermittelt wird dabei wegen schweren Landfriedensbruchs, gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr, Widerstands gegen die Staatsgewalt und wegen Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz.
Der 1. FC Köln bezog am Dienstagnachmittag ebenfalls Stellung zu den Ereignissen. “Der 1. FC Köln verurteilt Gewalt ohne Wenn und Aber”, teilte der Klub mit. “Dies hat der FC wiederholt zum Ausdruck gebracht und daran hat sich nichts geändert. Der FC arbeitet eng mit der Polizei und seinen Netzwerkpartnern zusammen. Er tut alles, was in seiner Macht als Fußballverein steht, um Personen, die den Fußball und die Vereine als Bühne und Vorwand für ihre Gewalttaten missbrauchen, vom Verein und vom Stadion fernzuhalten. Nach unseren derzeitigen Informationen waren an den Vorfällen in der Nacht zum Dienstag offenbar auch Personen beteiligt, die vom 1. FC Köln bereits mit einem Stadionverbot belegt sind. Dies zeigt: Außerhalb des Stadions und abseits unserer Spiele sind die Vereine im Kampf gegen Gewalt auf Polizei und Justiz angewiesen.”
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