fbpx

Hoffen auf Modeste – doch die Tormaschine läuft längst

Image
Anthony Modeste will bald wieder für den FC treffen. (Foto: Bopp)

[nextpage title=”Chinas Verband lehnt ab – was macht die FIFA?”]

Der 1. FC Köln hofft, noch in dieser Woche die Spielgenehmigung für Anthony Modeste zu erhalten. Der Stürmer könnte im besten Fall am Freitagabend beim SC Paderborn erstmals seit dem 20. Mai 2017 wieder für den Effzeh im Kader stehen. Doch weder gibt es eine Garantie noch eine Frist, die eine zeitnahe und positive Entscheidung durch die FIFA sicher stellen würde.

Köln – Am Montag weilte Alexander Wehrle nicht am Geißbockheim. Der Geschäftsführer des Effzeh beging seinen 44. Geburtstag privat und hatte lediglich darum gebeten, im Falle eines besonderen Geburtstagsgeschenks kontaktiert zu werden. Doch die Spielgenehmigung für Anthony Modeste kam auch an Wehrles Ehrentag nicht.

Gesichert ist es nicht, doch es würde niemanden verwundern, wenn beim 1. FC Köln aktuell ein Mitarbeiter einzig damit beauftragt wäre, auf seiner Tastatur minütlich “F5” zu drücken. Die “Refresh”-Taste für den Neuaufbau einer Website wäre im Fall des Transfer Matching Systems (TMS) der FIFA die richtige Wahl. Denn dort würde die Deutsche Fußball Liga (DFL) eine entsprechende Entscheidung des Fußball-Weltverbandes pro Modeste und Köln umsetzen, indem die DFL ein einfaches Häkchen hinter den Namen “Anthony Modeste” setzen und somit den Spieler für den Spielberichtsbogen der Geissböcke freigeben würde.

Chinas Verband lehnt Wechsel ab

Mehr ist es nicht, worauf der FC wartet. Ein Häkchen in einer Datenbank. Keine offizielle Mitteilung, keine Begründung, keine Information, dass über die Causa Modeste entschieden wurde. Nur ein kleiner Haken in der Tiefe des Spielerregisters der FIFA. Und das nach einer monatelangen Hängepartie, zwischenzeitlich zu großem Optimismus, der Auflösung des Tianjin Quanjian FC, der vertraglichen Unsicherheit in China, der Androhung eines Verwahrens vor dem CAS und einer neuerlichen Reise Wehrles nach China im Januar. Nun also könnte es täglich passieren. Die Spielgenehmigung – oder aber die Ablehnung jenes Antrags, den der FC am 29. Januar 2019 gestellt hatte.

“Nach vielen Gesprächen in China und auf Grundlage zahlreicher interessanter Informationen sind wir in Abwägung der Gesamtsituation zu der Entscheidung gelangt, die Spielberechtigung für Anthony Modeste zu beantragen”, hatte Wehrle am Tag des Antrags erklärt. Darin schwang die Vorsicht mit, dass dies lediglich die Abwägung aus Sicht der Geissböcke war. Die Chinesen hatten dieser Sicht widersprochen, der chinesischen Fußball-Verband lehnte entsprechend am 31. Januar 2019, also zwei Tage später, den Antrag der Kölner ab. Nun muss die FIFA entscheiden. Sie kann sich über den chinesischen Fußball-Verband hinwegsetzen und dem FC Recht geben – oder aber den Antrag auf Spielgenehmigung ablehnen.

Eine Frist gibt es nicht, innerhalb der die FIFA entscheiden muss. Lediglich Erfahrungswerte besagen, dass eine solche Entscheidung in der Regel innerhalb von zwei Wochen fällt. Diese zwei Wochen seit der Antragstellung sind nun abgelaufen. Auch deswegen schaut man beim FC täglich im Transfer Matching System TMS nach.

[nextpage title=”Was macht Anfang mit Modeste?”]

Was macht Anfang mit Modeste?

