[nextpage title=”Welche Spieler profitieren im 3-5-2?”]
Noch muss sich erst beweisen, dass die Umstellung beim 1. FC Köln von Dauer – und dauerhaft erfolgreich – sein wird. Doch Markus Anfang wird die vielen positiven Rückmeldungen registriert haben, die auch von seinen Spielern kamen. Der Wohlfühlfaktor im variablen 3-5-2 war ein ausschlaggebender Faktor für die Leistung der FC-Profis gegen Dresden. Kann das nun auch für jene Spieler gelten, die zuletzt hinten dran waren?
Köln – Es ist kein Geheimnis beim 1. FC Köln: Spieler wie Matthias Bader, Niklas Hauptmann oder Simon Zoller hatten es zuletzt beim Effzeh schwer. Sie spielten aus unterschiedlichen Gründen kaum eine Rolle mehr, fanden sich auf der Bank oder gar auf der Tribüne wieder. Kurzeinsätze, wenn überhaupt, sowie Testspiele in der Länderspielpause waren nebst Training ihre Plattform, die sie bekamen.
Nun ist wieder eine Länderspielpause angebrochen, ehe es am Samstag in elf Tagen beim SV Darmstadt 98 weitergehen wird. Ein Testspiel ist dieses Mal allerdings nicht vorgesehen. Die Spieler werden sich im Training beweisen müssen, um sich für die nächsten Aufgaben zu empfehlen. Markus Anfang wird die Einheiten wohl auch nutzen, um an den Abläufen zu schleifen, die am Samstag gegen Dresden so formidabel funktionierten, bei denen es aber weiterhin Verbesserungspotential gibt.
Personell muss Anfang in der Pause auf Jonas Hector, Jorge Meré, Salih Özcan und Louis Schaub verzichten. Auch Yann-Aurel Bisseck wird unterwegs sein. Darüber hinaus fehlen weiterhin Christian Clemens und Lasse Sobiech. Der Trainingskader wird mit rund 16 Feldspielern also deutlich überschaubarer als zuletzt sein. Für einige Spieler bedeutet dies aber auch, dass sie einige Tage lang mehr im Fokus stehen werden als zuletzt. Sie können sich empfehlen und zeigen, ob auch ihnen das neue System entgegen kommen könnte.
Die Offensive
Serhou Guirassy dürfte genauso wie Simon Zoller (siehe unten) aufatmen. Die Stürmer Nummer drei und vier hinter Jhon Cordoba und Simon Terodde schöpfen Hoffnung, nachdem mit einer Spitze kein Platz für sie im Angriffszentrum gewesen war. Das ändert sich in einem Zwei-Stürmer-System bekanntlich, und so wurde Guirassy gegen Dresden nach einer Stunde für Cordoba eingewechselt und spielte ebenso zentral wie der Kolumbianer. Als Linksaußen konnte der 22-Jährige zwar gute Ansätze zeigen, es blieb allerdings dabei. Jetzt kann er zeigen, dass er im Zentrum zuhause ist.
Simon Zoller hatte dagegen – trotz der Umstellung – gegen Dresden erneut nur von der Tribüne aus zuschauen müssen. Ob der 27-Jährige die Länderspielpause als letzte Chance ansehen wird, beim FC noch einmal Fuß zu fassen? Bereits im letzten Winter hätte der Angreifer nach Spanien wechseln können. Damals aber hieß es von Seiten des FC, man setze auf Zoller. Diese Worte haben inzwischen als leere Versprechung herausgestellt. Nun muss er beweisen, dass ein System mit zwei Angreifern ihm liegen könnte. Sein Vorteil: Er ist ein gänzlich anderer Spielertyp als Cordoba, Guirassy oder Terodde. Sein Nachteil: Zuletzt verzichtete Markus Anfang gänzlich auf diesen Spielertyp.
Vincent Koziello ist nach seiner Schulterverletzung wieder zurück. Er dürfte sich in einem 3-5-2 wohl fühlen, in dem er agile Flügelspieler in Szene setzen kann genauso wie mehrere Stürmer. Weil sich der Franzose geschickt zwischen den beiden Strafräumen bewegt, als Achter mehr ein Sechser als ein Zehner ist, dürfte er die perfekte Ergänzung im Zentrum zu Dominick Drexler und Louis Schaub sein. Anfang kann sich zwischen den dreien jeweils entscheiden. Der Franzose ist so jedenfalls nah an der Startelf.
[nextpage title=”Veränderungen auf den Außenbahnen”]
Das Zentrum
Niklas Hauptmann dagegen wird wohl noch Zeit brauchen. Anfang betonte, dass der Neuzugang aus Dresden noch zu unruhig am Ball ist. Dieses Manko gilt für alle Systeme, es sei denn, Hauptmann würde durch die Umstellung zu einer neuen Sicherheit finden. Beim FC traut man dem 22-Jährigen eine Menge zu. Der zentrale Mittelfeldspieler steht aber wohl zunächst hinter Koziello zurück.
Matthias Lehmann kam in Kiel in der Schlussphase zu seinem bislang einzigen Kurzeinsatz in dieser Zweitliga-Saison. Der ehemalige Kapitän wird wohl nur noch wenig Spielzeit beim FC bekommen, unabhängig vom System. Der 35-Jährige verliert kein böses Wort über seine Rolle. Doch sie dürfte sich bis zum Ende seines auslaufenden Vertrags im Sommer 2019 kaum verändern.
Die Außenbahnen
Matthias Bader hat bislang drei Einsätze in Liga zwei zu verzeichnen. Der 21-Jährige gehört mit Hauptmann, aber auch Salih Özcan zu jenen Spielern, denen die Zweite Liga in ihrer Entwicklung gut tun soll. Systembedingt könnte Bader allerdings nun auf noch weniger Spielzeit kommen, weil der Rechtsverteidiger im Gegensatz zu Benno Schmitz für eine Dreierkette weniger prädestiniert ist. Auch die Rolle im rechten Mittelfeld ist nicht auf ihn zugeschnitten. Das Training dieser Positionen dürfte ihn mittelfristig weiterhelfen.
Benno Schmitz könnte durch die Umstellung seine Position gefunden haben. Rechts in einer Dreierkette kann er seine Ruhe am Ball ausspielen, seine defensive Stabilität in die Mannschaft einbringen und ist nicht so sehr im Offensivspiel gefordert wie als Rechtsverteidiger. Vorteil Schmitz.
Jannes Horn wird sich weiter mit Jonas Hector auf der linken Seite ein Duell liefern. Wenn Horn seine Innenbandverletzung im Knie auskuriert hat, dürfte ihm das 3-5-2 aber liegen. Die Flankenläufe in der Offensive stehen ihm, zudem denkt er defensiv genug, um immer wieder als Unterstützung für die Dreierkette zu dienen. Hector und Horn – die linke Seite dürfte bei ihnen in guten Händen sein.
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