Das Spiel des 1. FC Köln am Samstag gegen den HSV ist die nächste Probe aufs Exempel: Wie groß ist der Einfluss der führenden Ultras in der Südkurve der Geissböcke auf einige Unverbesserliche, die auf jede Provokation der Gästefans reinfallen wie Lemminge in ein selbst gebuddeltes Loch? Fanforscher Jonas Gabler sieht die Kölner Ultras weiter geschwächt, glaubt aber nicht an Stadionverbote als Lösung des Problems.
Köln – Wenn am Samstag die Anhänger des Hamburger Sport-Vereins nach Müngersdorf kommen, werden die Verantwortlichen des 1. FC Köln mit bangen Blicken in Richtung Fans schauen. Nach den Scharmützeln der Vorwoche haben die Klub-Bosse nur wenig Lust auf weitere Negativ-Schlagzeilen über ihre Anhängerschaft.
Die Fans haben einen großen Fehler gemacht
Das Problem: Schon vor dem Spiel gegen den VfL Wolfsburg hatten sich Teil der Kölner Ultra-Szene von Anhängern aus dem Gästeblock provozieren lassen. So endete das erste Spiel nach dem Aufheben der Stadionverbote von Mönchengladbach in 17 neuen Stadionverboten – darunter gegen zwei Personen, die gerade erst wieder ins RheinEnergieStadion hatten kommen können. Werden also auch die HSV-Fans versuchen, ihre angezählten Kölner Gegenparts aus der Reserve zu locken? Dieses Spielchen dürfte sich über die nächsten Wochen Heimspiel für Heimspiel hinziehen. Eine Provokation wird der nächsten folgen. Immer darauf bedacht, gerade den Willen der “Boyz” zu testen, wirklich ruhig zu bleiben.
Ausfall bestätigt: Yuya #Osako fehlt dem #Effzeh auch gegen den #HSV. Das sagte #Stöger zum Ausfall des Japaners. http://t.co/mmnS01IZft
— GEISSBLOG_KOELN (@GEISSBLOG_KOELN) August 27, 2015
Davon ist auch einer überzeugt, der die Kölner Fan-Szene gut kennt. Fanforscher Jonas Gabler* hat in den letzten zwei Jahren den Dialog zwischen Anhängern und Klub aus nächster Nähe verfolgt und auch mit den Verantwortlichen intensive Gespräche geführt. Er sagte im Gespräch mit dem GEISSBLOG.KOELN: “Die betreffenden Fans haben einen großen Fehler gemacht und ihre Verhandlungsposition erheblich geschwächt. Sie haben sich damit lächerlich gemacht und alles, was sie vorher mit dem Verein besprochen haben, ad absurdum geführt. Ich denke, das ist den Fans auch bewusst.“
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