Und was, falls die Entscheidung tatsächlich in dieser Woche kommen und pro FC und Modeste ausfallen sollte? Zunächst dürfte sich für den FC nicht viel ändern. Zumindest nicht für die Startelf der Geissböcke. Denn Anthony Modeste würde erst einmal auf der Bank Platz nehmen. Die historischen Verdienste des Franzosen sind unbestritten. Jene von Simon Terodde (23 Saisontore) und Jhon Cordoba (zehn Saisontore) in dieser Saison allerdings auch.

Zusammen harmoniert das Duo hervorragend, seit Trainer Markus Anfang auf ein Zwei-Stürmer-System umgestellt hat. Zudem kann sich der FC-Coach auf die Fahne schreiben, aus dem niedergeschlagenen Cordoba einen der herausragenden Spieler der aktuellen Zweitliga-Saison geformt zu haben. Kein Grund also für Anfang, an seinen beiden Top-Angreifern zu rütteln, zumal bislang alles nur auf der theoretischen Annahme basiert, dass Modeste bald spielberechtigt sein könnte. Sollte dies jedoch passieren, wäre der Franzose ein Joker, der die Kräfteverhältnisse in der Liga noch einmal deutlich zugunsten des Effzeh verschieben würde. Zumindest hoffen dies die Kölner Verantwortlichen.

Schon jetzt fast so viele Tore wie 2013/14 insgesamt

Anfang hat es jedenfalls nicht leicht. Nicht nur, dass er in schöner Regelmäßigkeit Fragen zu einem Spieler beantworten muss, der bislang lediglich mittrainiert, aber nicht eingesetzt werden darf. Zudem muss Anfang seine beiden funktionierenden Top-Stürmer schützen, die trotz ihrer starken Leistungen mitunter nur als Platzhalter für die Über-Figur Modeste betrachtet werden. Dabei haben Terodde und Cordoba in Anfangs System dazu beigetragen, dass die Geissböcke nach 21 Spieltagen fast schon so viele Tore erzielt haben wie der Aufstiegs-FC in der Saison 2013/14 nach 34 Spieltagen. Damals stieg der FC unter Peter Stöger mit 53 Treffern am Ende der Spielzeit auf. Heute hat Köln bereits nach 21 Spielen 51 Tore erzielt und damit mehr als jede andere Mannschaft der Liga.

Nur der nächste Gegner Paderborn (50) kann mithalten. Dahinter klafft ein riesiges Loch, Holstein Kiel hat mit 39 Treffern die drittmeisten Tore erzielt. Zum Vergleich: Tabellenführer HSV kommt bislang nur auf 28 Tore, hat aus diesen wenigen Treffern aber das maximal Mögliche gemacht. Während Hamburg von der Ligaspitze grüßt, muss sich Anfang den Skeptikern und Kritikern erwehren, die nebst dem Spektakel auch eine unüberwindbare Defensive und den FC ungefährdet an der Ligaspitze sehen wollen. Dass dieser Wunsch aktuell nicht in Erfüllung geht, liegt vor allem in den im Herbst verpatzten Heimspielen gegen Duisburg, Heidenheim oder Paderborn begründet.

Ob diese Partien mit Anthony Modeste anders ausgegangen wären, wird sich nicht mehr klären lassen. Die Kölner Hoffnung ruht aber darauf, dass der Franzose zumindest in den Rückspielen eingreifen kann. Am besten schon am Freitagabend, um die 3:5-Pleite aus dem Hinspiel gegen Paderborn wieder gerade zu rücken. Womöglich reichen dazu aber auch Terodde und Cordoba – denn am 5. Spieltag hatten die beiden Angreifer noch nicht gemeinsam in der Startelf gestanden.

DAS KÖNNTE DICH AUCH INTERESSIEREN

DISKUTIER MIT!

Willkommen im Kommentarbereich des GEISSBLOG!
Hier kannst du über den 1. FC Köln diskutieren und dich mit anderen Usern austauschen. Bitte beachte dabei die Spielregeln in unserer Netiquette! Du findest sie hier und kannst sie jederzeit nachlesen. Viel Spaß!
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Kommentare
Neueste
Älteste Meistbewertete
Inline-Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen
0
Diskutier mit & schreib einen Kommentar!x